Integration ist ein Begriff mit vielschichtiger Bedeutung und differenzierten Verwendungsmöglichkeiten. Allgemeines Ziel und Zweck von Integration ist die Eingliederung in ein größeres Ganzes unter Einbeziehung unterschiedlicher Teile und deren Zusammenhalt. Kann nun Krieg als großer „Integrator“ hergenommen werden? Ist Krieg und Militär als zentrale Perspektive für die historische Forschung geeignet? Kann ein solchermaßen gewählter Blickwinkel für bezugnehmende Felder der Sozialwissenschaft als Grundlage für interdisziplinäre Erweiterung und Vertiefung dienen? Die vorliegende Nummer „Krieg und Integration: MILITÄR MACHT GESELLSCHAFT“ greift diese durchaus kontrovers diskutierte Frage mit fünf Themenbeispielen auf: Krieg im Unterricht; Militär und „Staatsverdichtung“; Militär und Wirtschaftsmacht; Militär und Geschlecht; Krieg und Film. Die inhaltliche Streuung und einer Zeitschrift angemessene, pointierte Form der Beiträge ist als exemplarische Anregung für eine weitere Auseinandersetzung mit diesem zentralen Thema der Geschichte gedacht. Integration ist dabei der Leitgedanke.
Inhalt
Thomas Kolnberger Krieg und Integration – zur Einführung
Anton Tantner Der „militärische Wohlfahrtsstaat“ der Habsburgermonarchie. Eine kurzlebige schwarze Utopie
Asli Odman Das Militär in der Türkei: die große Unbekannte?
Saskia Stachowitsch Gendering of War. Warum Krieg als männlich gilt und dennoch eigentlich nichts mit Männlichkeit zu tun hat
Drehli Robnik Teamwork, Gedächtnis, Ohnmacht. Handlungsorientierungen, Geschichtsbilder und Sinnlichkeitsentwürfe im US-Kriegsfilm
Fachdidaktik
Jutta Nowosadtko Vor Dilettantismus wird gewarnt – Ein Plädoyer für die schulische Auseinandersetzung mit Krieg und Kampf