Der Begriff der "nationalsozialistischen Bevölkerungspolitik" wurde in den vergangenen Jahren zu einem Leitbegriff der zeitgeschichtlichen Forschung. Dabei wurde sein Inhalt beträchtlich erweitert. Bevölkerungspolitik bezeichnet in der neueren Forschung nicht nur Maßnahmen zur Beeinflussung von Zahl und Zusammensetzung einer Bevölkerung, sondern darüber hinaus ein breites Spektrum von Eingriffen in die Lebensverhältnisse unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen. Von großer Bedeutung in der neueren Forschung ist das Verhältnis zwischen Wissenschaft und Bevölkerungspolitik. Experten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen trugen zur theoretischen Ausarbeitung, Planung und Durchführung und zur ideologischen Legitimation der NS-Bevölkerungspolitik wesentlich bei.
Josef Ehmer Einleitung
Michael Wedekind NS-Raumpolitik und ethnisch-soziales Ordnungsdenken am Beispiel von Slowenien und Norditalien (1939–1945)
Ingo Haar: Die Konstruktion des Grenz- und Auslandsdeutschtums und die nationalsozialistische Umsiedlungs- und Vernichtungspolitik
Wolfgang Freund Die Erfindung eines Grenzraumes
Alexander Pinwinkler Assimilation und Dissimilation in der „Bevölkerungsgeschichte“
Winson W. Chu Ostforschung im Wandel. Die deutsche Minderheit in Polen (1918–1945)
Fachdidaktik Klaus Edel: Raum und Bevölkerung im Geschichtsunterricht Eduard Fuchs: Hyperlinks