Fachtagung des DFG Forschungsprojektes: "Nationaljüdische Jugendkultur und zionistische Erziehung in Deutschland und Palästina zwischen den Weltkriegen"
Die Bedeutung der jüdischen Jugendbewegung für die Rettung jüdischer Jugendlicher aus Nazi-Deutschland ist unbestritten. Die Tagung dient der Beschäftigung mit einem wichtigen Teilaspekt der Rettung – mit der für die Erlangung von Auswanderungszertifikaten notwendigen „Berufsum-schichtung“. Diese „Hachschara“ genannte Praxis ist wenig erforscht.
Ausgehend von frühen Initiativen zur Hachschara werden während der Tagung Aktivitäten religiöser Chaluzim, die Erziehung der Kinder- und Jugendalija im britischen Mandatsgebiet Palästina sowie ausgewählte Hachschara-Stätten in Deutschland und deren Fortführung als Lager für jüdische Zwangsarbeit in den Blick genommen.
Im Rahmen der Fachtagung wird im Schulmuseum Steinhorst am Donnerstag, dem 25. April 2019, um 18:00 Uhr, eine Sonderausstellung eröffnet. Unter dem Titel
„… unter normalen Umständen wäre ich kein ‚Bauer‘ geworden…“ (Max Barta)
werden dort zum Tagungsthema zwei kleinere Ausstellungen zusammengeführt: „Schützende Inseln“ informiert über jüdische Lehrgüter im Nationalsozialismus, die Jugend-Alija und die Emigration nach Palästina (TU Braunschweig/DFG-Projekt). Parallel wird die Geschichte des Hachschara- und Zwangsarbeitslagers Neuendorf im Sande 1932-1943 museal als „zwischen/raum“ inszeniert (Kulturscheune-im-Sande e. V./Arnold Bischinger).
Zur Ausstellungseröffnung liest der Schweizer Schriftsteller Urs Faes aus seinem Roman „Sommer in Brandenburg“ (2014), der von jungen Menschen auf einem Hachschara-Landgut im Jahr 1938 handelt.
Teilnahme:
Die Teilnahme an der Fachtagung ist kostenfrei. Wir bitten aus organisatorischen Gründen um möglichst frühe Anmeldung zur Fachtagung und/oder zur Ausstellungseröffnung, spätestens bis 1. April 2019 per E-Mail (s.museum@museen-Gifhorn.de) oder Telefon (05148.4015, mit Anrufbeantworter).