Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben ist das älteste, von einer Stiftung getragene Jüdische Museum der Bundesrepublik. Es wurde 1985 im Westtrakt der Großen Synagoge im Stadtzentrum eröffnet. Seit 2014 unterhält es in der Ehemaligen Synagoge im Stadtteil Kriegshaber einen zweiten Standort.
Den Grundstock der Sammlung bilden Ritualgegenstände aus Bayerisch-Schwaben, die in den 1980er-Jahren als Übergabe der IKG Schwaben-Augsburg an das Museum gekommen sein sollen und wahrscheinlich sehr unterschiedlicher Herkunft sind: Ein Teil dürfte im Zuge der Auflösung kleinerer jüdischer Landgemeinden schon vor 1933 in den Besitz der Augsburger Vorkriegsgemeinde gelangt sein. Andere sollen nach 1945 der IKG Schwaben-Augsburg als Rechtsnachfolgerin der zerstörten Gemeinden in der Region übereignet worden sein. Tatsächlich ist die Provenienz jedoch bei vielen Objekten nicht geklärt. Ursachen dafür sind die Zerstörung oder das Verschwinden der Gemeindearchive in der NS-Zeit.
Nach einer ersten Bestandsaufnahme konnten 160 Silber- und Textil-Judaica ausgemacht werden, deren Provenienz Lücken aufweist. Im Rahmen des vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern geförderten Projekts soll die Geschichte dieser Objekte systematisch untersucht werden.
Die Stelle mit einer Wochenarbeitszeit von 20 Stunden soll zum 1. Dezember 2023 besetzt werden und ist auf 14 Monate befristet. Eine Verlängerung des Projekts wird angestrebt.
Ihre Aufgaben:
- Erforschung der ausgewählten Silber- und Textilobjekte auf NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut durch Recherchen in regionalen, nationalen und internationalen Archiven
- Auswertung der Ergebnisse und Erstellen von Einzelfalldossiers
- Verfassen eines Zwischenberichts für den Museumsblog und eines Abschlussberichts bei Projektende
- Bereitstellung der Forschungsergebnisse für die Öffentlichkeit und Aufbereitung in einer Online-Ausstellung
Sie bringen mit:
- ein abgeschlossenes Studium (Master/Magister/Diplom) der Neueren und Neuesten Geschichte, der Jüdischen Studien, der Kunstgeschichte oder vergleichbarer Studiengänge
- Kenntnisse im Bereich der NS-Raubgutforschung
- Erfahrungen mit Sammlungsdatenbanken
- eine selbstständige und strukturierte Arbeitsweise, Sorgfalt und Kommunikationsstärke
- sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schrift
- Freude an der Zusammenarbeit im Team
Von Vorteil sind:
- praktische Erfahrungen in der Provenienzforschung
- Hebräisch-Kenntnisse
Wir bieten:
- eine vielseitige Tätigkeit in einem kollegialen und engagierten Team
- flexible Arbeitszeiten und eine angenehme Arbeitsatmosphäre
- eine Vergütung nach TVöD/TV-L E13
Bewerben:
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen (Motivationsschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) bis zum 15. Oktober 2023 per E-Mail unter dem Betreff „Provenienzforschung“ in einem mit Ihrem Nachnamen betitelten PDF an: office@jmaugsburg.de.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an monika.mueller@jmaugsburg.de.
Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben gewährleistet die berufliche Gleichstellung aller Mitarbeiter:innen. Wir begrüßen deshalb alle Bewerbungen, unabhängig von deren kultureller und sozialer Herkunft, Alter, Religion, Weltanschauung oder sexueller Identität. Derzeit ist das Museum leider nicht barrierefrei.
Hinweis zum Datenschutz:
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