Dossier: Besprochene Geschichte: Die Präsidentschaftswahl 2024 in den USA und die Gefährdung der Demokratie – ein Dossier von H-Soz-Kult

Von
Felix Krämer / Jürgen Martschukat / Silvan Niedermeier, Universität Erfurt; Redaktion H-Soz-Kult

Die US-amerikanische Präsidentschaftswahl des Jahres 2024 gilt als mögliche Wendemarke in der Geschichte der ältesten bestehenden Demokratie der Welt und damit der Demokratie überhaupt. In ihrer Bedeutung wird sie mit 1860 verglichen, als nach dem Wahlsieg Abraham Lincolns zunächst South Carolina und dann zehn weitere Staaten aus der Union austraten und den Amerikanischen Bürgerkrieg entfachten. Ähnlich wie 1860 scheint auch heute die gesellschaftliche Spaltung kaum überwindbar zu sein – diesmal zwischen dem ländlichen und dem urbanen, dem provinziellen und dem polyglotten, dem straighten und dem diversen Amerika. Kompromisse oder gar ein Miteinander von Republikaner:innen und Demokrat:innen scheinen unmöglich, und das in einem politischen System, das auf wechselseitige Kontrolle und Kompromissbereitschaft gebaut ist. Zudem haben die vorangegangenen Präsidentschaftswahlen 2016, als kaum jemand mit dem Sieg Donald Trumps gerechnet hatte, und 2020, als die Renitenz der Republikaner den Angriff auf das Kapitol befeuerte, erkennen lassen, welche Szenarien im Jahr 2024 möglich sind: Die Rückkehr eines Politikers in das Weiße Haus, der demokratische Verfahrensweisen und Institutionen nicht respektiert, der gern für einen Tag Diktator wäre und dessen Team im Presidential Transition Project 2025 den konsequenten Umbau der Exekutive angekündigt hat; oder, alternativ, ein Aufstand seiner auch gewaltbereiten Gefolgsleute.

Zugleich hat die US-amerikanische Demokratie in den letzten Jahren immer wieder ihre Standfestigkeit vorgeführt. Mit der Nominierung von Kamala Harris zur Demokratischen Präsidentschaftskandidatin hat sie sogar ihr Potenzial zur Erneuerung angedeutet; wenn auch erst nach langem und zähem Warten auf den Rückzug Joe Bidens. Harris’ Kür zur Kandidatin hat die Dynamik des Wahlkampfes deutlich verändert, und es ist schwierig, die Entwicklung des Geschehens in den letzten Wochen vor der Wahl und die Themen, die für die Wahl letztlich bestimmend sein werden, präzise zu prognostizieren. Unklar ist auch, wie etwa die Situation in Israel und Palästina den weiteren Verlauf des Wahlkampfes beeinflussen wird. Unzweifelhaft ist jedoch, dass der Rechtspopulismus eine gesellschaftliche Kraft entfaltet, die seit einigen Jahren das politische Feld und damit auch diese Wahl maßgeblich prägt. Die damit verbundene gesellschaftliche Spaltung und die Kulturkämpfe, die um Themen wie Rassismus, Religion, Abtreibung ausgefochten werden, bleiben für die Wahlen von zentraler Bedeutung. Hingegen haben außenpolitische Fragen für Präsidentschaftswahlen in den USA traditionell eine geringere Relevanz, als wir das von Europa aus erwarten und gerne hätten. Zugleich allerdings korrespondieren Positionierungen in den inneramerikanischen Kulturkämpfen in aller Regel mit Haltungen zur Klimakrise und zum Krieg in der Ukraine, zu „America First“ und zur internationalen Bündnis- und Verteidigungspolitik. Auch die hart umkämpften Fragen der Einwanderungs- und Grenzpolitik betreffen die Stellung der USA in der Welt seit jeher und sind daher genuin international. Ihre ohnehin zentrale Bedeutung für diese Wahl hat sich jüngst noch einmal gemehrt, da Kamala Harris als Vizepräsidentin der Biden-Administration mit der Bekämpfung von Migrationsursachen in Mittelamerika betraut war. Darüber hinaus ist für den Ausgang US-amerikanischer Präsidentschaftswahlen seit jeher entscheidend, wie Wähler:innen den Zustand der US-amerikanischen Volkswirtschaft beurteilen und wie erfolgreich die verschiedenen Parteien hier ihre Einschätzungen, Leistungen und Zukunftsstrategien zu präsentieren vermögen.

Das vorliegende Dossier „Besprochene Geschichte“ zu den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA orientiert sich in seinem Aufbau an den Themen, die den Wahlkampf und die Wahl prägen – soweit sich das im Vorfeld hat antizipieren lassen. Es verfolgt das Ziel, aktuelle Themen und Geschehnisse mit historischer Tiefenschärfe zu versehen. Zu diesem Zweck kombinieren wir jeweils kurze thematische Einführungen mit Verweisen und Links zu Rezensionen weiterführender Fachliteratur, die wir in den zurückliegenden Jahren auf H-Soz-Kult publiziert haben. Wir möchten an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, allen beitragenden Rezensent:innen zu danken. Wir beginnen das Dossier mit einem Teil zum Rechtspopulismus und zur Gefährdung der Demokratie, fahren fort mit einem Abschnitt zur gesellschaftlichen Spaltung, um uns dann den Themenfeldern Ökonomie, Einwanderungspolitik und Außenpolitik zu widmen. Wir schließen das Dossier mit Betrachtungen und Literaturverweisen zu einem Feld, das nicht im engeren Sinne ein Thema des Wahlkampfes oder auch der Wahl ist, aber doch für das Wahlergebnis und dessen Folgen entscheidend sein kann. Die Rede ist vom Wahlsystem der USA mit seinen Besonderheiten. In diesem letzten Teil verweisen wir auch auf Webpages und Literaturbesprechungen außerhalb von H-Soz-Kult, die eher wahlanalytisch und politik- bzw. rechtswissenschaftlich sind und von daher – trotz all unserer Interdisziplinarität – nicht zu unserem Kerngeschäft gehören.

Rechtspopulismus und die Gefährdung der Demokratie

Eine zentrale Rolle in der Präsidentschaftswahl 2024 spielt die rechtspopulistische Bewegung, an deren Spitze sich der Republikanische Kandidat Donald Trump gesetzt hat und der er mit „Make America Great Again“ schon 2016 eine nostalgische, die Vergangenheit verklärende Maxime gegeben hat, die weiß eingefärbt ist und sich gegen Diversität und Globalität richtet. Der Rechtspopulismus gibt vor, Amerika zu neuer alter Größe zu verhelfen, indem er den „forgotten man“ wieder in das politische Zentrum rücke und zu dem verhelfe, was dieser als sein Recht betrachtet. Der „forgotten man“ ist für gewöhnlich weiß, männlich und der Arbeiterklasse zugehörig gedacht. Er geistert seit dem New Deal der 1930er-Jahre durch die US-amerikanische Politik, und schon damals hat der Romancier Sinclair Lewis dessen faschistisches Potenzial erkannt. Seit den späten 1960er-Jahren und den Zeiten Richard Nixons ist der „forgotten man“ von reaktionären Kräften vereinnahmt worden, die sich gegen eine linksliberale, feministische, diverse, als elitär und urban klassifizierte Politik, Kultur und Gesellschaft wenden und für das einstehen, was sie selbst als das „echte Amerika“ erachten. Jill Lepore hat diesen Konflikt als Signum der gesamten US-amerikanischen Geschichte herausgearbeitet. Genährt worden ist der Rechtspopulismus durch die Deindustrialisierung seit den 1970er-Jahren sowie die wirtschaftliche und soziale Krise der weißen Arbeiterschaft im sogenannten „Rustbelt“. Der Republikanische Kandidat für das Amt des Vize-Präsidenten, J.D. Vance, wurde schon 2016 mit seinem autobiografischen Buch Hillbilly Elegy zu deren Sprachrohr.

Der rechtspopulistischen Bewegung ist eine Affinität zu autoritärer Politik und zu Führerfiguren zu eigen, deren Verehrung religiöse Züge annehmen kann, wie sich im Nachgang des Attentats auf Donald Trump im Juli 2024 erneut gezeigt hat. In deren Augen profilieren sich diese Führerfiguren gerade dadurch, dass sie Grenzen überschreiten und eigentlich fest etablierte demokratische Prinzipien missachten, wenn es ihren Zwecken dient. Fakten werden gerne ignoriert, mediale Blasen produzieren ihre eigenen Wahrheiten, für die die sozialen Medien als Durchlauferhitzer dienen. Die Lüge von der gestohlenen Wahl und der gescheiterte Aufstand am 6. Januar 2021 haben sehr deutlich gezeigt, wie akut die Gefährdung der Demokratie durch den Populismus ist. Für den Fall einer Niederlage Trumps bei der Wahl 2024 die Gefahr bürgerkriegsähnlicher Zustände bzw. zumindest der Gewalteskalation in einer bis an die Zähne bewaffneten Gesellschaft zu sehen, ist alles andere als übertrieben.

Die verlinkten Rezensionen tragen dazu bei, die Konstellation vor der Präsidentschaftswahl 2024 historisch zu verorten. Sie zeigen, dass ein Szenario autoritärer Herrschaft und eines Scheiterns der Demokratie die USA von ihrer Gründung an begleitet haben ( D. Farber, G. Gerstle und D. Rasmussen). Sie machen klar, dass es in der US-Geschichte immer auch autoritäre Strukturen gegeben hat, die mit Gewalt aufrechterhalten wurden ( W.F. Brundage) und in den Südstaaten erst zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und den 1970er-Jahren brüchig wurden ( R. Mickey; für einen Blick jenseits der US-amerikanischen Grenze siehe J. Graham). Die Geschichten der Polizeigewalt ( C. Hayes, E. Hinton, S. Niedermeier, C. Taylor), auch über den Süden hinaus, und des Gefängnisses ( M. Gottschalk) zeigen das Fortwirken entsprechender Strukturen. Ab den 1960er-Jahren begegnete ihnen auch wachsender Widerstand marginalisierter Gruppen. Dieser avancierte in den Sixties zu einer „vierten Revolution“ ( R.V. Daniels), die auch vor dem Weißen Haus nicht Halt machte und so den Rechtspopulismus sowie die Vorstellung weißer Benachteiligung befeuert und den Ruf nach Führerfiguren lauter werden lassen hat – auch wenn die Spuren all dieser Klagen natürlich weiter in die US-Geschichte zurückreichen ( J. Lepore; N. Hemmer; F. Krämer; D. Kuhn). Welch zentrale Rolle in den Kämpfen der letzten Jahre der Deutung der US-amerikanischen Geschichte zukommt, zeigen nicht nur das 1619-Projekt und der 1776 Commission Report, sondern dies diskutieren auch ein Forumsbeitrag ( J. Martschukat) sowie eine H-Soz-Kult Podcast-Folge über “Geschichtswissenschaften in den USA” ( F. Krämer und D. Menning).

Rezensionen

Brundage, W. Fitzhugh: Civilizing Torture. An American Tradition, Cambridge, MA 2018. Rezensiert von Norbert Finzsch
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-27460

Daniels, Robert V.: The Fourth Revolution. Transformations in American Society from the Sixties to the Present, London 2006. Rezensiert von Felix Krämer
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-10678

Farber, David: Contested Ground: How to Understand the Limits of Presidential Power, Berkeley, CA 2021.
https://www.law.berkeley.edu/article/contested-ground-daniel-farber-confronts-presidential-power-and-its-abuses/

Gerstle, Gary: Liberty and Coercion. The Paradox of American Government from the Founding to the Present, Princeton, NJ 2015. Rezensiert von Michael Hochgeschwender
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-23666

Gottschalk, Marie: Caught. The Prison State and the Lockdown of American Politics, Princeton, NJ 2014. Rezensiert von Birte Christ
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-22942

Graham, Jessica Lynn: Shifting the Meaning of Democracy. Race, Politics, and Culture in the United States and Brazil, Oakland, CA 2019. Rezensiert von Fernando dos Santos Baldraia Sousa
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-28997

Hayes, Christopher: The Harlem Uprising. Segregation and Inequality in Postwar New York City, New York 2021. Rezensiert von Pia Beumer
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-95754

Hemmer, Nicole: Partisans. The Conservative Revolutionaries Who Remade American Politics in the 1990s, New York 2022. Rezensiert von Alexander Obermüller
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-129354

Krämer, Felix: Moral Leaders. Medien, Gender und Glaube in den USA der 1970er und 1980er Jahre, Bielefeld 2015. Rezensiert von Martin Lüthe
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-23001

Krämer, Felix und Menning, Daniel: Geschichtswissenschaften in den USA: Eine Disziplin in der Krise? Podcast: Vergangenheitsformen, H-Soz-Kult, 30.04.2024.
https://www.hsozkult.de/podcast/staffel-2/geschichtswissenschaft-usa

Kuhn, David Paul: The Hardhat Riot. Nixon, New York City, and the Dawn of the White Working-Class Revolution, New York 2020. Rezensiert von Rebecca Rössling
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-50879

Lepore, Jill: The Whites of Their Eyes. The Tea Party's Revolution and the Battle Over American History, Princeton, NJ 2010. Rezensiert von Felix Krämer
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-15402

Lepore, Jill: These Truths. A History of the United States, New York 2018. Rezensiert von Mischa Honeck
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-28705

Martschukat, Jürgen: The Role of the Nation in American History and Historiography. Forum: Nation, H-Soz-Kult, 11.09.2021.
https://www.hsozkult.de/debate/id/fddebate-132438

Mickey, Robert: Paths Out of Dixie. The Democratization of Authoritarian Enclaves in America's Deep South, 1944-1972, Princeton, NJ 2015. Rezensiert von Patrick Stellbrink
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-22913

Niedermeier, Silvan: Rassismus und Bürgerrechte. Polizeifolter im Süden der USA 1930–1955, Hamburg 2014. Rezensiert von Manfred Berg
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-21793

Rasmussen, Dennis C.: Fears of a Setting Sun. The Disillusionment of America's Founders, Princeton, NJ 2021. Rezensiert von Pia Herzan
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-97173

Taylor, Clarence: Fight the Power. African Americans and the Long History of Police Brutality in New York City, New York 2018. Rezensiert von Rebecca Rössling
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-97049

Weitere Ressourcen:
Hannah-Jones, Nicole: The 1619 Project. New York Times Magazine, 2019.
https://www.nytimes.com/interactive/2019/08/14/magazine/1619-america-slavery.html

The Presdient’s Advisory 1776 Commission: The 1776 Report. The White House, January 2021.
https://trumpwhitehouse.archives.gov/briefings-statements/1776-commission-takes-historic-scholarly-step-restore-understanding-greatness-american-founding/

Gesellschaftliche Spaltung

„The best way forward is to pass the torch to a new generation. It’s the best way to unite our nation“, sagte Joe Biden zu seinem Rückzug von der Kandidatur 2024 in einer Fernsehansprache am 24. Juli. Doch wie genau könnte diese Einheit aussehen, die der scheidende Präsident fordert, und was spaltet die US-amerikanische Gesellschaft? Die Polarisierung besteht zwischen Stadt und Land, progressiven und konservativen Konzepten von Geschlecht und ist geprägt von Fragen nach Selbstbestimmung über den eigenen Körper und Religion. Seit Kamala Harris’ Nominierung tritt noch deutlicher der Gegensatz zwischen einer reaktionären und einer vorwärts gerichteten Politik zu Tage. „We are not going back“, ist eine Maxime ihres Wahlkampfes.

Die politische Polarisierung, die seit Barack Obamas Eintritt in die nationale Politik am Ende der 2000er-Jahre von der Tea Party Bewegung befeuert wurde, lässt sich historiographisch in verschiedenen politischen und kulturellen Feldern verorten ( J. Lepore; E. Klein). Der Rassismus, der sich in Reaktion auf Obama zeigte, ist geprägt von einer Geschichte, die sich bis in die Sklaverei zurückverfolgen lässt und die bis in die Gegenwart von Black Lives Matter reicht. Besprochene Bücher beschäftigen sich mit Gewalt und Rassismus in der Sklaverei ( E. Baptist) und reichen von Widerstand gegen Versklavung ( C. Tomlins; B. Everill) über die Geschichte des Ku-Klux-Klan ( E. Parsons) bis hin zur Bürgerrechtsbewegung und Black Power ( Sammelrezension Black Panther Party), ( C. Knauer, B. Waldschmidt-Nelson). Gezeigt werden gesellschaftliche Kämpfe um Bürgerrechte und gegen Polizeigewalt ( M. Butter, A. Franke, H. Tonn; E. Hinton; S. Niedermeier; R. Brückmann) sowie gegen die Einschränkung der Mobilität Schwarzer US-Amerikaner:innen ( A. Ortlepp; B. Lüthi; J. Leyda). Die soziale Spaltung durch strukturellen Rassismus reicht bis in die gegenwärtige Gesundheits- und Körperpolitik ( S. Knadler).

Trump sei der erste weiße Präsident gewesen, der aufgrund seines Weißseins gewählt wurde, argumentiert Ta-Nehisi Coates und verweist damit auf die Relevanz der Whiteness Studies, um das politische Geschehen der Gegenwart historisch zu verstehen ( T. Stovall; N. Irvin Painter). Hierin resoniert die Frage nach der Position „des weißen Arbeiters“, die bereits in den 1970er-Jahren mobilisiert wurde ( D.P. Kuhn) und auch in der gegenwärtigen Wahl von entscheidender Bedeutung sein wird.

Ein weiteres zentrales Wahlkampfthema sind „Abortion Rights“ und das Selbstbestimmungsrecht von Frauen. Donald Trump hatte mit der Ernennung von drei Obersten Richter:innen sein Wahlversprechen in die Tat umgesetzt, das Urteil von Roe v. Wade von 1973 zum Recht auf Schwangerschaftsabbruch zu revidieren ( I. Heinemann). Der Konflikt um Abtreibung und weibliche Selbstbestimmung korrespondiert mit dem Feld der Religion, mit dessen historischer Bedeutung und polarisierender Wirkung sich viele besprochene Bücher befassen. Diese zeigen, wie religiöse Überzeugungen von kolonialistischer Abwertung von Nicht-Christen ( K. Gin Lum) bis zur Frage nach der Trennung von Religion und Politik in den 1970er- und 1980er-Jahren polarisierten ( J. Shields). Die Christliche Rechte rückte im Wahlkampf zwischen Präsident Carter und Ronald Reagan 1980 als Wählerblock ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Die politische Wiedergeburt des Evangelikalismus spielte auch in der Wahl George W. Bushs eine entscheidende Rolle, was verschiedene Besprechungen auch hinsichtlich der medienpolitischen Implikationen reflektieren ( A.-M. Bassimir; F. Krämer). Die religiös-moralistische Agenda der Christlichen Rechten bildet einen Background für die aktuellen Kulturkämpfe und scheinbar unvereinbare Positionen zu Familie, Identität, Geschlecht und körperlicher Selbstbestimmung ( I. Heinemann; B. Reay).

Eine wichtige Rolle bei der Polarisierung der US-Gesellschaft spielten und spielen Medien, was in den 1990er-Jahren mit der Gründung des Senders Fox News seinen (bislang) markantesten Ausdruck fand ( N. Hemmer; N. Hemmer). Die Rolle von Internet, sozialen Medien und Messenger Diensten ist historiografisch noch nicht umfassend eingeordnet worden. Solche Kanäle spielen auch im gegenwärtigen Wahlkampf eine zentrale Rolle, wie der jüngste Schulterschluss zwischen Elon Musk und Donald Trump aufzeigt. Die mediale Polarisierung zeigte sich auch im Konflikt um den TV-Sender des ersten Fernsehduells zwischen Trump und Harris.

Rezensionen

Baptist, Edward E.: The Half Has Never Been Told. Slavery and the Making of American Capitalism, New York 2014. Rezensiert von Manfred Berg
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-22945

Bassimir, Anja-Maria: Evangelical News. Politics, Gender, and Bioethics in Conservative Christian Magazines of the 1970s and 1980s, Tuscaloosa 2022. Rezensiert von Sebastian Schüler
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-118281

Brückmann, Rebecca, Massive Resistance and Southern Womanhood. White Women, Class, and Segregation, Athens 2021. Rezensiert von Helen Gibson
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-50129

Butter, Michael; Franke, Astrid; Tonn, Horst (Hrsg.): Von Selma bis Ferguson. Rasse und Rassismus in den USA. Bielefeld 2016. Rezensiert von Helen Anne Gibson
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-24840

Everill, Bronwen: Not Made by Slaves. Ethical Capitalism in the Age of Abolition, Cambridge, MA 2020. Rezensiert von Arno Sonderegger
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-94266

Frantz Parsons, Elaine: Ku-Klux. The Birth of the Klan During Reconstruction, Chapel Hill 2016. Rezensiert von Sebastian Jobs
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-24123

Gin Lum, Kathryn: Heathen. Religion and Race in American History
Cambridge 2022. Rezensiert von Alexander Obermüller
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-128197

Heinemann, Isabel: Wert der Familie. Ehescheidung, Frauenarbeit und Reproduktion in den USA des 20. Jahrhunderts, Berlin 2018. Rezensiert von Jens Eberfeld
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-27532

Hemmer, Nicole: Messengers of the Right. Conservative Media and the Transformation of American Politics, Philadelphia 2016. Rezensiert von Sören Brandes
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-25198

Hemmer, Nicole: Partisans. The Conservative Revolutionaries Who Remade American Politics in the 1990s, New York 2022. Rezensiert von Alexander Obermüller
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-129354

Hinton, Elizabeth: America on Fire. The Untold History of Police Violence and Black Rebellion Since the 1960s, New York, NY 2021. Rezensiert von Simon Wendt
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-98565

Klein, Ezra, Why We're Polarized, New York 2020. Rezensiert von Thomas Zimmer
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-29751

Knadler, Stephen: Vitality Politics. Health, Debility, and the Limits of Black Emancipation, Ann Arbor 2019, Rezensiert von Olaf Stieglitz
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-50172

Knauer, Christine: Let Us Fight as Free Men. Black Soldiers and Civil Rights, Philadelphia 2014. Rezensiert von Matthias Reiss
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-23183

Krämer, Felix: Moral Leaders. Medien, Gender und Glaube in den USA der 1970er und 1980er Jahre, Bielefeld 2015. Rezensiert von Martin Lüthe
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-23001

Kuhn, David Paul: The Hardhat Riot. Nixon, New York City, and the Dawn of the White Working-Class Revolution, New York 2020. Rezensiert von Rebecca Rössling
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-50879

Lepore, Jill: The Whites of Their Eyes. The Tea Party's Revolution and the Battle Over American History, Princeton 2010. Rezensiert von Felix Krämer
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-15402

Leyda, Julia: American Mobilities. Geographies of Class, Race, and Gender in US Culture. Bielefeld 2016. Rezensiert von Dirk Thomaschke
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-25008

Lüthi, Barbara: The Freedom Riders Across Borders. Contentious Mobilities. Abingdon 2022. Rezensiert von Mario Peters
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-131602

Niedermeier, Silvan: Rassismus und Bürgerrechte. Polizeifolter im Süden der USA 1930–1955, Hamburg 2014. Rezensiert von Manfred Berg
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-21793

Ortlepp, Anke: Jim Crow Terminals. The Desegregation of American Airports. Athens 2017. Rezensiert von Mary-Elizabeth Murphy
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-27791

Irvin Painter, Nell: The History of White People. New York, London 2010. Rezensiert von Silke Hackenesch
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-14452

Reay, Barry, Trans America. A Counter-History, Cambridge 2020. Rezensiert von Björn Klein
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-49977

Sammelrezension “Black Panther Party”: Meister, Franziska: Racism and Resistance. How the Black Panthers Challenged White Supremacy. Bielefeld 2017; Malloy, Sean L.: Out of Oakland. Black Panther Party Internationalism during the Cold War. Ithaca 2017. Rezensiert von Rebecca Brückmann
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-26730

Shields, Jon A.: Democratic Virtues of the Christian Right, Princeton 2009. Rezensiert von Felix Krämer
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-12924

Stovall, Tyler White Freedom. The Racial History of an Idea, Princeton 2021. Rezensiert von Norbert Finzsch
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-50871

Tomlins, Christopher: In the Matter of Nat Turner. A Speculative History, Princeton, NJ 2020. Rezensiert von Sebastian Jobs
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-29838

Ökonomie

„It's the economy, stupid“, wurde als Slogan der Clinton Kampagne 1992 vom Demokratischen Wahlstrategen James Carville geprägt. Welche wirtschaftliche Bilanz ein Amtsinhaber vorzuweisen hat und wie er diese präsentiert, ist häufig mitentscheidend, wenn es um Argumente für eine Wiederwahl geht. Und Joe Bidens Wirtschaftspolitik wurde nicht allein von ihm selbst im letzten Jahr seiner Amtszeit als erfolgreich gewertet. „Bidenomics“ bedeutete erhebliche staatliche Investitionen in Infrastruktur und Klimaschutz. Als Gegenmodell zum unter Reagonomics firmierenden neoliberalen Paradigma seit den 1980er-Jahren zahlte sich die wirtschaftspolitische Strategie aus, auch wenn die Erfolge von der Diskussion über das Alter des Präsidenten überlagert wurden. Trump spricht dagegen von einem „inflation nightmare“ und setzt, neben den protektionistischen Außenhandelskomponenten, auf Steuersenkungen für Unternehmen und wohlhabende Bürger:innen. Kandidatin Kamala Harris wird von Republikanischer Seite vorgehalten, kein wirtschaftspolitisches Profil zu haben. Dagegen sprach sie auf dem Nominierungsparteitag von einer „Opportunity Economy“, die das Ziel ihrer Präsidentschaft sein werde und über welche sich die Mittelklasse wiedererschaffen könne.

Die für H-Soz-Kult rezensierten Bücher diskutieren die Entwicklung und geschichtlichen Dimensionen der unterschiedlichen wirtschaftspolitischen Ansätze. Die Bücher beziehen sich auf New Deal und Keynesianismus, auch in ihren internationalen Dimensionen ( Sammelrezension „New Deal“), oder auf den Neoliberalismus ( A. Leendertz; E. P. Berman). Sozialgeschichtliche Studien rücken Sozialpolitik und den Wohlfahrtsstaat ins Zentrum. So ist Lyndon B. Johnsons „War on Poverty” der 1960er-Jahre ein historischer Bezugspunkt ( R. D. Huret). Andere Besprechungen diskutieren die Sozialreformen unter Bill Clinton, die den Sozialstaat abgewickelt haben ( N. Lichtenstein). Sie sind ein Meilenstein in der Geschichte neoliberaler Umstrukturierung der Arbeits- und Sozialpolitik und sind auch wichtig für die historische Einordnung der Sozialpolitik der rot-grün regierten BRD seit Ende der 1990er-Jahre.

Auch lässt sich seit der Finanzkrise 2007/2008 in der Geschichtswissenschaft ein gewachsenes Interesse an Ökonomie im Rahmen einer neuen Kapitalismusgeschichte konstatieren. Dies zeigt sich auch in Buchbesprechungen, die sich mit der Geschichte des Eigentums in den USA ( S. Knewitz) oder vergleichend mit der Frage nach Wohneigentum beschäftigen ( S. Kohl). Weitere Rezensionen behandeln den Wandel von Industrie und Arbeitsverhältnissen ( J. C. Benton; L. Hyman). Zudem steckt eine Sammelrezension das Feld des sogenannten Racial Capitalism ab und damit die Frage, welcher Zusammenhang zwischen Rassismus und kapitalistischem Wirtschaften in den USA besteht ( Sammelrezension „Racial Capitalism”). Andere Bücher stellen den Zusammenhang von Finanzialisierung und Verschuldung heraus ( G. Krippner; Sammelrezension „Schulden“; J. Lauer; S. Quinn) und fokussieren speziell die Bedeutung von Privatschulden ( L. Hyman; A. Fleming). Zudem haben Historiker:innen sich systematisch dem Ansatz einer neuen Kapitalismusgeschichte zugewandt und die Geschichte der USA als die einer kapitalistischen Gesellschaft gelesen ( M. Zakim; J. Levy). Noch zu Zeiten der Ölkrise der 1970er-Jahre ( M. Jacobs) spielten Klimafragen in der US-Wirtschaftspolitik eine nachgeordnete Rolle, auch wenn sie in der Öffentlichkeit bereits zunehmend aufgerufen wurden. Trumps Austritt aus dem Pariser Klimaschutzabkommen setzte Präsident Biden zu Beginn seiner Amtszeit den New Green Deal entgegen. Trotz ihrer Relevanz ist die Klimapolitik im Wahlkampf als zentrales wirtschaftspolitisches Thema noch nicht klar erkennbar.

Rezensionen

Benton, James C.: Fraying Fabric. How Trade Policy and Industrial Decline Transformed America, Champaign, IL 2022. Rezensiert von Fritz Kusch
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-132683

Berman, Elizabeth Popp: Thinking like an Economist. How Efficiency Replaced Equality in U.S. Public Policy, Princeton 2022. Rezensiert von Lukas Held
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-117172

Fleming, Anne, City of Debtors. A Century of Fringe Finance, Cambridge 2018. Rezensiert von Daniel Platt
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-27967

Huret, Romain D.: The Experts' War on Poverty. Social Research and the Welfare Agenda in Postwar, Ithaca 2018. Rezensiert von Timo Bonengel
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-27454

Hyman, Louis, Temp. How American Work, American Business, and the American Dream Became Temporary, New York 2018. Rezensiert von Elisabeth Engel
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-28180

Hyman, Louis, Debtor Nation. The History of America in Red Ink, Princeton, NJ 2012. Rezensiert von Felix Krämer
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-18959

Jacobs, Meg: Panic at the Pump. The Energy Crisis and the Transformation of American Politics in the 1970s, New York 2017. Rezensiert von Rüdiger Graf
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-24891

Knewitz, Simone: The Politics of Private Property. Contested Claims to Ownership in U.S. Cultural, Lanham, MD 2021. Rezensiert von Moana J. Packo
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-114556

Krippner, Greta R.: Capitalizing on Crisis. The Political Origins of the Rise of Finance. Cambridge, MA 2011. Rezensiert von Felix Krämer
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-18759

Kohl, Sebastian: Homeownership, Renting and Society. Historical and Comparative Perspectives, New York 2017, Rezensiert von Daniel Watermann
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-26562

Lauer, Josh: Creditworthy. A History of Consumer Surveillance and Financial Identity in America, New York 2017. Rezensiert von Jan Logemann
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-25992

Leendertz, Ariane: Der erschöpfte Staat. Eine andere Geschichte des Neoliberalismus, Hamburg 2022. Rezensiert von Moritz Föllmer
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-117923

Levy, Jonathan: Ages of American Capitalism. A History of the United States, New York 2021. Rezensiert von Michael C. Schneider
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-93122

Lichtenstein, Nelson; Stein, Judith: A Fabulous Failure. The Clinton Presidency and the Transformation of American Capitalism, Princeton 2023. Rezensiert von Grit Grigoleit-Richter
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-139236

Quinn, Sarah L., American Bonds. How Credit Markets Shaped a Nation, Princeton 2019. Rezensiert von Simone Knewitz
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-28661

Sammelrezension “New Deal”: Cowie, Jefferson: The Great Exception. The New Deal and the Limits of American Politics. Princeton 2016 / Patel, Kiran Klaus: The New Deal. A Global History. Princeton 2016. Rezensiert von Olaf Stieglitz
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-23933

Sammelrezension “Racial Capitalism”: Jenkins, Destin; Leroy, Justin (Hrsg.): Histories of Racial Capitalism New York, NY 2021, Taylor, Keeanga-Yamahtta: Race for Profit. How Banks and the Real Estate Industry Undermined Black Homeownership. Chapel Hill, NC 2019, Chatelain, Marcia: Franchise. The Golden Arches in Black America. New York, NY 2021, Johnson, Walter: The Broken Heart of America. St. Louis and the Violent History of the United States. New York, NY 2020. Rezensiert von Jan Logemann
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-98486

Sammelrezension „Schulden“: Vogl, Joseph: Der Souveränitätseffekt, Zürich 2015, Finel-Honigman, Irene: A Cultural History of Finance. London 2009, Graeber, David: Schulden. Die ersten 5000 Jahre. Stuttgart 2012. Rezensiert von Felix Krämer
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-22874

Zakim, Michael: Accounting for Capitalism. The World the Clerk Made, Chicago 2018. Rezensiert von Nina Mackert
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-28992

Einwanderungspolitik

Die US-amerikanische Einwanderungspolitik steht auch in diesem Wahljahr im Zentrum der politischen Auseinandersetzungen. Dies gilt insbesondere für die Regulierung der illegalen Einwanderung und den Umgang mit den ca. 11 Millionen undokumentierten Immigrant:innen, die derzeit in den USA leben. Studien belegen, dass der treibende Faktor der undokumentierten Einwanderung die Nachfrage nach günstigen Arbeitskräften ist. US-Arbeitgeber:innen setzen undokumentierte Immigrant:innen in zahlreichen Branchen ein, um von niedrigen Löhnen zu profitieren. Sie sind damit unverzichtbarer Teil der US-Gesellschaft, haben aber kaum Rechte und müssen mit der Ungewissheit leben, jederzeit aufgegriffen und deportiert werden zu können. Viele undokumentierte Immigrant:innen zahlen Lohn- und Einkommensteuern, um ihre Aussichten auf einen legalen Aufenthaltstitel zu erhöhen. Das hat mit dem US-amerikanischen Steuersystem zu tun, das es nicht registrierten Migrant:innen ermöglicht, ihre Einkommen mittels der Individual Tax Identification Number (ITIN) zu versteuern. Zugleich befeuert der Republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump im Wahlkampf Ängste, indem er von einer massenhaften, unkontrollierten Einwanderung von „Kriminellen“ und „Terroristen“ spricht, und dies, obwohl Studien zeigen, dass die illegale Einwanderung in die USA in der Vergangenheit nicht zu einem Anstieg der Kriminalitätsraten geführt hat. Präsident Biden hat das von seinem Amtsvorgänger Trump verschärfte Kontrollregime an der Grenze zu Mexiko in vielen Aspekten fortgeführt, gleichzeitig hat er Menschenrechtsverstöße wie die Rücksendung von Asylbewerber:innen in mexikanische Auffanglager und die Deportation illegal eingewanderter Eltern bei gleichzeitiger Inhaftierung ihrer Kinder beendet. Die bisherige Vizepräsidentin und Demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hatte in Bidens Amtszeit die Aufgabe übernommen, die Arbeitsmigration aus Mittelamerika zu verringern. In ihrer Nominierungsrede auf dem Parteitag der Demokratischen Partei hat sie eine Reform des „kaputten“ Einwanderungssystems angekündigt, wie sie Trump bisher aus wahltaktischen Gründen blockiert hat. Zugleich hat Harris versprochen, die Grenzen zu schützen.

Die von uns zusammengestellten Rezensionen zeigen, dass die politische Instrumentalisierung von Ängsten vor einer „ungebremsten Einwanderung“ in den USA eine lange Geschichte hat. Zudem machen sie deutlich, dass sich die Praxis der massenhaften Abschiebung undokumentierter Immigrant:innen ( A. Goodman) und die Zurückweisung armer, gesundheitlich beeinträchtigter und häufig nicht-weißer Menschen an den verschiedenen US-amerikanischen Grenzen bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen lässt ( D. Baynton; B. Lüthi; N. Hirota; Sammelrezension Race, Expertise, and State Power). Darüber hinaus untersuchen die besprochenen Studien, wie sich im Zuge des 19. und 20. Jahrhunderts in den USA eine restriktive Einwanderungspolitik herausbildete, die insbesondere den Zuzug nicht-weißer und nicht-westeuropäischer Bevölkerungsgruppen einschränkte ( C. Bon-Tempo; D. Gabaccia).

Rezensionen

Baynton, Douglas C.: Defectives in the Land. Disability and Immigration in the Age of Eugenics. Chicago 2016. Rezensiert von Sebastian Schlund
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-24225

Bon Tempo, Carl J.: Americans at the Gate. The United States and Refugees During the Cold War. Princeton 2008. Rezensiert von Florian Hannig
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-12490

Gabaccia, Donna R.: Foreign Relations. American Immigration in Global Perspective. Princeton 2012. Rezensiert von Björn Schmidt
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-22941

Goodman, Adam: The Deportation Machine. America's Long History of Expelling Immigrants. Princeton 2020. Rezensiert von Norbert Finzsch
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-95143

Hirota, Hidetaka: Expelling the Poor. Atlantic Seaboard States and the Nineteenth-Century Origins of American Immigration Policy. New York 2017. Rezensiert von Julio Decker
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-25423

Lüthi, Barbara: Invading Bodies. Medizin und Immigration in den USA 1880-1920. Frankfurt am Main 2009. Rezensiert von Melanie Henne
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-12685

Sammelrezension: Race, Expertise, and State Power – Benton-Cohen, Katherine: Inventing the Immigration Problem. The Dillingham Commission and Its Legacy. Cambridge MA 2018 / Perlmann, Joel: America Classifies the Immigrants. From Ellis Island to the 2020 Census. Cambridge MA 2018. Rezensiert von Julio Decker
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-27889

Außenpolitik – Die Rolle der USA in einer globalen Welt

Auch außenpolitische Fragen werden für die Wahlentscheidung 2024 eine wichtige Rolle spielen. Im Kern wird es dabei um die Frage gehen, welche Rolle die USA in einer globalen Welt einnehmen sollen. In seiner Amtszeit von 2017 bis 2021 hat Präsident Trump den Slogan „America First“ zur Grundlage seiner Außenpolitik gemacht. Das Postulat, die USA (wieder) an die erste Stelle zu setzen, diente auch dazu, US-Amerikaner:innen das Gefühl zu geben, in den letzten Jahren und Jahrzehnten von einer global ausgerichteten Außenpolitik über Gebühr belastet, von ihren Partner:innen ausgenutzt und von ihren eigenen Regierungen schlecht vertreten worden zu sein. Maßgebliche außenpolitische Maßnahmen, wie den unter Einbezug der Taliban verhandelten Abzug aus Afghanistan, den Rückzug aus dem Pariser Klimaschutzabkommen und die Erhöhung der Zölle gegenüber China, begründete Trump mit dem Ziel, Kosten von den US-amerikanischen Steuerzahler:innen abzuwenden und die heimische Industrie zu schützen. Populistische Kosten-Nutzen-Argumente standen ebenso im Zentrum von Trumps Kritik an der WTO, der UNO und der NATO. Dies gilt auch für den aktuellen Wahlkampf, in dem Trump den NATO-Mitgliedstaaten indirekt damit drohte, ihnen bei einem Angriff Russlands militärische Unterstützung zu verweigern, sollten sie ihre Militärausgaben nicht erhöhen. Präsident Biden dagegen begründete maßgebliche außenpolitische Entscheidungen, wie den Wiederbeitritt zum Pariser Klimaschutzabkommen und die weitreichende militärische Unterstützung der Ukraine, mit dem Verweis auf die Rolle der USA als Führungsmacht der „freien Welt“ und als Verteidigerin ihrer Werte. Gleichzeitig führte er in der Zollpolitik die harte Linie seines Vorgängers gegen China fort. Kamala Harris hat angekündigt, diesen außenpolitischen Kurs beibehalten zu wollen. Zudem hat sie in ihrer Nominierungsrede erklärt, dass sie sicherstellen werde, dass die Vereinigten Staaten den „Wettkampf um das 21. Jahrhundert“ gegen China gewinnen.

Die zusammengestellten Buchbesprechungen machen auf die historischen Wurzeln der Auseinandersetzung über die Rolle der USA in einer globalen Welt aufmerksam und weisen ein breites Spektrum auf. Sie beleuchten unter anderem, wie sich südstaatliche Politiker in der Antebellum-Ära darum bemühten, die Verteidigung des Systems der Sklaverei als einen zentralen Fokus der US-amerikanischen Außenpolitik aufrechtzuerhalten ( M. Karp). Sie rekonstruieren auch wie die USA ab dem 19. Jahrhundert ihre regionale Hegemoniestellung in Nord- und Südamerika ausbauten und in Folge des Spanisch-Amerikanischen Kriegs (1898) verspätet in den Kreis der Imperialmächte eintraten ( A. Priest; M. Gobat; Sammelrezension: Die USA als Imperium; M. Hampf). Zudem dokumentieren sie die innenpolitischen Widerstände gegen die imperialen Bestrebungen der USA im Pazifik sowie gegen den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg ( Sammelrezension: Die USA als Imperium; M. Berg). Sie machen deutlich, dass der Konflikt zwischen den Befürworter:innen einer global und einer isolationistisch ausgerichteten US-Außenpolitik eine lange Geschichte hat. Zudem zeigen sie welche Ideologien und Wertvorstellungen die Außenpolitik der USA zu unterschiedlichen Phasen prägten, etwa in der Frühen Republik, der Progressive Era oder im Zeitalter des Kalten Kriegs ( C. M. Nichols; D. Milne (Hrsg.); S. Wertheim; Y. Mieczkowski; D. Ryan u.a. (Hrsg.); B. Greiner). Schließlich reflektieren die Besprechungen, wie Geschichte in aktuellen Studien zur US-amerikanischen Außenpolitik genutzt wird, um die Rolle der USA in einer zunehmend multipolaren Welt zu bestimmen ( Sammelrezension: On the Uses of History in Contemporary American Foreign Policy Debates).

Rezensionen

Berg, Manfred: Woodrow Wilson. Amerika und die Neuordnung der Welt. München 2017. Rezensiert von Richard Rohrmoser
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-25449

Gobat, Michel: Empire by Invitation. William Walker and Manifest Destiny in Central America. Cambridge, Massachusetts 2018. Rezensiert von Laurin Blecha
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-50032

Greiner, Bernd: Henry Kissinger. Wächter des Imperiums. München 2020. Rezensiert von Georg Schild
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-93125

Hampf, M. Michaela: Empire of Liberty. Die Vereinigten Staaten von der Reconstruction zum Spanisch-Amerikanischen Krieg. Berlin/Boston 2019. Rezensiert von Fabian Hilfrich
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-29485

Karp, Matthew: This Vast Southern Empire. Slaveholders at the Helm of American Foreign Policy. Cambrigde 2016. Rezensiert von Jasper Trautsch
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-26615

Mieczkowski, Yanek: Eisenhower's Sputnik Moment. The Race for Space and World Prestige. Ithaca, NY 2013. Rezensiert von Tilmann Siebeneichner
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-19329

Nichols, Christopher McKnight; Milne, David (Hrsg.): Ideology in U.S. Foreign Relations. New Histories. New York 2022. Rezensiert von Jasper Trautsch
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-136737

Priest, Andrew: Designs on Empire. America's Rise to Power in the Age of European Imperialism. New York 2021. Rezensiert von Johannes Nagel
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-128195

Ryan, David; Cullinane, Michael Patrick (Hrsg.): U.S. Foreign Policy and the Other. Transatlantic Perspectives. New York 2014. Rezensiert von Jasper Trautsch
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-22814

Sammelrezension U.S. Imperial History – Goldstein, Alyosha (Hrsg.): Formations of United States Colonialism. . Durham 2014 / Tyrrell, Ian; Sexton, Jay (Hrsg.): Empire's Twin. U.S. Anti-Imperialism from the Founding Era to the Age of Terrorism. Ithaca 2015. Rezensiert von Julio Decker
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-22166

Sammelrezension: Die USA als Imperium – Hopkins, Anthony Gerald: American Empire. A Global History. New Jersey 2018 / Immerwahr, Daniel: Das heimliche Imperium. Die USA als moderne Kolonialmacht. Frankfurt am Main 2019. Rezensiert von Michael Hochgeschwender
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-27107

Sammelrezension: On the Uses of History in Contemporary American Foreign Policy Debates – Kagan, Robert: The World America Made. New York 2012 / Brzezinski, Zbigniew: Strategic Vision. America and the Crisis of Global Power. New York 2012 / Kupchan, Charles: No One's World. The West, the Rising Rest, and the Coming Global Turn. Oxford 2012. Rezensiert von Jasper Trautsch
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-18672

Wertheim, Stephen: Tomorrow, the World. The Birth of U.S. Global Supremacy. Harvard 2020. Rezensiert von Marcus M. Payk
https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-95504

Wahlsystem und politisches System

Mit der Präsidentschaftswahl des Jahres 2000 sind die Unwägbarkeiten und Ungerechtigkeiten des US-amerikanischen Wahlsystems in den Blickpunkt einer kritischen Öffentlichkeit gerückt. Damals erhielt der Demokratische Kandidat Al Gore zwar bundesweit über eine halbe Million Wähler:innenstimmen mehr als sein Republikanischer Gegner George W. Bush, doch mit einer hauchdünnen Mehrheit von 537 Stimmen gewann Bush den Staat Florida, die Mehrheit im nationalen „electoral college“ und damit auch die Präsidentschaft. Dass ein Kandidat die Wahl für sich entschied, ohne die Mehrheit der wahlberechtigten Bevölkerung auf sich vereint zu haben, war zuletzt 1888 vorgekommen. Die Wahl 2016, bei der die Demokratin Hillary Clinton fast drei Millionen mehr Stimmen bekam, der Republikaner Donald Trump aber die Präsidentschaft gewann, zeigte, dass wir es in Zeiten der gesellschaftlichen Spaltung offenbar mit einem systemischen Problem zu tun haben. Benachteiligt ist diejenige Partei, die ihre Klientel in den urbaneren und bevölkerungsreicheren Küstenstaaten hat. Denn gemessen an der Bevölkerung entsenden diese weniger Wahlleute. Eine Kompromisslösung des Jahres 1787 beeinflusst also heute den Wahlausgang mehr denn je. Damals hegten die Mitglieder der verfassungsgebenden Versammlung Misstrauen sowohl gegenüber der politischen Befähigung der Bevölkerung als auch gegenüber einer Wahl des Präsidenten durch den Kongress. Sie erfanden deshalb das „electoral college“, in das die Einzelstaaten nach dem Prinzip des Mehrheitswahlrechts eigens zur Präsidentschaftswahl Wahlleute entsenden. Diese werden zwar durch die Wahlberechtigten gewählt, doch wie Donald Trumps Versuche der Einflussnahme nach seiner Niederlage in der Wahl 2020 offenbarten, hat das Verfahren ihrer Ernennung Schlupflöcher, die Missbrauch und Manipulation ermöglichen, wenn ein Kandidat die Grundregeln der Demokratie zu missachten gewillt ist.

Die Konstruktion des „electoral college“ mit dem Prinzip des Mehrheitswahlrechts in den Einzelstaaten hat zudem den Effekt, dass die Entscheidung der Wahl letztlich in einigen besonders umkämpften „Swing States“ fällt. Dies waren in den letzten Jahren Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania, Wisconsin und – zumindest noch bei der Bush-Gore-Wahl 2000 – Florida. In den „Swing States“ ist der Wahlausgang oft so knapp, dass es auf wenige Stimmen ankommen kann. Dies macht, erstens, nachvollziehbar, warum viele US-Amerikaner:innen eine solche Obsession für Zahlen, Prognosen, Umfragen und Wahlauswertungen bis in das kleinste Detail hegen, wie sie eine Webpage wie fivethirtyeight bietet. Dies erklärt zweitens, warum ein Großteil der exorbitanten Wahlkampfgelder in Höhe von mittlerweile mehreren Milliarden US-Dollar in diesen Staaten ausgegeben wird. Dies macht drittens deutlich, warum es auch mit Blick auf den Wahlausgang so wichtig ist, wirklich jede Stimme zu zählen. Auch hier war es die Wahl Bush-Gore im Jahr 2000 und die wiederholte Stimmenzählung in Florida, die die Aufmerksamkeit auf die teilweise mangelhafte Technik gelenkt hat, die bei der Stimmabgabe und -zählung zum Einsatz kam. Deutlich wurde auch, dass Stimmen in sozial schwächeren, häufig Schwarzen Wahlbezirken eher im System verloren gingen. Dieser Befund fügte sich in eine lange Geschichte rassistischer Diskriminierung im politischen System. Auch nachdem der 15. Verfassungszusatz (1870) zumindest Schwarzen Männern das Wahlrecht garantierte (für Frauen insgesamt leistete dies erst der 19. Verfassungszusatz 1920), wurden sie durch Gewalt und krude Wahlgesetze daran gehindert, ihre Stimme abgeben zu können. Erschwerungen bei der Wähler:innenregistrierung, massenhafte Inhaftierung und andere Maßnahmen, Strategien und Taktiken schreiben die Diskriminierung Schwarzer Wähler:innen bis heute fort. Die Wirkungsmacht ihrer Stimme wird auch durch das sogenannte „Gerrymandering“ (also das zielgerichtete Zuschneiden von Wahlbezirken) eingeschränkt, das bei den gleichzeitig stattfindenden Wahlen der Kongressabgeordneten von Bedeutung ist.

Für den Ausgang der Wahl 2024 dürfte nicht zuletzt entscheidend sein, wem es gelingen wird, die Wähler:innen zu mobilisieren – vor allem in den „Swing States“. Die Wahlbeteiligung lag zumindest im 20. Jahrhundert nur selten über 60 Prozent, so dass hier die größten Ressourcen für beide Parteien liegen. Während die Fanbasis Donald Trumps für gewöhnlich sehr laut ist und nach dem Attentat am 13. Juli 2024 noch lauter wurde, bleibt doch die Frage, wie sich gemäßigtere Republikaner:innen am Wahltag entscheiden werden; auch wenn sich Trump bei der Kür des Republikanischen Kandidaten in den Primaries sehr deutlich durchgesetzt hat und es lange so schien, als habe er die Partei auf sich ausgerichtet (P. Adorf). Mit Blick auf die Demokrat:innen bleibt erstens abzuwarten, ob das Kamala Harris-Momentum, das nach dem späten Rückzug des Amtsinhabers Joe Biden einsetzte, bis zum Wahltag anhält. Zweitens ist offen, inwieweit sich konservativere Demokrat:innen aus dem „heartland“ angesprochen fühlen, auch wenn Harris versucht hat, ihnen mit ihrem „Running Mate“ Tim Walz eine starke Stimme in ihrem Team zu geben.

Die hier verlinkten Besprechungen, fast alle außerhalb von H-Soz-Kult, verdeutlichen, dass das Ideal freier, gleicher Wahlen so noch nie historische Praxis war und sowohl das Recht als auch die Praxis des Wählens schon immer umkämpft gewesen sind ( S. Hartman; A. Keyssar; A. Lichtman; H. Richter). Besonderheiten des US-amerikanischen Wahlsystems wie die „primaries“, die Tradition der Parteitage oder das „electoral college“ werden mit Blick auf die Gegenwart auch historisch erklärt ( E. Achorn; E. Karmack; A. Keyssar). Die Krisenanfälligkeit des Wahlsystems ist groß und an vielerlei Fronten gegeben ( R.L. Hasen; C. Zelden). Nicht zuletzt die Art und Weise, wie die Wahlleute bestimmt werden, eröffnet Möglichkeiten, eine Wahl zu manipulieren ( L. Lessing u. M. Seligman). Auch verweisen wir an dieser Stelle auf weitere aktuelle Websites, die nicht nur helfen, das Wahlsystem zu entschlüsseln, sondern auch die bevorstehende Wahl 2024 zu beobachten und zu bewerten.

Auswahl an Webpages

The New York Times: 2024 Elections: News, Polls and Analysis
https://www.nytimes.com/news-event/2024-election

538 Interactives: Projects, dashboards, forecasts and more
https://projects.fivethirtyeight.com/

270 to Win: 2024 Presidential Election
https://www.270towin.com/

National Archives: The Electoral College
https://www.archives.gov/electoral-college

Rezensionen

Achorn, Edward: The Lincoln Miracle. Inside the Republican Convention That Changed History, New York 2023. Rezensiert von Lloyd Green
https://www.theguardian.com/books/2023/feb/19/lincoln-miracle-review-republicans-1860-convention-civil-war

Adorf, Philipp: Die Republikanische Partei in den USA, München 2024. Rezensiert von Constantin März

Hartman, Susan M.: Sammelrezension: Transforming Women, Transforming Politics: The U.S. Woman Suffrage Movement, Reviews in American History, Vol. 26, No. 2 (Juni 1998), 390-394, via JStor
https://www.jstor.org/stable/30030900

Hasen, Richard L.: Election Meltdown: Dirty Tricks, Distrust, and the Threat to American Democracy, New Haven, CT 2020. Interview des Autors mit Terry Gross
https://www.npr.org/2020/01/29/800778189/election-meltdown-is-a-real-possibility-in-2020-presidential-race-author-warns

Kamarck, Elaine C.: Primary Politics: How Presidential Candidates Have Shaped the Modern Nominating System, Washington, DC 2019. Rezensiert von Gar Culbert, in: Political Science Quarterly, Vol. 125, No. 4 (Winter 2010-11), S. 736-738, via JStor
https://www.jstor.org/stable/25767121

Keyssar, Alexander: The Right to Vote: The Contested History of Democracy in the United States, New York 2000. Rezensiert von Itai Sneh
https://networks.h-net.org/node/9997/reviews/10650/sneh-keyssar-right-vote-contested-history-democracy-united-states

Keyssar, Alexander: Why Do We Still Have the Electoral College? Cambridge, MA 2020. Rezensiert von Kyle Scott.
https://blogs.lse.ac.uk/lsereviewofbooks/2020/10/07/book-review-why-do-we-still-have-the-electoral-college-by-alexander-keyssar/

Lessig, Lawrence und Matthew Seligman: How to Steal a Presidential Election, New Haven, CT 2024. Rezensiert von Ed Pilkington.
https://www.theguardian.com/books/2024/feb/11/how-to-steal-a-us-election-lawrence-lessig-trump

Lichtman, Allan J.: The Embattled Vote in America. From the Founding to the Present, Cambridge, MA 2018. Rezensiert von James A. Morone
https://www.nytimes.com/2018/09/12/books/review/allan-j-lichtman-embattled-vote-in-america.html

Richter, Hedwig: Moderne Wahlen. Eine Geschichte der Demokratie in Preußen und den USA im 19. Jahrhundert, Hamburg 2017. Rezensiert von Hartwin Spenkuch
https://www.sehepunkte.de/2018/05/31290.html

Zelden, Charles L.: Bush v. Gore: Exposing the Hidden Crisis in American Democracy, Lawrence, KS 2008. Rezensiert von Anders Walker
https://networks.h-net.org/node/16794/reviews/17134/walker-zelden-bush-v-gore-exposing-hidden-crisis-american-democracy