Bildungsarbeit zur Homosexualität im Nationalsozialismus an historischen Orten

Bildungsarbeit zur Homosexualität im Nationalsozialismus an historischen Orten

Veranstalter
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Interessengemeinschaft Niedersächsischer Gedenkstätten und Initiativen zur Erinnerung an die NS-Verbrechen, Akademie Waldschlösschen, VNB - Landeseinrichtung der Erwachsenenbildung Niedersachsen und Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Kooperation mit der Stiftung Leben & Umwelt, Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen. Das Autonome Schwulenreferat und das Autonome feministischen FrauenLesben Referat des Astas der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg fördern die Veranstaltung.
Veranstaltungsort
KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
04.11.2005 - 06.11.2005
Deadline
21.10.2005
Von
Katharina Hoffmann, Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Seit den 1990er Jahren ist unser Kenntnisstand über die Einstellungen und Verfolgungspraxen homosexueller Lebenswelten beträchtlich gestiegen. Die Inhaftierung von Häftlingen wegen homosexueller Handlungen ist mittlerweile ein integraler Bestandteil neuer Dauerausstellungen in den KZ-Gedenkstätten. Wenig wissen wir hingegen darüber, wie Jugendliche und junge Erwachsene heute mit diesem historischen Thema umgehen und welche didaktisch-methodischen Schritte den Prozess der Annäherung an diese Geschichte(n) unterstützen können. Diesen Desiderata will sich die Fachtagung „Bildungsarbeit zur Homosexualität im Nationalsozialismus an historischen Orten“ widmen. Sie wendet sich vor allem an Multiplikatoren in der schulischen und außerschulischen historisch-politischen Bildungsarbeit, an LehrerInnen, GedenkstättenmitarbeiterInnen, TeamerInnen in der Jugend- und Erwachsenenbildung, Studierende der Geschichte, Politik, Pädagogik und Kulturwissenschaften sowie an DidaktikerInnen der Politik und Geschichte. Mit dieser Tagung soll nach einer ersten Bestandsaufnahme die Erarbeitung von Bildungsmodulen über den Bezugsrahmen der Geschichte der KZ’s hinausgehend initiiert werden.

Die Fachtagung wird veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, der Interessengemeinschaft Niedersächsischer Gedenkstätten und Initiativen zur Erinnerung an die NS-Verbrechen, der Akademie Waldschlösschen, dem VNB - Landeseinrichtung der Erwachsenenbildung Niedersachsen und dem Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg in Kooperation mit der Stiftung Leben & Umwelt, Heinrich Böll Stiftung Niedersachsen. Das Autonome Schwulenreferat und das Autonome feministischen FrauenLesben Referat des Astas der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg fördern die Veranstaltung.

Programm

Freitag, den 4.11.2005

15.00 Uhr
Freundschaften e.V.: Stadtrundgang zur Geschichte der Homosexualität in Hamburg, Treffpunkt, Stadthausbrücke/ Ecke Neuer Wall (S-Bahnstation Stadthausbrücke) Der Stadtrundgang findet bei jedem Wetter statt, gegebenenfalls regenfeste Kleidung mitbringen.

17.30-18.00
Begrüßung und Imbiss in der Gedenkstätte Bullenhuser Damm, Bullenhuser Damm 92, 20539 Hamburg (5 Min. Fußweg vom S-Bhf. Rothenburgsort)

18.00
Vorführung des Films „Inszenierte Erinnerung: Das Leben des Gad Beck“ und ein anschließendes Gespräch mit den Filmemachern Carsten Does und Robin Cackett in der Gedenkstätte Bullenhuser Damm
Moderation des Gesprächs: Dr. Sabine Offe (Universität Bremen)

Samstag 5.11.2005
9.30-11.00 Uhr
Präsentation und Vermittlung an historischen Orten – eine Bestandsaufnahme
Moderation: Dr. Dietmar Sedlaczek (KZ-Gedenkstätte Moringen)

9.30-10.00
Dr. Thomas Rahe (KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen) Homosexualität als Gegenstand von Dauerausstellungen und Forschungen in Gedenkstätten (30 Min.)

10.00–10.30
Jens Michelsen (KZ-Gedenkstätte Neuengamme): Vermittlungsangebote zur Geschichte der Homosexualitäten in Gedenkstätten – Herausforderung zur doppelten Reflexion (30 Min.)

10.30-11.00
Moritz Terfloth (Hamburg) / Ulf Bollmann (Hamburg): Die Präsentation der Opfergruppe der Homosexuellen in der neuen Dauerausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Erkundung in der Ausstellung (30 Min.)

11.00-11.15 Kaffeepause

11.15-13.30
Grundfragen der Vermittlung an Jugendliche und junge Erwachsene
Moderation: Dr. Rainer Marbach (Akademie Waldschlösschen)

11.15-12.00
Theo Gilbers: Körper- und Sexualitätskonzepte Jugendlicher und junger Erwachsener

12.00-13.30
Erfahrungsberichte zur Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen, à 15 Minuten:
- Gregor Straube (Schulprojekt Bremen): Probleme und Bedürfnisse von Jungen und Mädchen
- Bastian Sanders, Oldenburg: Erfahrungen von Schul-AGs: Hannover (Knackpunkt), NA UND (Lesben- und Schwulenzentrum Oldenburg)
- Stefanie Nordt: Seminare zur Qualifizierung von Schul-AGs in der Akademie Waldschlösschen
- N.N. Erfahrungen mit der Thematisierung von weiblicher Homosexualität in der NS-Zeit.

13.30 –14.30 Mittagessen

14.30- 18.00
Didaktisch-methodische Überlegungen zum Einsatz von Medien und Materialien
Arbeitsteilige Workshops:

AG 1: Literarische Formen
Impulsreferate à. 30 Min.
em. Prof. Dr. Wolfgang Popp
Dr. Constanze Jaiser (Berlin)
Moderation Volker Weiß (VNB)

AG 2: Dokumentarfilme
Impulsreferate à 30 Min.
J. Seipel (Filmwissenschaftlerin, Oldenburg): Struktur und Inhalt von Dokumentarfilmen
Astrid Schwabe (Kulturwissenschaftlerin, Flensburg): Didaktisch-methodische Überlegungen zum Stellenwert von Filmen in der Bildungsarbeit
Moderation Dr. Katharina Hoffmann (Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg)

AG 3: Historische Quellen
Impulsreferate à. 30 Min.
Oliver Baeck (Lintzel / Buchholz): Quellenkritik und Multiperspektivität in der Bildungsarbeit
Dr. Stefan Micheler (Hamburg): Arbeit mit unterschiedlichen Quellen zur Homosexualität im Nationalsozialismus
Moderation Jens Michelsen (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)

18.00 Uhr Abendessen

Sonntag, den 6.11.

9.30–10.15 Uhr
Projektvorstellung und Sicherung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen
Moderation Dr. Dietmar Sedlaczek (KZ-Gedenkstätte Moringen)

10.15-11.00
Dr. Detlef Pech (Universität Frankfurt): Didaktisch-methodische Reflexionen zur Vermittlung der Historizität von Geschlechtskonstruktionen, Identitäts- und Sexualitätskonzepten (30 Min.)

11.00-11.30 Kaffeepause

11.30-12.00
Dr. Katharina Hoffmann/ Jens Michelsen: Projektentwicklung: „Pädagogische Vermittlung der Geschichte der Homosexualitäten im 19. und 20. Jahrhundert“

12.00-13.00
Impulse zur Entwicklung von Bildungsmodulen
- Dr. Katharina Hoffmann: Bildungsmodule zur Strafverfolgung von Homosexualität am Beispiel der Emslandlager (15 Min.)
- Jens Michelsen: Bildungsmodule zur Inhaftierung von Homosexuellen im KZ am Beispiel von Neuengamme (15 Min.)
- Lüder Tietz (Akademie Waldschlösschen) Bildungsmodule zur Geschichte der Homosexuellenbewegung nach dem Zweiten Weltkrieg (15 Min.)

13.00 Abschluss der Tagung mit einem gemeinsamen Mittagessen

Tagungsorte:
Freitag: Gedenkstätte Bullenhuser Damm, Bullenhuser Damm 92, 20539 Hamburg
Samstag/Sonntag: KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Begegnungs- und Studienzentrum, Jean-Dolidier-Weg 75, 21039 Hamburg, Tel. (040) 428 13 15 00, www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de

Die Tagungsgebühr (inklusive Verpflegung) beträgt 30 Euro, die Teilnahme an der Stadtführung ist optional. Bei einer Teilnahme sind zusätzlich 7€ vor Ort zu entrichten.
Die Anmeldung wird mit der Überweisung der Teilnahmegebühr verbindlich. Die Anmeldung wird nicht bestätigt.

Zu den Anmeldeformalitäten siehe:
http://www.gedenkstaetten-niedersachsen.de/

Übernachtungsmöglichkeiten:
Tagungshotel: Hamburg Deutsche Telekom, Oberer Landweg 27, 21033 Hamburg, Tel. (040) 725 55 – 878.

Kontakt

Jens Michelsen

KZ-Gedenkstätte Neuengamme
Jean-Dolidier-Weg 75
21039 Hamburg

(040) 428 13 15 00
(040) 428 13 15 01
info@kz-gedenkstaette-neuengamme.de

http://www.gedenkstaetten-niedersachsen.de/
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Deutsch
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