Urbane Erinnerungskulturen: Berlin und Buenos Aires

Urbane Erinnerungskulturen: Berlin und Buenos Aires

Veranstalter
Ibero-Amerikanisches Institut PK und Europäische Akademie Berlin unter der Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, und des Regierungschefs der Stadt Buenos Aires, Dr. Aníbal Ibarra, in Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll-Stiftung, der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin, der Gedenkstätte Hohenschönhau-sen, der Stiftung Aufarbeitung, dem Haus der Wannsee-Konferenz und der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.
Veranstaltungsort
Berliner Rathaus, Rathausstraße 15, 10173 Berlin (21.6) Europäische Akademie Berlin, Bismarckallee 46/48, 14193 Berlin (22.-23.6)
Ort
Berlin
Land
Deutschland
Vom - Bis
21.06.2005 - 23.06.2005
Deadline
07.06.2005
Von
Dr. Estela Schindel

Berlin und Buenos Aires waren beide Protagonisten und Zeugen traumatischer historischer Erfahrungen. In beiden Städten prägen die Spuren des Terrors bis heute die urbane Landschaft und es wird auf vielfältige Art und Weise darüber diskutiert, wie Erinnerungen kollektiver Traumata im Gesicht der Städte untergebracht werden können. Wie soll man die Spuren von Totalitarismus, Völkermord und politischer Verfolgung aufzeigen?

Das Symposium setzt einen im Jahr 2004 begonnen Austausch zwischen der argentinischen und der deutschen Hauptstadt fort, die im vergangenen Jahr das 10-jährige Jubiläum ihrer Städtepartnerschaft mit einem dreimonatigen Kulturprogramm in beiden Metropolen feierten. Im Rahmen dieses fruchtbaren Dialogs versteht sich das Symposium als Plattform des gegenseitigen Lernens und der gegenseitigen Bereicherung für Experten aus beiden Städten, um Gedanken und Erfahrungen auszutauschen, sowohl was die technischen und institutionellen Aspekte angeht, als auch die Forschung und akademische Reflexion. Desweiteren soll auch die Möglichkeit geboten werden, verschiedene Einrichtungen und Organisationen kennenzulernen, die sich mit dem Thema der Erinnerung auf wissenschaftliche, pädagogische oder künstlerische Weise auseinandersetzen und die an der Organisation des Symposiums beteiligt sind.

Programm

Dienstag, 21.6.2005 (Ort: Berliner Rathaus)

18.30 Uhr: Begrüßung

Dr. Hans-Gerhard Husung, Staatssekretär der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin

Gabriela P. Alegre, Staatssekretärin für Menschenrechte in der Regierung der Autonomen Stadt Buenos Aires

Prof. Dr. phil. h.c. Klaus-Dieter Lehmann, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz

19.00 Uhr: Eröffnungsvortrag:

Die Herausforderung des Einschreibens – Kollektive Erinnerung und Stadt

Dipl. Arch. Susana Torre, Yale University;
spanischer Vortrag mit deutscher Übersetzung

anschließend: Empfang auf Einladung des Senats von Berlin

Mittwoch, 22.6.2005 (Ort: Europäische Akademie Berlin)

9.00 Uhr: Begrüßung

Dr. Eckart D. Stratenschulte, Leiter der Europäischen Akademie Berlin

9.15 -10.45 Uhr
Panel 1: Erinnerungskulturen und Erinnerungsbrüche in historischer Perspektive

Die Erinnerungskultur Deutschlands (Prof. Dr. phil. Bernd Faulenbach, Universität Bochum, Stellv. Vorsitzender der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur)

Die Erinnerungskultur Argentiniens (Dr. Sandra Carreras, Ibero-Amerikanisches Institut, Berlin)

Moderation: Dr. Eckart D. Stratenschulte, Leiter der Europäischen Akademie Berlin

11.00 - 12.30 Uhr
Panel 2: Erinnerungsorte in Buenos Aires und Berlin

Topographien der Erinnerung und Gedächtniskollektive (Prof. Dr. Gabi Dolff-Bonekämper, Kunsthistorikerin und Denkmalpflegerin, Berlin)

Erinnerungsorte in Berlin (Dr. Gabriele Camphausen, Fachbereichsleiterin Politische Bildung bei der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen)

Erinnerungsorte in Buenos Aires (Arq. Marcelo Castillo, Berater des Staatssekretariats für Menschenrechte in der Regierung der Autonomen Stadt Buenos Aires)

Moderation: Dr. Peter Birle, Ibero-Amerikanisches Institut

14.00 - 16.00 Uhr
Panel 3: Orte des Terrors, Orte des Gedenkens

Die „Topographie des Terrors“ (Dr. Andreas Nachama, Geschäftsführender Direktor der Stiftung „Topographie des Terrors“)

Die Berliner Mauer (Maria Nooke, Verein Berliner Mauer - Gedenkstätte und Dokumentationszentrum)

Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (Dr. Hubertus Knabe, Direktor der Gedenkstätte)

Die „Escuela de Mecánica de la Armada Argentina“ (ESMA) und der „Club Atletico“ (Cecilia Ayerdi, Koordinatorin des Bereichs „Erinnerung“ des Staatssekretariats für Menschenrechte in der Regierung der Autonomen Stadt Buenos Aires)

Moderation: Dr. Michael Jeismann, FAZ/Universität Basel

16.30-19.00 Uhr
Panel 4: Ästhetische Sprachen des Gedenkens

"El siluetazo" und andere künstlerisch-politische Verfahren des Eingreifens in den urbanen Raum in den 80er - Jahren (Ana Longoni, Universidad de Buenos Aires)

Ästhetische Sprachen des Gedenkens in Buenos Aires (Horacio González, Nationalbibliothek / Universität Buenos Aires)

Unterbrochene Erzählung (Katharina Kaiser, Haus am Kleistpark)

Berliner Mauerspuren (Ronald Klein Tank, Niederlande)

Kunst der Erinnerung. Die Erinnerung der Kunst (Dr. Horst Hoheisel, Kassel)

Künstlerische Interventionen im öffentlichen Raum – das Beispiel Buenos Aires (Diana Aisenberg, Künstlerin, Buenos Aires)

Moderation: Prof. Dr. Max Welch Guerra, Universität Weimar

Donnerstag, 23.6.2005 (Ort: Europäische Akademie Berlin)

09.00-10.30 Uhr
Panel 5: Denkmale und Mahnmale: Erfahrungen und Herausforderungen

Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Prof. Dr. Stephanie Endlich, freischaffende Kunstwissenschaftlerin)

Das Denkmal zur Würdigung des Arbeiteraufstandes vom 17. Juni 1953 (Monika Geyler, Berliner Forum für Geschichte und Gegenwart e.V.)

Zwischen Gedenken und Kunst – Beispiele aus Buenos Aires (Hugo Vezzetti, Psychologe, Universität Buenos Aires)

Moderation: PD Dr. Joachim Schlör, Universität Potsdam

11.00 - 13.00 Uhr
Panel 6: Zivilgesellschaftliche und staatliche Akteure

Die Auseinandersetzungen zwischen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren um die Errichtung und Gestaltung von Gedenkstätten (Dr. Christine Fischer-Defoy, Vorsitzende des Vereins Aktives Museum. Faschismus und Widerstand)

Lokale Akteure und Initiativen der Erinnerungsarbeit (Bernt Roder, Prenzlauer Berg Museum)

Die BSTU und ihre bürgerschaftlichen Wurzeln (Birgit Salamon, Archivleiterin bei der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen)

Beispiele aus Buenos Aires (Miguel D’Agostino, Überlebender des „Club Atlético“, Buenos Aires)

Die Koalition gegen Straflosigkeit in Argentinien (Wolfgang Kaleck, Koalition gegen Straflosigkeit)

Moderation: Dr. Anne Huffschmid, Kulturwissenschaftlerin und Journalistin, Berlin

14.30 – 16.30 Uhr
Panel 7: „Erinnerung in Bewegung“: performative Erinnerung

Das Langzeitprojekt „Widerstand in Neukölln“ (Dr. Dorothea Kolland, Leiterin des Kulturamtes Neukölln)

Performative Erinnerung in Buenos Aires (Dr. Estela Schindel, FU Berlin)

Die Erinnerungsarbeit der Madres de la Plaza de Mayo (Enriqueta Maroni, Mitglied der Madres de la Plaza de Mayo, Buenos Aires)

Moderation: Monika Zessnik, Staatliche Museen zu Berlin, Besucher-Dienste / Museumspädagogik

17.00-18.30 Uhr
Podiumsdiskussion: Berlin und Buenos Aires – Erinnerungskulturen im Dialog

Leitfragen:
Welche Bilder haben wir voneinander?
Was erwarten wir wechselseitig voneinander?
Welche gemeinsamen Fragestellungen gibt es?
Wo ist wechselseitiges voneinander Lernen möglich?

Es diskutieren:

Gabriela P. Alegre, Staatssekretärin für Menschenrechte in der Regierung der Autonomen Stadt Buenos Aires

Rainer Klemke, Leiter des Referates für Gedenkstätten in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Berlin

Prof. Dr. Andrea Pagni, Universität Rostock

Elke Gryglewski, Haus der Wannsee-Konferenz

anschließend: Umtrunk

Anmeldung per Fax an die
Europäische Akademie Berlin
Bismarckallee 46/48
14193 Berlin
Fax: (+ 49 - 30) - 89 59 51 630

Für die Teilnahme an dem zweitägigen Symposion ist eine Gebühr zur anteiligen Deckung der Tagungskosten zu entrichten. Die Tagungsgebühr beträgt 35 Euro, ermäßigt 20 Euro. Darin enthalten sind Verpflegung (2 x Mittagessen und 2 x Abendessen) sowie ein Reader zum Thema der Konferenz.

Kontakt

memoria2005@eab-berlin.de

http://www.iai.spk-berlin.de/inst/sym/indexd.htm
Redaktion
Veröffentlicht am
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Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch, Spanisch
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