Decision-Making in the Cold War

Decision-Making in the Cold War

Veranstalter
Bernd Greiner, Christian Th. Müller, Dierk Walter, Claudia Weber Hamburger Institut für Sozialforschung
Veranstaltungsort
Hamburger Institut für Sozialforschung
Ort
Hamburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
03.09.2008 - 05.09.2008
Deadline
01.03.2008
Website
Von
Hamburger Institut für Sozialforschung

DECISION-MAKING in the COLD WAR
Hamburger Institut für Sozialforschung
Fünfte internationale Konferenz einer Serie “Between ‘Total War’ and ‘Small Wars’: Studies in the Societal History of the Cold War”
Organisation: Bernd Greiner, Christian Th. Müller, Dierk Walter, Claudia Weber

Am Hamburger Institut für Sozialforschung findet vom 3. bis 5. September 2008 eine internationale Konferenz zum Thema „Decision-Making in the Cold War“ statt.

Diese Tagung geht von der Prämisse aus, dass der Kalte Krieg die Konfiguration von Macht und Machtapparaten auf Seiten aller Akteure nachhaltig, zum Teil auch über das Ende der Blockkonfrontation Ende der 1980er Jahre hinaus, beeinflusst hat und dass sich im Verlauf von vier Jahrzehnten spezifische, den Bedürfnissen dieser Zeit gehorchende Mechanismen und Verfahren politischer Entscheidungsfindung herausgebildet haben. Worin diese Spezifika zu sehen sind, und welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede dabei innerhalb der Blöcke und über die Blockgrenzen hinweg zu berücksichtigen sind, soll Gegenstand der Diskussion sein.

Dabei verdienen sechs Aspekte besondere Berücksichtigung:
Erstens: Wie staatliche, für Außen- und Militärpolitik zuständige Machtapparate in Ost und West zur Zeit des Kalten Krieges strukturiert waren und wie sie funktionierten.
Zweitens: Ob und in welcher Weise die Entwicklung und Dynamik des Kalten Krieges auf diese Apparate zurückwirkte bzw. in welcher Weise die „Eigenlogik“ der Apparate die Politik des Kalten Krieges beeinflusste.
Drittens: Wie sich Organisation und Funktionsmechanismen von Bürokratien, Ämtern und Ministerien in der Entscheidungsfindung von Politik, Militär und Geheimdiensten niederschlugen, wie Entscheidungen vorbereitet, diskutiert und umgesetzt wurden, wer daran beteiligt war und wie die innerstaatliche Konkurrenz um Macht und Einfluss ausgetragen wurde.
Viertens: Welche Rolle „informelle“ Gremien und Akteure (von „Küchenkabinetten“ bis hin zu Ad-Hoc-Komitees mit situativ wechselnder Besetzung) spielten.
Fünftens: Wie und aus welchen Milieus entscheidungskompetente Eliten rekrutiert wurden, welche Faktoren für ihre „politische Sozialisation“ von Bedeutung waren und welcher Stellenwert der „Elitenrotation“, den Klientelbeziehungen und der Patronage beizumessen ist.
Sechstens: Wie es um die Beziehungen von Politik und Gesellschaft bestellt war, wann und in welcher Weise politische wie militärische Eliten von öffentlichen Diskursen und nicht-gouvernmentalen Akteuren (Medien, Think Tanks, intellektuellen Netzwerken) beeinflusst wurden.

Diese Gesichtspunkte sollten entweder anhand von Fallstudien oder mittels historischer Längsschnittsanalysen diskutiert werden. Die Konferenz soll ein möglichst breites thematisches Spektrum erfassen, innerhalb dessen Entscheidungen über Rüstungsprojekte ebenso ihrer Platz haben wie die Analyse von Doktrinen, Strategien und Verhandlungspraxen oder Überlegungen zur machtpsychologischen Dimension von „Group-Think“ und den Effekten bürokratischer Interessenkonkurrenz.

Mit Blick auf die hegemonialen Akteure USA und UdSSR sind folgende Gesichtspunkte von besonderem Interesse:
Im Falle der USA die „Policy of Secrecy“ und die originär mit ihr verbundene Herausbildung einer „Imperialen Präsidentschaft“. Gemeint ist die Ausweitung bzw. Überdehnung der politischen und administrativen Befugnisse der Exekutive und mithin ein Prozess, in dessen Verlauf das in der Verfassung vorgesehene System der Gewaltenteilung zum Nachteil von Legislative und Judikative und zugunsten einer selbstreferentiell agierenden „nationalen Sicherheitselite“ umgebaut wurde.
Im Falle der UdSSR sollten neben den klassischen Akteuren (Politbüro, ZK, militärische Führung und Geheimdienste) auch informelle Führungsriegen (z.B. die außenpolitische Kommission des Politbüros, das Informationskomitee beim Außenministerium oder die „Vos’merka“, ein in den frühen 1950er Jahren neben dem Politbüro agierender Kreis enger Stalinvertrauter) in die Untersuchung einbezogen werden.

Neben Beiträgen zu den Hauptprotagonisten USA und UdSSR sind ausdrücklich auch Analysen anderer nationalstaatlicher Akteure sowie transnationaler Institutionen (NATO und Warschauer Pakt) gefragt und erwünscht.

Konferenzsprache ist Englisch. Das Hamburger Institut für Sozialforschung erstattet den eingeladenen Teilnehmern die notwendigen Reisekosten im üblichen Rahmen (Bahnfahrt 2. Klasse, für außereuropäische Teilnehmer Flugreise in der Economy Class) und sorgt für Unterbringung und Verpflegung während der Tagung.

Themenvorschläge in Form zwei- bis dreiseitiger Exposes können bis zum 1. März 2008 beim Hamburger Institut für Sozialforschung eingereicht werden. Kontakt:

Dierk.Walter@his-online.de

Die Organisatoren würden besonders die Beteiligung von Nachwuchswissenschaftlern begrüßen.

Programm

Kontakt

Dierk Walter

Hamburger Institut für Sozialforschung
Mittelweg 36, 20148 Hamburg
040/414097-62
040/414097-11
Dierk.Walter@his-online.de


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Deutsch
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