Die materielle Dimension von Kulturen steht im Mittelpunkt des ersten Heftes der Zeitschrift für Kulturwissenschaften. Dinge haben nicht nur Objektcharakter, der sie Teilen von Ordnungs- oder Begriffssystemen macht, sondern sie sind in erster Linie widerständig und voller Tücken. In diesem Heft werden die unterschiedlichsten Orte und Quellen fremder Dinge untersucht: Museen, Naturalienkammern, Tatorte, Gemälde, Erzählungen und Labors.
Editorial THOMAS HAUSCHILD, LUTZ MUSNER
Fremde Dinge – Zur Einführung MICHAEL C. FRANK, BETTINA GOCKEL, THOMAS HAUSCHILD, DOROTHEE KIMMICH, KIRSTEN MAHLKE
Entrückte Dinge. Über Ethnologie, Aneignung und Kunst KARL-HEINZ KOHL
Ritual und ästhetische Erfahrung – Prägnanz des Sinnes FRITZ KRAMER
Inszenierte Objekte. Der Indienschrank in der Kunst- und Naturalienkammer der Franckeschen Stiftungen zu Halle EVA DOLEZEL
Monströse Gegenstände. Über Fälschungen als Erkenntnisobjekte im zweifachen Sinne MARTIN DOLL
Fremdelnde Dinge. Alltagsgegenstände in Herta Müllers Der König verneigt sich und tötet ANJA MAIER
Objekttücke, Sachzwänge und die fremde Welt amerikanischer Dinge. Zu Dingtheorie und Literatur BÄRBEL TISCHLEDER
»Mit blasiert eleganter Frivolität«. Von der Begegnung mit fremden Dingen DOROTHEE KIMMICH
Van Goghs Schuhe. Zum Streit zwischen Heidegger und Meyer Schapiro BETTINA GOCKEL
Über Gegenstände der Wissenschaft und ihre Sichtbarmachung ANKE TE HEESEN
Die Metamorphosen des Dämons. Figurationen eines epistemischen Dings bei Albert Hofmann JEANNIE MOSER
Fast nichts. Lektüren des Staubs ROLAND MEYER
›KULTUR‹ IN DER KONTROVERSE
Weder nach dem Revolver noch dem Scheckbuch, sondern nach dem Rotstift greifen: Plädoyer eines Ethnologen für die Abschaffung des Kulturbegriffs CHRIS HANN
›Kultur‹ in der Kontroverse. Repliken auf Chris Hann und eine Gegenantwort ROLF LINDNER: Antwort auf Chris Hann ALBRECHT KOSCHORKE: Kultur der Unbestimmtheit. Replik auf Chris Hann | CHRIS HANN: Gegenantwort