Bildungsarbeit zur Geschichte der Homosexualität

Bildungsarbeit zur Geschichte der Homosexualität

Veranstalter
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, VNB - Landeseinrichtung der Erwachsenenbildung, Interessengemeinschaft niedersächsischer Gedenkstätten und Initiativen zur Erinnerung an die NS-Verbrechen, Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Die Veranstaltung wird gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung, dem autonomen feministischen FrauenLesben Referat und dem autonomen Schwulenreferat der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie dem autonomen Schwulenreferat der Universität Mainz.
Veranstaltungsort
Akademie Waldschlösschen
Ort
Reinhausen (bei Göttingen)
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.11.2006 - 05.11.2006
Deadline
25.10.2006
Von
Katharina Hoffmann, Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Angebote zur Geschichte der Homosexualität sind im Rahmen der schulischen wie auch außerschulischen Bildungsarbeit in der Regel selten anzutreffen, obwohl die Akzeptanz von Homosexualität heute gesellschaftlich verbreitet zu sein scheint. Andererseits wirken kognitive und affektive Einstellungen fort, die eine lange Tradition von Diskriminierung aufweisen. Im November 2005 bildete eine Fachtagung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme den Auftakt der Erarbeitung von Bildungsmodulen zur Homosexualität im Nationalsozialismus. Diese Module zur Bildungsarbeit an historischen Orten - den KZ-Gedenkstätten - sollen nun diskutiert und (weiter-)entwickelt werden. Hierbei soll die Erweiterung dieser Module zur Verwendung auch in anderen Bildungskontexten initiiert werden. Zugleich wird die inhaltliche Fokussierung auf den Nationalsozialismus verlassen. Kontinuitäten der Ausgrenzung wie auch gesellschaftliche Normalisierungsprozesse sollen thematisiert werden.
Die Fachtagung wendet sich an MultiplikatorInnen in der schulischen und außerschulischen historisch-politischen Bildungsarbeit, an LehrerInnen, GedenkstättenmitarbeiterInnen, TeamerInnen in der Jugend- und Erwachsenenbildung, Studierende der Geschichte, Politik, Pädagogik und Kulturwissenschaften sowie an DidaktikerInnen der Politik und Geschichte. Historische Quellen, Dokumentarfilme sowie literarische Formen und Darstellungstexte bilden die Grundlage für die Erarbeitung der Bildungsmodule in Workshops. Die Workshops werden eingerahmt von Plenumsvorträgen, die Bedingungen und Aspekte dieser Bildungsarbeit näher beleuchten und vertiefen:
• Didaktisch-methodische Erfahrungen zur Arbeit mit biografischem Material
• Anforderungen an die historische Bildungsarbeit zur Homosexualität aus queertheoretischer Sicht
• Geschlechtshomogene Gruppen in der Bildungsarbeit: Möglichkeiten und Grenzen
• Überlegungen zu einem Antihomophobietraining für Multiplikatoren in der Gedenkstättenarbeit
• Rechtsextremismus, Geschlechterstereotype und Homophobie

Programm

Freitag, 03.11.2006
Bis 18.00 Uhr Anreise
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Vorführung und Diskussion zum Film Rosa von Praunheim: Männer Helden – Schwule Nazis. Deutschland 2004, anschl. Diskussion; Moderation: Volker Weiß (VNB).
Samstag, 04.11.2006
8.30 Uhr Frühstück
9.30 Uhr Biografien in der Bildungsarbeit zur Homosexualitätsgeschichte
Moderation: Dr. Stefan Micheler (Historiker u. Lehrer, Hamburg)
9.30 Uhr Dr. Anette Hettinger (Geschichtsdidaktikerin, Heidelberg): Didaktisch-methodische Erfahrungen zur Arbeit mit biografischem Material
10.15 Uhr Dr. Karen Nolte (Historikerin, Würzburg): Anforderungen an die historische Bildungsarbeit zur Homosexualität aus queertheoretischer Sicht
11.00 Uhr Kaffeepause
11.15 Uhr Didaktisch-methodische Überlegungen zu Medien, Materialien und Konzeptentwicklung, parallele AGs
AG 1: Literarische Formen
Impulsreferate: em. Prof. Dr. Wolfgang Popp (Literaturwissenschaftler u. Didaktiker, Siegen); Dr. Constanze Jaiser (Literaturwissenschaftlerin, Berlin); Moderation: Volker Weiß (VNB)
AG 2 Dokumentarfilme
Impulsreferate: J. Seipel (Filmwissenschaftlerin, Oldenburg); Astrid Schwabe (Kulturwissenschaftlerin, Flensburg); Moderation: Dr. Katharina Hoffmann (Historikerin, Oldenburg)
AG 3 Historische Quellen
Impulsreferate: Dr. Stefan Micheler (Historiker u. Lehrer, Hamburg); Jens Michelsen (KZ-Gedenkstätte Neuengamme); Moderation: Jens Michelsen (KZ-Gedenkstätte Neuengamme)
13.00 Uhr Mittagessen
15.00 Fortsetzung der AGs
17.30 Präsentation der Ergebnisse der AGs; Moderation: Dr. Rainer Marbach (Akademie Waldschlösschen)
18.30 Uhr Abendessen
19.30 Uhr Lesung von Dr. Michael Bochow aus seinem Buch „Ich bin doch schwul und will das immer bleiben. Schwule Männer im dritten Lebensalter“, erschienen 2005.
Sonntag, 05.11.2006
8.30 Uhr Frühstück
9.30 Uhr –12.00 Uhr Zielgruppen in der historischen Bildungsarbeit
Moderation: Dr. Katharina Hoffmann (Historikerin, Oldenburg)
Dr. Detlef Pech (Erziehungswissenschaftler, Frankfurt): Geschlechtshomogene Gruppen in der Bildungsarbeit: Möglichkeiten und Grenzen
Stephanie Nordt (KomBi, Berlin): Überlegungen zu einem Antihomophobietraining für Multiplikatoren in der Gedenkstättenarbeit
Dr. Matthias Heyl (KZ-Gedenkstätte Ravensbrück): Rechtsextremismus, Geschlechterstereotype und Homophobie
12.00 Uhr Resümee und Perspektiven
Moderation: Dr. Thomas Rahe (KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen)
N.N.: Tagungsergebnisse, Defizite und blinde Stellen
Diskussion und Ergänzungen: Anforderungen und Realisierungsschritte für Bildungsmodule zur Geschichte der Homosexualität
13.00 Uhr Mittagessen
Kostenbeitrag: 97,- EUR inkl. Unterkunft und Vollverpflegung

Kontakt

Volker Weiß
0551 3706451
vnb-volker.weiss@gmx.net

www.waldschloesschen.org
Redaktion
Veröffentlicht am
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Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprach(en) der Veranstaltung
Deutsch
Sprache der Ankündigung