Das Deutsche Schifffahrtsmuseum – Leibniz-Institut für Maritime Geschichte (DSM) ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Das Ausstellungs- und Forschungsprogramm stellt die Untersuchung maritimer Technologien und die Beziehung zwischen Mensch und Meer in den Fokus. Mit rund 100 Mitarbeitenden und Auszubildenden sowie ca. 8000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zählt es zu den größten maritimen Museen Europas.
Im Programmbereich II „Schiffe als Wissensspeicher“ ist zum 15. Dezember 2022 oder nächstmöglichen Termin eine Postdoktorand:innenstelle zu besetzen.
Eckpunkte:
- Vergütung nach TV-L 13, 100 Prozent
- Laufzeit: zwei Jahre
- Qualifikationsstelle, Qualifikationsziel: Habilitation oder 2. Buch
- Themenfeld: Mediengeschichte und Medientheorie maritimer Kulturen
Der Programmbereich befasst sich in technik-, kultur-, und medienwissenschaftlicher Perspektive mit der Erforschung von Schiffen und weiteren Technologien maritimer Erschließung von der Frühen Neuzeit bis ins 21. Jahrhundert. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Auseinandersetzung mit Begriffen und Konzepten „materieller Kultur“ unter den Bedingungen einer umfassenden Digitalität.
Digitalität wird hier verstanden als eine wechselseitige Durchdringung analoger und computergestützter Technologien, Materialitäten, und sozialer und kultureller Praktiken. Auf dieser Basis ergibt sich ein Schnittbereich für interdisziplinäre Forschungen, welche die historisch-epistemologische Beschäftigung mit maritimen Forschungsmedien zusammenführt mit Fragen einer zeitgemäßen Betreuung der Sammlung des DSM – und darüber weiterführt zu gesellschaftspolitischen, ökologischen, sowie technik- und kulturhistorischen Perspektiven. Dazu betreut, entwickelt und reflektiert der Programmbereich mit seiner Abteilung Wissenschaftsgeleitete Digitalisierung auch die integrierte Implementation computergestützter Anwendungen für eine zukunftsorientierte Aufstellung der Sammlung des DSM unter den Aspekten ihrer Bewahrung, Präsentation, Vermittlung und Beforschung. Dies geschieht in enger Anlehnung an das Forschungs-, Sammlungs- und Ausstellungsprogramm des DSM.
Ihre Aufgaben
Bei dieser Ausschreibung liegt der thematische Schwerpunkt auf Projekten zur historisch-epistemologischen Erforschung materieller maritimer Kulturen, -Technologien, und/oder -Infrastrukturen. Wir suchen ein:e Wissenschaftler:in, die/der sich konzeptuell im Kontext eines in den letzten Jahren unter Bezeichnungen wie Ocean Humanities, Blue Humanities oder Environmental Humanities popularisierten Forschungsfeldes wiederfinden könnte. Bestenfalls orientiert an einem konkreten „Wissensobjekt“ (z.B. Technologie, Medium, Infrastruktur), Phänomen/Kulturtechnik (z.B. Wind, Wellen, Hydroakustik, Fischfang…) oder Begriff (z.B. „Hydromedia“, Fluidität, Turbulenz…) bewegt sich das Forschungsprojekt im Spannungsfeld seiner (a) (medien-) historischen Genealogien und (b) den heuristischen Potenzialen seiner computermedialen Erschließung.
Ihr Profil:
Gesucht wird ein:e Forscher:in mit historisch-epistemologischer Ausrichtung, der Bereitschaft und Fähigkeit zu transdisziplinärem Denken, und einer herausragenden Forschungsprojektidee. Sie/er bringt ein ausgeprägtes Interesse an maritimen Themen und Inhalten mit, ist in hohem Maße team- und kooperationsfähig, und zeichnet sich durch ein hohes Engagement und eine verlässliche Arbeits- und Kommunikationsweise aus. Neben dem eigenen Forschungsprojekt bringt die/der Forscher:in die Bereitschaft mit, digitale sammlungs- und ausstellungsbezogene Erkenntnisse für die Präsentation gegenüber einer allgemeinen Öffentlichkeit methodisch innovativ aufzubereiten und zu vermitteln. Sie/er wirkt an der Konzeption und Beantragung von Drittmittelprojekten sowie an der Einrichtung und Betreuung regionaler, überregionaler und internationaler Sammlungsverbundprojekte mit.
Gewünschte Qualifikationen:
- wissenschaftlicher Hochschulabschluss im Bereich der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften
- Promotion z.B. im Bereich Medienwissenschaften, Kulturwissenschaft, Bildwissenschaft, Kunstgeschichte, Geschichtswissenschaft, Science- and Technology Studies, Medien-/Techniksoziologie, Medien-/ Technikphilosophie oder verwandten Gebieten
- (internationale) Publikationstätigkeit
- (internationale) akademische Vernetzung
- ausgezeichnete Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift
- Erfahrungen bei der Mitarbeit in Forschungs(verbund)projekten sowie bei der Mitarbeit und Einreichung von Drittmittelprojekten sind von Vorteil
- Erfahrungen im Umgang mit digitalen Erfassungs- und Analysetechniken und deren theoretischer Reflexion sind von Vorteil
- Erfahrungen in musealen Kontexten sind von Vorteil, aber keine Einstellungsbedingung
Wir bieten
- die Einbindung in die Aktivitäten der Leibniz-Gemeinschaft und der acht Leibniz-Forschungsmuseen, in die nationalen und internationalen Forschungsverbünde des DSM, sowie in bestehende Kooperationen mit den Universitäten Oldenburg und Bremen
- die Möglichkeit, ihre Projekte auf Fachtagungen und Symposien vorzustellen
- die Möglichkeit zur akademischen Lehre an der Universität Oldenburg und/oder der Universität Bremen
- Gleitarbeitszeit, die Homeoffice-Tätigkeiten explizit miteinschließt
- Vergütung und soziale Leistungen erfolgen in Anlehnung an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder in der für das Land Bremen geltenden Fassung. Die Eingruppierung erfolgt je nach Qualifikation bis maximal zur Entgeltgruppe 13
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum strebt in allen Bereichen nach Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit. Daher begrüßen wir alle qualifizierten Bewerbungen – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer und sozialer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter oder sexueller Identität. Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund werden ausdrücklich begrüßt. Schwerbehinderten Bewerberinnen und Bewerbern wird bei im Wesentlichen gleicher fachlicher und persönlicher Eignung der Vorrang gegeben. Um die Unterrepräsentanz von Frauen abzubauen, berücksichtigen wir Frauen gleicher Qualifikation vorrangig, sofern nicht in der Person eines Mitbewerbers liegende Gründe überwiegen. Wir fordern Frauen deshalb ausdrücklich auf, sich zu bewerben.
Bewerben:
Bitte richten Sie Ihre Bewerbung mit aussagekräftigen Unterlagen (Anschreiben, tabellarischer Lebenslauf, akademische und sonstige Zeugnisse, ggf. Empfehlungsschreiben und Publikationsverzeichnis, zwei wiss. Referenzen/Adressen von Hochschullehrer:innen, ein einseitiges Motivationsschreiben und eine ca. drei-seitige Forschungsprojektskizze) ausschließlich per E-Mail (ein pdf-Dokument mit max. 5 MB, Archivdateien wie zip, rar etc. oder Worddokumente können nicht verarbeitet und damit berücksichtigt werden!) unter Angabe der Kennziffer 20225 bis zum 13. November 2022 an:
Personalabteilung
Frau Stefanie Herz
T + 49 471 482 07 26
E-Mail: personal@dsm.museum
Datenschutz:
Sofern Ihnen eine schriftliche Ablehnung zugeht, werden Ihre Unterlagen bis zum Ablauf der Frist gemäß Paragraph 15 Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG) aufbewahrt und anschließend vernichtet.