Das Georg-Eckert-Institut – Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung (GEI) in Braunschweig sucht zum 1. Juli 2015
drei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter
(Promotionsstellen in Teilzeit 65 %).
Die Stellen sind im Leibniz-Wettbewerb-Projekt „Migration und Bildung in Deutschland seit 1945“ angesiedelt, werden nach Entgeltgruppe 13 des Tarifvertrages der Länder (TV-L) vergütet und sind in den Möglichkeiten des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes voraussichtlich auf drei Jahre befristet .
Bislang wird zu Migration und Bildung vor allem aus einer Gegenwartsperspektive geforscht und debattiert. Das Leibniz-Wettbewerb-Projekt erweitert die Perspektive in dreierlei Hinsicht. Zunächst analysiert es die Historizität von Gesellschaftsentwürfen, Normen und Werten, die die Debatten um migrationsbedingte Diversität von 1945 bis in die heutige Zeit geprägt haben. Zum zweiten rückt es die Heterogenität der Migranten in den Blick, indem Vertriebene aus den ehemals deutschen Ostgebieten, Überlebende der Shoah, „Gastarbeiter“, Spätaussiedler und Asylsuchende berücksichtigt werden. Zum dritten geht es um migrationsbedingte Veränderungen von Weltsichten, Wissensbeständen und sozialen Praktiken vor Ort, an den Schulen.
Die Leibniz-Gruppe gliedert sich in vier Teilprojekte. Das Projekt der Gruppenleiterin legt den Schwerpunkt auf Flüchtlinge, Vertriebene und Umsiedler aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten sowie auf Spätaussiedler aus Mittel- und Osteuropa.
Das Promotionsprojekt 1 widmet sich einer „Gastarbeiter“-Migranten-/Migrantinnen-Gruppe und den von ihr mitbeeinflussten Veränderungsprozessen in deutschen Schulen und Bildungsmedien,
das Promotionsprojekt 2 widmet sich den jüdischen Schulen, Schülerinnen/Schülern und Bildungsmedien in der Bundesrepublik Deutschland,
das Promotionsprojekt 3 widmet sich der Netzwerkbildung und Selbstorganisation einer Migranten-/ Migrantinnen-Gruppe (z. B. durch muttersprachlichen Unterricht, Elternvereine, Produktion eigener Bildungsmedien oder den Unterhalt von Privatschulen).
Ihre Aufgaben:
- Verfassen einer wissenschaftlichen Monographie (Dissertation) auf der Basis von Archivrecherchen und weiteren zeithistorischen Quellen, darunter insbesondere den Schulbuchbeständen in der Forschungsbibliothek des Georg-Eckert-Instituts
- Mitarbeit an einem Verzeichnis von Quellenbeständen zur historischen Bildungs-und Bildungs-medienforschung für Deutschland nach 1945
- Mitwirkung bei der Organisation von Workshops und Konferenzen
Erwartet werden:
- Abgeschlossenes Studium der Geschichte oder der Sozialwissenschaften, Kulturwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Regionalwissenschaften, Geographie
- Interesse an der Arbeit mit zeithistorischen Materialien, Bereitschaft zu Archivrecherchen
- Für die Promotionsprojekte 1 und 3: Sehr gute Kenntnisse des Englischen und einer für die Untersuchung einer Migranten-/Migrantinnen-Gruppe relevanten Sprache (z. B. Türkisch, Italienisch, Griechisch, Spanisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Arabisch, Persisch, Vietnamesisch)
- Für das Promotionsprojekt 2: Sehr gute Kenntnisse des Englischen und des Hebräischen (ggf. auch des Jiddischen)
- Eigenverantwortliches und systematisches Arbeiten, Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und Teamgeist
Von Vorteil sind:
- Erfahrungen im Bereich Oral History/Interviews
- Auslandsaufenthalt im Herkunftsland der zu untersuchenden Migranten-/Migrantinnen-Gruppe
- Interesse an digitalen Arbeits- und Publikationsformaten, ggf. Kenntnisse von Content-Management-Systemen (z. B. Typo3)
Wir bieten Ihnen einen attraktiven Arbeitsplatz in einem außeruniversitären Institut der Leibniz-Gemeinschaft, das Forschung, Forschungsinfrastrukturleistungen und Wissenstransfer im Bereich kulturwissenschaftlich-historischer Bildungsmedienanalyse und -dokumentation eng miteinander verbindet und in hohem Maße auch international tätig ist. Für Nachwuchswissenschaftlerinnen/
Nachwuchswissenschaftler besteht am GEI ein aktives Netzwerk von interdisziplinärem Austausch und Weiterbildung.
Wir ermöglichen eine flexible Gestaltung der Arbeitszeit unter Berücksichtigung der jeweiligen arbeitsorganisatorischen Situation. Das GEI versteht sich als familienfreundliche Einrichtung und fördert die berufliche Gleichstellung von Frauen und Männern. Bei gleicher Eignung erhalten Schwerbehinderte den Vorzug. Ein Nachweis über die Behinderung ist in Kopie beizufügen. Arbeitsort ist Braunschweig.
Bitte senden Sie Ihre aussagekräftige schriftliche Bewerbung ausschließlich elektronisch mit den üblichen Unterlagen als zusammenhängende PDF-Datei (max. 5 MB) bis zum 24.04.2015 mit Angabe des Kennwortes: „Leibniz-Gruppe Migration“ an: bewerbung@gei.de. Der Eingang Ihrer Bewerbung kann nicht bestätigt werden. Von Bewerbungen in Papierform bitten wir abzusehen, eine Rücksendung ist nicht möglich. Für Nachfragen wenden Sie sich bitte an Frau Dr. Stephanie Zloch (zloch@gei.de).