Die ausgeschriebene Promotionsstelle ist dem Forschungsprojekt „Vielfältige Wohnkulturen und individueller Lebensstil – archäologische Studien zur materiellen Dimension städtischer Haushalte des Spätmittelalters“ zugeordnet, das im Rahmen des Eliteprogramms für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden der Baden-Württemberg Stiftung gefördert wird.
Projektbeschreibung
Die Stadt des Spätmittelalters war ein Ort der Vielfalt, in dem Individuen mit verschiedensten Lebenszuschnitten und Betätigungsfeldern sowie unterschiedliche soziale Gruppen und Gemeinschaften auf engstem Raum aufeinandertrafen und ein Lebensumfeld mit einer ganz eigenen Dynamik schufen. Während der Alltag in der spätmittelalterlichen Stadt seit mehr als 30 Jahren einen Forschungsschwerpunkt der Mittelalterarchäologie bildet, ist es erstaunlich, wie gleichförmig die archäologischen Beschreibungen urbanen Lebens dabei ausfallen. Dieser Umstand ist der Forschungsperspektive geschuldet, denn bislang wurden vor allem Gemeinsamkeiten und verbindende Elemente aus Städten als Basis der Charakterisierung des Alltagslebens verwendet.
Das vorliegende Forschungsvorhaben strebt einen Perspektivwechsel an und möchte den Unterschieden im Quellenmaterial stärkere Aufmerksamkeit schenken. Mit einem Fokus auf städtische Haushalte wird dafür die Individualität urbanen Wohnens untersucht, wozu archäologisch ergrabene Grundstücke in ausgewählten nord- und süddeutschen Städten analysiert werden. Ziel des Projektes ist es, Wohnkulturen in der spätmittelalterlichen Stadt systematisch anhand archäologischer Quellen zu charakterisieren und durch den komparativen Ansatz ein fundiertes Verständnis der Vielseitigkeit städtischer Haushalte zu begründen. Die Erkenntnisse sollen die Grundlage für ein realistischeres Bild des Lebens in der spätmittelalterlichen Stadt bilden.
Aufgabenbeschreibung:
- Ausarbeitung eines methodisch-theoretischen Arbeitsmodells für die Analyse archäologisch ergrabener Grundstücke in Kooperation mit der Projektleiterin
- Eigenständige Anwendung des methodisch-theoretischen Arbeitsmodells an ausgewählten Fallstudienstädten Nord- und Süddeutschlands als Dissertationsprojekt (Datenerhebung – Anwendung des Modells – Analyse – Ergebnisdiskussion)
- Selbstständige Recherche und Datenaufnahme in den zuständigen Landesämtern für Archäologie
- Vermittlung von Forschungsergebnissen auf wissenschaftlichen Tagungen/Workshops und in Form von Aufsätzen gemeinsam mit der Projektleiterin
Ihr Profil:
- Sehr guter Masterabschluss in Mittelalterarchäologie oder Ur- und Frühgeschichtlicher Archäologie
- Befähigung zum strukturierten eigenverantwortlichen und teamorientierten Arbeiten
- Starkes Interesse an der Stadtarchäologie
- Arbeitserfahrungen in der Stadtarchäologie und Kenntnisse in der Befund- und Fundauswertung von Grabungen
Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung in elektronischer Form, die folgende Unterlagen in einer einzigen pdf-Datei umfassen sollte:
- Motivationsschreiben (max. 2 Seiten; aus diesem sollte hervorgehen, welche Berührungspunkte Sie bisher mit Stadtarchäologie hatten und was Sie an diesem Forschungsbereich begeistert)
- Lebenslauf
- Zeugniskopien inkl. Bachelor-/ Masterurkunde und Arbeitszeugnisse
- Kontaktdaten zweier Referenzen.
Die Stelle ist befristet bis 14. April 2028. Die Vergütung erfolgt nach E13.
Bitte bewerben Sie sich mit o. g. Unterlagen unter Angabe der Kennziffer 00004113 bis spätestens 2. Februar 2025. Ihre Bewerbung richten Sie bitte in elektronischer Form an: