Promotionsstipendien (DHI Paris / Centre de recherches sur les politiques sociales)

Promotionsstipendien (DHI Paris / Centre de recherches sur les politiques sociales)

Institution
Deutsches Historisches Institut Paris
Ort
Paris und Dakar
Land
France
Vom - Bis
01.07.2018 - 30.06.2020
Bewerbungsschluss
09.05.2018
Von
DHIP

Das Deutsche Historische Institut Paris (DHIP) und das Centre de recherches sur les politiques sociales (CREPOS) schreiben drei (bis vier) Promotionsstipendien für eine Dauer von 24 Monaten aus (einmalig verlängerbar um 12 weitere Monate im Falle einer positiven Evaluierung). Der Beginn kann ggf. um bis zu drei Monate verschoben werden. Mindestens ein Stipendium soll an eine/n Einwohner/in des Senegal vergeben werden.
Die Ausschreibung richtet sich an junge Forschende zu Beginn der Promotion bzw. während des ersten Jahres des Promotionsstudiums. Aus folgenden Disziplinen können Promotionsvorhaben eingereicht werden: Geschichtswissenschaften, Soziologie, Politikwissenschaften, Ethnologie, Philosophie, Geographie, Religionswissenschaften und angrenzende Forschungsgebiete.
Die Ausschreibung richtet sich an (zukünftige) Promovierende, die ein Dissertationsvorhaben erfolgreich durchführen können, das im Zusammenhang mit der thematischen Gesamtausrichtung des Projektes »Die Bürokratisierung afrikanischer Gesellschaften« steht.

Bürokratisierungsprozesse sind allgegenwärtig. Häufig stehen diese Prozesse mit staatlichen Praktiken im Zusammenhang. Zugleich gehen ihre Auswirkungen aber weit über den Bereich des Öffentlichen hinaus. Das Forschungsprogramm beschäftigt sich, unter anderem, mit bürokratischen Praktiken in folgenden Bereichen (die folgende Liste ist keine abschließende):
Land- und Grundbesitz; Verkehr; Mobilität; Migration; Sicherheit und Überwachung; Unternehmen; NGOs; Vereine und Verbände (im Bereich des Sozialen, Ökonomischen, in Handel, Sport, Religion und/oder Kultur); Gesundheitssystem; Bildungswesen; Entwicklungspolitik; Internationale Organisationen; Staat und Bürgerschaft; städtische und ländliche Verwaltungen; Lokalverwaltungen; politische Parteien, Wahlen; öffentliche Verwaltung; Arbeit (formell und informell), Beschäftigung, Arbeitslosigkeit.
Eingereichte Forschungsprojekte können sich mit allen afrikanischen Regionen sowie auch mit der afrikanischen Diaspora beschäftigen und sich auf alle historischen Epochen beziehen (Vergangenheit und Gegenwart, vor allem 18.‒21. Jahrhundert).

Die Forschungsprojekte des Programms analysieren bürokratische Praktiken (wie das Erstellen von Statistiken und Registern, das Verfassen von Berichten und Korrespondenzen u.a.), bürokratische Techniken und Prozesse (in Form von Zahlen, Papier, Ordnungssystemen, Formularen, Identitätsdokumenten usw.), Orte und Räume bürokratischer Produktion (das Büro, Wege bürokratischen Schriftverkehrs), und auch die symbolische Dimension der bürokratischen Praktiken, bürokratische Artefakte, die Inszenierung des Bürokratischen.
Die eingereichten Projekte sollen sich in eine der drei Forschungsachsen des Gesamtprogramms einfügen: (i) Forschungsachse zu dem Bereich Politik, (ii) zu dem Bereich Wirtschaft und/oder (iii) zum Bereich Soziales/Religion.

Vertragsbedingungen und Aufgaben:
- Die Einstellung erfolgt in Form eines Stipendiums mit einer Dauer von zwei Jahren, die bei erfolgreicher Evaluation um 12 Monate verlängert werden kann. Weitere Informationen zu Stipendienhöhe und Leistungen können die Bewerber/innen bei der Verwaltungsleiterin des DHIP, Maren Dehne, anfordern: MDehne@dhi-paris.fr.
- Die Doktorierenden werden sich mehrheitlich in Dakar aufhalten, dem Zentrum des Projekts, wo sie die logistische Unterstützung des Programms sowie das damit verbundene internationale Netzwerk nutzen können. Sie können Forschungsaufenthalte in Europa und in Afrika wahrnehmen und an Tagungen oder anderen wissenschaftlichen Veranstaltungen außerhalb des Senegals teilnehmen.
- Die Doktorierenden führen ihr Forschungsvorhaben in Form einer Dissertation durch und nehmen an den gemeinsamen wissenschaftlichen Aktivitäten des Gesamtprogrammes teil (Seminare, Sommerschulen, Tagungen etc.). Sie verfassen zweimal jährlich Kurzberichte über ihre Aktivitäten im Rahmen des Programms.

Auswahlkriterien:
- Qualität und Originalität des Forschungsvorhabens, der Zusammenhang zum Gesamtprojekt
- Die akademische Ausbildung sowie die Fähigkeiten des Kandidaten/der Kandidatin
- die Sprachkenntnisse des Kandidaten/der Kandidatin (das Beherrschen der französischen Sprache ist unabdingbar, Kenntnisse der englischen und/oder deutschen Sprache von Vorteil)
- Befähigung zur Arbeit im Team sowie Eigeninitiative

Bewerbungsunterlagen:
- Eine Kopie des Abschlusszeugnisses (Master oder gleichwertiger Abschluss) oder eine vorläufige Bestätigung des erfolgreichen Abschlusses
- Motivationsschreiben (inkl. Emailadresse und Telefonnummer)
- Lebenslauf
- Beschreibung des Forschungsvorhabens, in französischer oder englischer Sprache, die folgende Informationen beinhalten muss:
prägnanter und aussagekräftiger Titel, der das Hauptanliegen des Forschungsvorhabens klar benennt;
Zusammenfassung (150 Wörter);
Vorstellung des Forschungsvorhabens (ca. 2500 Wörter), insbesondere: (a) Darlegung von Fragestellung, Zielsetzung und Arbeitshypothesen, basierend auf dem aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstand; (b) Vorstellung der Forschungsmethode und der geplanten Quellen;
Bibliographie (nicht länger als eine Seite).
- Eine Einverständniserklärung des/der (zukünftigen) Betreuers oder der Betreuerin, dass der/die Kandidat/in am Programm teilnimmt.

Die Bewerbungsunterlagen sind in elektronischer Form, in einer einzigen PDF-Datei zusammengefasst, zu richten an das DHIP (bewerbung@dhi-paris.fr).
Bewerbungsschluss ist der 9. Mai 2018.
Das Stipendium steht unter dem Vorbehalt der Einschreibung als Promotionsstudent/in.

Informationen zu den Institutionen:
Das Deutsche Historische Institut Paris gehört der Max Weber Stiftung – Deutsche Geisteswissenschaftliche Institute im Ausland (MWS) an. Das Institut widmet sich der Durchführung und Veröffentlichung von Forschungen zur französischen, deutsch-französischen und westeuropäischen Geschichte und nimmt eine Vermittlerrolle zwischen Deutschland und Frankreich ein. Im Rahmen einer Kooperation mit dem Forum Transregionale Studien (Berlin) ist der geographische Fokus auf das subsaharische Afrika erweitert worden.

Das Centre de recherches sur les politiques sociales (CREPOS) hat seinen Sitz an der Universität Cheikh Anta Diop (UCAD) sowie der Universität Gaston Berger (UGB). Es handelt sich um eine Forschungseinrichtung, die von Lehrenden und Forschenden gegründet wurde, mit dem Ziel, nachhaltig die Wissensproduktion in Bezug auf den Senegal sowie Westafrika zu unterstützen.
Das Forschungsprogramm »Die Bürokratisierung afrikanischer Gesellschaften« basiert auf einer akademischen Partnerschaft zwischen dem DHIP und dem CREPOS. Es ist in eine internationale Kooperation mit dem Seminar für Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, Point Sud-Bamako/Goethe-Universität Frankfurt am Main, dem Centre de recherches internationales de Sciences Po, Paris und dem Lehrstuhl für vergleichende Afrikastudien der Universität Mohamed VI Polytechnique (Rabat) eingebettet.

Auswahlkomitee und -prozess:
Dem Auswahlkomitee gehören je ein/e Vertreter/in der in das Programm involvierten Institutionen an: DHIP, CREPOS, Point Sud, Univ. Humboldt, CERI-Sciences Po, Univ. Mohamed VI), darüber hinaus Séverine Awenengo Dalberto (Koordinatorin der Forschungsachse 1 des Programms) und Susann Baller (wissenschaftliche Leitung des Programms).
Der Auswahlprozess besteht aus zwei Phasen: (i) Vorauswahl auf Basis der schriftlichen Bewerbungsunterlagen; (ii) Auswahlgespräch (vor Ort oder via skype). Die Auswahlgespräche finden am 25. Juni 2018 in Dakar statt.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Susann Baller, wissenschaftliche Leitung des Forschungsprogramms (email: sballer@dhi-paris.fr).

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