Das repräsentativ-demokratische System steckt in einer Vertrauenskrise. Nicht erst seit den Protesten um „Stuttgart 21“ sind „Wutbürger“ omnipräsent. In der Sozialwissenschaft wird längst der Befund einer „Postdemokratie“ erhoben. Von Instrumenten direkter Demokratie sollten indes keine Wunder erwartet werden. Volksentscheide, an denen noch deutlich weniger Stimmberechtigte teilnehmen als an Parlamentswahlen, sind kaum legitimitätsstiftend. Ist in der „Spaßgesellschaft“ das „Bohren dicker Bretter“ wirklich altmodisch und uncool? Demokratie neu denken meint: Partizipationsmöglichkeiten zu nutzen und (insbesondere digital) auszubauen und innerparteiliche Demokratie intelligenter zu gestalten.
Inhalt
Editorial (Hans-Georg Golz)
Demokratie: Mangelt es an Offenheit und Bürgerbeteiligung? – Essay (Rita Süssmuth)
Die Zerstörung der Parteiendemokratie von oben nach unten – Essay (Edith Niehuis)
Demokratiereformen: Herausforderungen und Agenden (Ludger Helms)
„Ehernes Gesetz der Oligarchie“: Ist Demokratie möglich? (Christiane Bender / Elmar Wiesendahl)
Die Bürger sollen es richten (Ulrich von Alemann / Joachim Klewes / Christina Rauh)
Parteibeitritt und Parteimitgliedschaft im Wandel (Markus Klein / Tim Spier)
Kommunikation und Meinungsbildung bei Großprojekten (Frank Brettschneider)
Volksabstimmungen: Illusion und Realität (Wolfgang Merkel)
Neuer Politischer Autoritarismus (Oliver Rathkolb)