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Zehn Jahre nach dem ersten Hochschulpakt und den ersten Zielvereinbarungen zwischen Hochschulen und Landesregierungen veröffentlicht „die hochschule“ eine Zwischenbilanz zur Kontraktsteuerung. Im Themenschwerpunkt des Heftes 2/2006 wird der gegenwärtige Stand der Forschung zu vertragsförmigen Vereinbarungen sowohl zwischen Landesregierung und Hochschulen als auch organisationsintern zwischen Hochschul- und Fakultätsleitungen zusammengefasst und kritisch reflektiert.
In den ersten beiden Beiträgen werden grundsätzliche Probleme von Vereinbarungen und Verhandlungsmodalitäten im Hochschulwesen erörtert und praxisnahe Lösungswege aufgezeigt. Uwe Schimank zeigt aus der Perspektive der Kooperationsforschung auf, wie gegenseitiges Misstrauen in Verhandlungen abgebaut und Vertrauen entwickelt werden kann. Frank Ziegele, der die Entwicklung der Vereinbarungen in mehreren Bundesländern intensiv begleitet hat, entwickelt Kriterien für eine effiziente Verhandlungsführung.
In den drei folgenden Beiträgen werden gegenwärtig laufende empirische Forschungsprojekte vorgestellt. Ute Lanzendorf und Dominic Orr stellen Steuerungsverfahren in England, Österreich und der Schweiz vor. Dabei gehen sie u.a. auf die Frage ein, warum in England im Gegensatz zu Österreich und der Schweiz auf vertragsförmige Vereinbarungen zwischen Staat und Hochschulen verzichtet wird.
Michael Jaeger fasst erste Forschungsergebnisse zu Zielvereinbarungen innerhalb der Hochschulen, also zwischen Hochschul- und Fakultätsleitungen zusammen. Er weist insbesondere auf Probleme hin, die bei der Verknüpfung von Kontrakten und der Zuweisung von finanzieller Mitteln entstehen können.
Die Entwicklung von Zielvereinbarungen und Hochschulverträgen in zehn Bundesländern sind Gegenstand eines von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Forschungsprojektes. Karsten König legt in seinem Beitrag dar, dass einige Erwartungen, die an das Instrument gestellt werden, in keinem Bundesland erfüllt werden, und dass eine verständigungsorientierte Problemlösung zwischen den Vertragspartner als die eigentliche Stärke der kooperativen Steuerung oftmals nicht erwartet oder gar eingefordert wird.
Schließlich hinterfragt Manfred Stock in seinem Beitrag das Instrument Zielvereinbarungen im Hochschulbereich grundsätzlich. Insbesondere argumentiert er, dass die neuen Steuerungsinstrumente und ein Verständnis vom Hochschullehrerberuf als Profession nur schwerlich kompatibel seien.
Herausgeberisch verantwortlich für den Themenschwerpunkt ist Karsten König. Die AutorInnen und ihre Beiträge im Einzelnen:– Uwe Schimank: Zielvereinbarungen in der Misstrauensfalle– Frank Ziegele: Erfolgreich verhandeln. Bedingungen effizienter Zielvereinbarungen– Karsten König: Verhandelte Hochschulsteuerung. 10 Jahre Zielvereinbarungen zwischen den Bundesländern und ihren Hochschulen– Michael Jaeger: Steuerung an Hochschulen durch interne Zielvereinbarungen. Aktueller Stand der Entwicklungen– Manfred Stock: Zwischen Organisation und Profession. Das neue Modell der Hochschulsteuerung in soziologischer Perspektive– Ute Lanzendorf, Dominic Orr: Hochschulsteuerung durch Kontrakte – wozu und wie? Unterschiedliche Stellenwerte von Wettbewerb, Autonomie und Indikatoren im europäischen Vergleich
Neben dem Themenschwerpunkt finden sich in der aktuellen Ausgabe wieder Beiträge in den Rubriken „Forum“ und „Geschichte“. Die Rubrik „Forum“ enthält folgende Beiträge: – Richard Münch: Die Entsorgung wissenschaftlicher Kreativität. Latente Effekte der kennzifferngesteuerten Mittelverteilung im akademischen Feld– Heinke Röbken: Der Handlungsspielraum von Universitätsleitungen. Eine quantitative Bestimmung auf Basis von Haushaltskennzahlen– Andrea Sperlich: Was heißt und zu welchem Ende gründet man eine private Hochschule? Gründungsmotive und Erfolgsdefinitionen privater Hochschulen in Deutschland
Und in der Rubrik „Geschichte“ fasst Annett Maiwald die berufssoziologische Diskussion zur Kindergärtnerinnenausbildung der DDR zusammen.
Wie in jedem Heft werden relevante Publikationen im Bereich Hochschul-, Bildungs- und Wissenschaftsforschung rezensiert und eine kommentierte Bibliografie zu Wissenschaft und Hochschule in Ostdeutschland von 1945 bis zur Gegenwart zusammengestellt.
Die Zeitschrift „die hochschule“ erscheint zweimal im Jahr; das Einzelheft kostet 17,50 Euro, das Abonnement 34,- Euro (für Privat-AbonnentInnen 19,- Euro).
Für die Redaktion sind verantwortlich:Peer Pasternack (E-Mail: peer.pasternack@hof.uni-halle.de) und Martin Winter (E-Mail: martin.winter@hof.uni-halle.de)