Ringvorlesung Wissen und Glauben in Judentum & Islam: Schöpfung und Evolution in der Schule

Ringvorlesung Wissen und Glauben in Judentum & Islam: Schöpfung und Evolution in der Schule

Veranstalter
Jüdisches Museum Berlin
Veranstaltungsort
W. M. Blumenthal Akademie, Klaus Mangold Auditorium
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.07.2019 -
Website
Von
Jüdisches Museum Berlin

Wissenschaftliche Entdeckungen auf dem Gebiet der Astronomie, Geologie und Biologie haben in den letzten Jahrhunderten das Selbstverständnis des Menschen als Mittelpunkt und »Krönung der Schöpfung« in Frage gestellt. Heute stehen sich religions- und wissenschaftsfeindliche Positionen oft unversöhnlich gegenüber.

Das gegenwärtig zwiespältige Verhältnis von Religion und Wissenschaft war in der Vergangenheit über lange Zeit keinesfalls dominierend. Zahl­reiche Theologinnen waren zugleich Naturwissenschaftlerinnen und lieferten bedeutende Beiträge zu unserem Verständnis der Welt und des Menschen.

Das Ziel dieser Vorlesungsreihe ist es daher, das spannungsreiche Ver­hältnis von Judentum und Islam zu den Wissen­schaften auszuloten. Der oben genannten Konflikt­erzählung sollen andere Narrative zur Seite gestellt werden, die von einer vielschichtigen und intensiven Aus­einander­setzung mit den Wissenschaften in beiden Theologien zeugen.

Programm

Schöpfung und Evolution in der Schule, 4. Juli 2019, 19 Uhr

Evolutionsbiologie wird in den USA, in Israel und auch in islamisch geprägten Ländern an einigen religiös orientierten Schulen nicht unterrichtet. Kritik dagegen erhebt sich zunehmend auch aus den Reihen jüdischer und muslimischer Theolog/innen und Wissenschaftler/innen. Sie bemängeln, dass die fehlende oder nachrangige Behandlung der Evolutionsbiologie bei religiösen Menschen Misstrauen gegenüber den Naturwissenschaften schüren könnte. Zudem würden Kinder und Jugendliche dadurch um eine wissenschaftsorientierte Bildung gebracht. Viele sehen in einer solchen Zensur von Unterrichtsprogrammen gar eine Vernachlässigung der religiösen Pflicht, nach Wissen und Erkenntnis zu streben.

Wie aber ließe sich für gläubige Schüler/innen sowohl eine naturwissenschaftliche als auch eine theologische Sichtweise auf die Welt vermitteln, ohne dabei religiöse Perspektiven zu delegitimieren oder zu verabsolutieren? Und wie gehen Lehrer/innen mit Positionen um, die eine solche Vereinbarkeit ausschließen?

Es diskutieren Rachel S. A. Pear und Anila Asghar. Moderation: Dr. Kathrin Klausing (Institut für Islamische Theologie, Universität Osnabrück).

Kontakt

Lisa Weber
Jüdisches Museum Berlin
Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

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