Die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek ist eine 2018 im Wittenberger Schloss eröffnete Studienstätte für die Geschichte und Kultur der Reformation sowie deren Wirkungen und Rezeptionen. Hervorgegangen aus den Bibliotheken des Evangelischen Predigerseminars Wittenberg und des Lutherhauses Wittenberg, verfügt sie über einen Gesamtbestand von 230.000 Bänden, zu dem ein Altbestand von ca. 100.000 Titeln mit einem Schwerpunkt auf Drucken des 16. und 17. Jahrhunderts gehört. Forschungen zur Reformations- und Kirchengeschichte, zur frühneuzeitlichen Universitäts- und Bildungsgeschichte, zur spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen lateinischen und deutschen Literatur sowie zur historischen Buch- und Bibliothekswissenschaft können hier auf umfangreiche Quellenbestände und ein breites Feld von Sekundärliteratur zugreifen. Ebenso liegen umfangreiche Graphiksammlungen aus dem Bestand des Predigerseminars vor. Getragen wird die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek von der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, dem Evangelischen Predigerseminar Wittenberg, der Stiftung Leucorea und der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt.
Unterstützt von der Evangelischen Wittenbergstiftung, vergibt die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek für das Jahr 2025 Stipendien, die Forschungsaufenthalte in der Lutherstadt Wittenberg erleichtern sollen. Zielgruppe sind in erster Linie Doktorandinnen und Doktoranden sowie Postdocs in der Qualifikationsphase. Bewerbungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nach Abschluss der Qualifizierungsphase sind jedoch ebenfalls möglich. Grundsätzlich können nur solche Projekte gefördert werden, für welche die Arbeit mit den historischen Beständen der Forschungsbibliothek in Wittenberg notwendig oder in besonderer Weise sinnvoll ist.
Ein Stipendium umfasst folgende Förderleistungen:
- € 1.250,- Aufenthaltsbeihilfe pro Monat für maximal 4 Monate,
- einen separierten und reservierten Arbeitsplatz im Lesesaal der RFB und Unterstützung der Literatur- und Quellenrecherche durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der RFB,
- die Möglichkeit zur Einrichtung eines individuell zusammengestellten Handapparates für die Dauer des Aufenthaltes an der RFB.
Darüber hinaus kann die Suche nach einer geeigneten Unterkunft in Wittenberg unterstützt werden.
Förderungsvoraussetzungen sind:
- ein Thema oder methodischer Ansatz, für welche die ortsgebundene Arbeit mit Beständen der RFB in Wittenberg von zentraler Bedeutung ist,
- eine Forschungsfrage zum ausgehenden Mittelalter oder der Frühen Neuzeit, die der Reformation in ihren geschichtlichen und kulturellen Bezügen gilt,
- die Bereitschaft zur Vorstellung des Projektes in einer Publikation der Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek oder alternativ im Rahmen eines Kolloquiums oder einer Vortragsveranstaltung in Wittenberg und
- Residenzpflicht in Wittenberg während der Förderung.
Als Bewerbungsunterlagen sind einzureichen:
- Curriculum Vitae,
- eine kurze Projektskizze in einem Umfang von 1-2 DIN A 4-Seiten, aus der deutlich wird, dass ein Bezug des Projektes zu den Beständen der RFB besteht,
- ein Fachgutachten,
- bei Promotionsprojekten eine Betreuungsbestätigung,
- Zeugniskopien,
- ggf. Publikationsliste.
Bewerbungen werden in Deutsch oder Englisch entgegengenommen und sind gebündelt zu einer PDF-Datei zu richten an: sekretariat@rfb-wittenberg.de.
Weitere Informationen zur Reformationsgeschichtlichen Forschungsbibliothek und ihren Beständen finden Sie auf https://www.rfb-wittenberg.de.
Bei weiteren Fragen können Sie sich gern an das Sekretariat der RFB, unter sekretariat@rfb-wittenberg.de oder +49 34 91 50 69-200, wenden.
Die Bewerbungsfrist für Stipendien im Jahr 2025 endet am 06. Januar 2025.