Gegenüber dem landläufigen Modell des „demographischen Übergangs“ häufen sich im Bereich der historisch-demographischen Forschung seit etwa zwei Jahrzehnten Ergebnisse, die sich kaum noch mit diesem Erklärungsmodell vereinbaren lassen. Manchem mag diese Einschätzung zu weit gehen. Und nicht jeder wird Szreters Auffassung teilen wollen, dass sich der Begriff des „demographischen Übergangs“ überhaupt als sinnlos erwiesen habe und daher ganz fallen gelassen werden sollte. Doch die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung lässt sich nicht länger ernsthaft bestreiten. In diesem Sinne haben es sich die Autoren dieses Heftes zum Ziel gesetzt, das Konzept des „demographischen Übergangs“ im Lichte der neueren Forschung einer kritischen Überprüfung zu unterziehen.
Thomas Sokoll: Der demographische Übergang: Beiträge zu einer kritischen Bilanz / Georg Fertig: Demographische Autoregulation in vorindustriellen Bevölkerungen / Thomas Sokoll: Der Musterfall gegen das Modell: Die Bevölkerungsentwicklung Englands im Zeitalter der Industrialisierung / Rolf Gehrmann: Der Sterblichkeitsrückgang um 1800 als herausforderung an die Theorie der demographischen Transition / Jörg Vögele: Der Epidemiologische Übergang: Modell und empirische Befunde / Andreas Weigl: Demographischer Wandel in europäischen Metropolen / Fachdidaktik: Klaus Edel, Thomas Sokoll: Quellensammlung / Klaus Edel, Eduard Fuchs: Rezensionen / Glossar