Mit eigenem Jargon, Ehrenkodex und habituellen Stil bildeten die Costermonger, Straßenhändler in Obst und Gemüse, eine städtische Subkultur im viktorianischen London. Vor allem aus Henry Mayhews monumentalem Werk „London Labour and the London Poor“ sind uns die „Costers“ heute vertraut. Der vorliegende Band stellt Forscher und Erforschte in den Kontext der gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüche der Zeit, der beschleunigten Urbanisierung, der Herausbildung neuer Institutionen und Organe, und nicht zuletzt der Formulierung eines zivilisierenden Programms, das der politischen Gefährdung durch Moralisierung der Armen beizukommen suchte. Die Autorinnen und Autoren widmen sich dem Wandel von Volkskultur und Wissenschaft, Stadt und Stil.
Moritz Ege und Rolf Lindner Vorwort
Rolf Lindner Henry Mayhew, Stadtethnograph
Thomas Bürk-Matsunami The Great World of London oder: Mister Mayhew meets Monster Metropolis
Moritz Ege Von Königin bis Katzendieb. Klassen und Rassen in Henry Mayhews Taxonomie von Arbeit und Armut in London
Nora Bauer, Antje Mißbach, Claudia Remmele, Nele Schlüter, Kathi Woitas Vom Charakter der Details. Henry Mayhews Costermonger als Proto-Subkultur
Peter Eichhorn Neue Regeln – Neue Rebellen. Die Londoner Costermonger zwischen Polizeiordnung und Chartismus
Katrin Bosshard, Thomas Goetz Städtisches Vergnügen im Zeichen der Neuordnung. London und die Costermonger im Prozeß des Übergangs, 1830-1870