vorgänge 48 (2009), 1

Titel der Ausgabe 
vorgänge 48 (2009), 1
Weiterer Titel 
Die verdrängte Revolution

Erschienen
Erscheint 
4 Ausgaben pro Jahr
Anzahl Seiten
136 S.
Preis
14 €

 

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Institution
vorgänge. Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik
Land
Deutschland
c/o
Redaktion vorgänge Dieter Rulff (verantwortlicher Redakteur) Haus der Demokratie und Menschenrechte Greifswalder Str. 4 10405 Berlin Tel.: 030/2175 0858 Fax.: 030/2363 8206
Von
Dieter Rulff

Die friedliche Revolution in der DDR jährt sich zum zwanzigsten Mal und ist gleichwohl „Geschichte, die noch qualmt“; sie steht im Spannungsfeld gesellschaftlicher Aufarbeitung und wissenschaftlicher Auseinandersetzung. Ihre Deutung beruht nicht allein auf der Erkenntnis dessen was war und was wahr ist, darin fließen auch immer noch damaliges Erleben, politische Leidenschaften und parteipolitische Kalküle ein.

Die wieder aufflammende Debatte über den Unrechtscharakter der DDR zeigt, wie wenig an Einordnungen selbstverständlich geworden ist. Noch immer wird zwischen der Diktatur des Regimes und der Alltagserfahrung der ihm Unterworfenen ein Widerspruch gesehen, wird darum gestritten, welches die treibenden Faktoren der Revolution und der deutschen Einheit waren. Welche Rolle spielte die internationale Konstellation, welche der wirtschaftliche Niedergang der DDR, welche die Sklerose der Staats- und Parteiführung und welchen Anteil hatten die Opposition und die Ausreisewilligen? Was hat sich vom bürgerrechtlichen und zivilgesellschaftlichen Impuls jener Zeit erhalten und ist in die politische Kultur der Bundesrepublik eingegangen? Wie weit trägt die Totalitarismus-Theorie bei der Erklärung der Diktatur der DDR und bei deren Einordnung in die deutsche Geschichte?
Was sollen die Nachkommenden aus der Geschichte der DDR lernen, wenn diese sich doch nicht wiederholen kann? Diesen und weiteren Fragen geht diese Ausgabe der vorgänge nach.

Inhaltsverzeichnis

INHALTSVERZEICHNIS

Die verdrängte Revolution
Editorial (1)
Ilko-Sascha Kowalczuk
Die Revolution von 1989
Warum es vielen so schwer fällt, von ihr zu sprechen (4)

Erhart Neubert
Vom „Kern ihres Verderbens“
1989 aus totalitarismustheoretischer Perspektive (14)

Bernd Faulenbach
Was ist zwanzig Jahre danach zu feiern?
Zur Bedeutung von 1989 in der deutschen Geschichte und Gegenwart (26)

Stefan Wolle
Das normale Leben
SED-Herrschaft und Alltagswirklichkeit in der DDR (31)

Lothar Probst
Das verblichene Erbe der Bürgerbewegung (40)

Marcus Hawel
Die verdrängte Erbschaft des Herbstes 89
Blick zurück mit und ohne Jürgen Habermas (48)

Hans Misselwitz
Einheit in Freiheit oder Einheit durch Freiheit? (59)

Wolfgang Templin
Blick zurück, nicht nur im Zorn
Vom Umgang mit dem Erbe der DDR (69)

Dieter Segert
Der verspätete Widerstand
Der Beitrag der Dienstklasse zum friedlichen Ende der Diktatur in der DDR (77)

Gabriele Camphausen
Fehlanzeige?
Jugendliche und ihr Bild von der DDR (87)

Essay

Holger Rogall
Vom Homo oeconomicus zum Homo cooperativus
Zur Notwendigkeit einer Transformation der traditionellen Ökonomie (93)

Charles A. von Denkowski
Vom Nutzen dramatisierender Bürgerrechtspolitik
Antwort auf Christian Raths „Der Überwachungsstaat – eine bürgerrechtliche Projektion“ (106)

Franz Eder
Der Bundestrojaner – ein notwendiges Übel? (114)

Eike Hennig
Empörung – Wunschtraum – Realität
Ein hessischer Blick auf das Wahljahr 2009 (123)

Rezensionen

Dieter Rulff
Totgesagte leben länger
Christian Bommarius lobt die Stärke des Grundgesetzes und misstraut ihr zugleich (133)

Autorinnen und Autoren. (135)

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