Richard-Schmid-Preis für herausragende Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Juristischen Zeitgeschichte

Richard-Schmid-Preis für herausragende Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Juristischen Zeitgeschichte

Institution
Forum Justizgeschichte
Ort
Jena/Berlin
Land
Deutschland
Bewerbungsschluss
31.03.2018
Von
PD Dr. Annette Weinke

In diesem Jahr schreibt das Forum Justizgeschichte abermals den „Richard-Schmid-Preis“ für herausragende Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Juristischen Zeitgeschichte aus. Der Preis, der mit 3000,00 € dotiert ist und alle zwei Jahre verliehen wird, ist nach dem früheren Stuttgarter Generalstaatsanwalt und Präsidenten des Oberlandesgerichts Dr. jur. Richard Schmid (1899-1986) benannt. Schmid war seit den zwanziger Jahren als Anwalt in Stuttgart tätig. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme verteidigte er zeitweise politisch verfolgte Mitglieder der verbotenen Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) und der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Im November 1938 wurde Schmid selbst verhaftet und wegen Hochverrats vor dem Volksgerichtshof angeklagt. Er verbrachte die folgenden drei Jahre im Untersuchungsgefängnis, im Konzentrationslager und im Zuchthaus. Nach 1945 übte Schmid verschiedene hohe Justizämter in Württemberg bzw. Württemberg-Baden aus. 1958 spielte er eine führende Rolle bei der Gründung der Ludwigsburger Zentralen Stelle zur Verfolgung von NS-Verbrechen. Schon während seiner aktiven Dienstzeit und verstärkt nach der Pensionierung setzte er sich wissenschaftlich und publizistisch mit dem Wirken der Justiz in Weimar, im NS-Staat und in der Bundesrepublik auseinander. Er gilt als einer der schärfsten Kritiker der Kommunistenprozesse und als glühender Verfechter des grundgesetzlich garantierten Rechts auf freie Meinungsäußerung, das er 1961 in einem sechs Jahre währenden Rechtsstreit gegen den „Spiegel“ vor dem Bundesverfassungsgericht durchsetzte.
Der Jury gehören an: Frau Priv.-Doz. Dr. Annette Weinke (Vorsitzende, Universität Jena), Herr Prof. Dr. Ingo Müller (Berlin), Herr Rechtsanwalt Dr. Tillmann Krach (Forum Anwaltsgeschichte, Mainz) und Frau Dr. Claudia Fröhlich (Berlin/ Hannover).
Bei dem zu prämierenden Werk soll es sich in der Regel um eine wissenschaftliche Monographie aus dem Bereich der Juristischen Zeitgeschichte handeln, die einen dezidierten Beitrag zur deutschen Rechts- oder Justizgeschichte leistet. In Ausnahmefällen ist es möglich, Sammelbände sowie populärwissenschaftliche Arbeiten vorzuschlagen. Die vorgeschlagenen publizierten Werke müssen den Jurymitgliedern bis zum 31. März 2018 in Buchform vorliegen. Berücksichtigt werden Veröffentlichungen seit dem 31. Mai 2016.

Kontakt und nähere Informationen:
Priv.-Doz. Dr. Annette Weinke
annette.weinke@uni-jena.de

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Arbeitssprache(n)
Deutsch
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