Die 1652 gegründete Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina ist mit ihren rund 1.600 Mitgliedern aus nahezu allen Wissenschaftsbereichen eine klassische Gelehrtengesellschaft. Sie wurde 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. In dieser Funktion hat sie zwei besondere Aufgaben: die Vertretung der deutschen Wissenschaft im Ausland sowie die Beratung von Politik und Öffentlichkeit. Sie unterstützt diesen Prozess mit einer kontinuierlichen Reflexion über Voraussetzungen, Normen und Folgen wissenschaftlichen Handelns. Das Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung (ZfW) koordiniert diesen Reflexionsprozess und verantwortet wissenschaftshistorische, wissenschaftstheoretische und wissenschaftsphilosophische Projekte. Schwerpunkte der Arbeiten des Zentrums liegen dabei zum einen im Bereich historischer (spezifisch wissenschafts- und wissenshistorischer) Forschung, zum anderen im Bereich der science studies, der reflektierten wissenschaftlichen Beschäftigung mit Institutionen, Formen und Inhalten der Wissenschaft selbst.
Das ZfW wird im Rahmen des Drittmittelprojekts „Biografische Studien zu den Mitgliedern der Akademie der Naturforscher im Nationalsozialismus“ 300 Kurzbiografien von Leopoldina-Mitgliedern erstellen, die während der NS-Zeit wissenschaftlich aktiv waren. Dieses Projekt wird geleitet von Prof. Wolfgang U. Eckart ML, Prof. Dieter Hoffmann ML, Prof. Ute Planert, Prof. Volker Roelcke ML und Prof. Paul J. Weindling ML. Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier: https://portal.volkswagenstiftung.de/search/projectDetails.do?ref=97864
Zur Durchführung des Projektes werden ab 01. September 2021
zwei wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (m/w/d) (Kennziffer 21–25)
gesucht. Deren Hauptaufgabe wird in der wissenschaftlichen Aufarbeitung von Biografien von Leopoldina-Mitgliedern in der Zeit des Nationalsozialismus bestehen. Eine der beiden Stellen soll zum Teil Koordinationsaufgaben übernehmen.
Ihre Aufgaben:
- Auswahl und Vorbereitung des Untersuchungssamples und Entwicklung eines einheitlichen Erhebungsschemas in enger Zusammenarbeit mit der Projektleitung
- Erstellung neuer Biografien und redaktionelle Bearbeitung bestehender Biografien auf Basis wissenschaftlicher Recherche und Expertise
- wissenschaftliche Publikationstätigkeit, Mitarbeit an der öffentlichen Sichtbarmachung des Projekts
- organisatorische und inhaltliche Vorbereitung und Konzeption sowie Durchführung projektinterner Gremientreffen und wissenschaftlicher Veranstaltungen
- für die Koordinationsstelle: Übernahme wissenschaftlich-koordinativer Aufgaben für das gesamte Projekt
Ihr Profil:
- abgeschlossenes Master- oder Magisterstudium eines einschlägigen Faches mit historischem Fokus (für die Koordinationsstelle: Promotion von Vorteil)
- exzellente, nachweisbare Kenntnisse zur Geschichte des Nationalsozialismus oder zur Wissenschaftsgeschichte des 20. Jahrhunderts oder zu anderen relevanten Bereichen
- Kenntnisse in der Erforschung und im Verfassen von Biografien und idealerweise Erfahrung mit prosopografischen oder Biografieprojekten
- Sicherheit im Umgang mit wissenschaftlich quellenbezogenen Arbeiten, mit Recherchetools und mit Archivrecherche
- Sensibilität im Umgang mit personenbezogenen Daten aus der Zeit des Nationalsozialismus
- sehr gute Team-, Kommunikations- und Organisationsfähigkeiten, zuverlässige und sorgfältige Arbeitsweise
- für die Koordinationsstelle: Erfahrung in der Koordination wissenschaftlicher Projekten
Wir bieten:
Wir bieten die kollegiale Mitarbeit in einem dynamischen Team in einem erfolgreichen Forschungszentrum. Wir bieten die Möglichkeit der Weiterbildung, und wir bieten eine wissenschaftsnahe Arbeitsatmosphäre in der Nationalen Akademie der Wissenschaften.
Die Besetzung der Stellen soll ab 1. September 2021 erfolgen. Das Arbeitsverhältnis und die Vergütung erfolgen in Anlehnung an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD‐Bund). Bei entsprechender Erfahrung und Qualifikation ist eine Vergütung bis zur Entgeltgruppe 13 TVöD möglich. Es handelt sich zwei Vollzeitstellen. Teilzeit ist nach Absprache möglich. Arbeitsort ist das Leopoldina-Zentrum für Wissenschaftsforschung in Halle. Mobiles Arbeiten ist nach Absprache für einen Teil der Arbeitszeit möglich. Es fallen pro Jahr ca. 4–6 deutschlandweite Dienstreisen zur Archivrecherche und für die Teilnahme an wissenschaftlichen Fachtagungen an. Die Stellen sind auf 24 Monate befristet. Bewerbungen von schwerbehinderten Personen werden bei gleicher fachlicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Im Rahmen Ihrer Tätigkeit bieten wir Ihnen zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung und unterstützen Ihre berufliche Entwicklung. Die Leopoldina fördert aktiv die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, u.a. durch eine flexible Arbeitszeit- und Arbeitsplatzgestaltung. Profitieren Sie zudem von unserem betrieblichen Gesundheitsmanagement zur Gesundheitsförderung und -erhaltung sowie der Möglichkeit zur betrieblichen Altersvorsorge und zu vermögenswirksamen Leistungen.
Ihre Bewerbung:
Sollte diese Ausschreibung Ihr Interesse geweckt haben, senden Sie bitte bis zum 02. August 2021 Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Anschreiben, detailliertem Lebenslauf und Zeugnissen ausschließlich über unser Online-Bewerbungssystem unter http://www.leopoldina.org/jobs. Bewerbungskosten können nicht erstattet werden. Die Auswahlgespräche finden am 25. August 2021 und 26. August 2021 statt.
Weitere Informationen über die Leopoldina finden Sie im Internet unter www.leopoldina.org.