Neuzeitliche „Sorgekulturen“ definieren ihren Handlungshorizont anhand wirklicher Bedrohungen, eingebildeter Gefahren, berechenbarer Risiken oder phantasmatischer Heimsuchungen und begründen darin technologische Macht.
Diese bebildert und bewältigt innere wie äußere „Feinde“, Katastrophen und Horrorszenarien und induziert damit präventive Praktiken. Das Heft enthält konkrete Falldarstellungen, Film- und Fernsehanalysen, diskurshistorische Beschreibungen sowie übergreifende Genealogien von Präventions- und Bedrohungskonzepten.
Inhaltsverzeichnis
Editorial
Jürgen Link Über die normalisierende Funktion apokalyptischer Visionen. Normalismustheoretische Überlegungen.
Burkhardt Wolf Das Gefährliche regieren. Die neuzeitliche Universalisierung von Risiko und Versicherung
Stephan Gregory Unter der schwarzen Wolke Transformationen der Blitzgefahr im 18. Jahrhundert
Thomas Brandstetter Teufels Küche. Imaginationen terroristischer Laboratorien
Isabell Otto „Molded by Movies“. Die frühe Publikumsforschung auf den Spuren eines gefährlichen Mediums
Lars Koch „Have we gone too far?“ Imaginationen des Bio-GAUs in der kanadischen TV-Serie ReGenesis
Florian Sprenger Gefährdungen der Zukunft
Eva Horn Der Anfang vom Ende. Worst-Case-Szenarien und die Aporien der Voraussicht
Joseph Vogl Der Angriff der Zukunft auf die übrige Zeit
Elena Esposito Die offene Zukunft der Sorgekultur
Anna Tuschling Affektive Risikoverarbeitung. Mediengeschichtliche Anmerkungen zur Gefahr bei Goldstein und Lacan
Mark Seltzer Die freie Natur
Susanne Krasmann Der „Gefährder“ - kriminalpolitisch und epistemologisch gelesen
Lars Nowak They Shoot Presidents, Don’t They? Zum Motiv des politischen Attentats im amerikanischen Kino
Manfred Schneider Gefahrenübersinn: Das paranoische Ding