Laut Duden ist Populismus eine „von Opportunismus geprägte, volksnahe, oft demagogische Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen […] zu gewinnen“. Das Erfolgsrezept von Populisten scheint auf einer kurzen Formel zu basieren: einfache Antworten auf schwierige Fragen geben.
Strittig ist, ob Populismus per se eine Gefahr für demokratische Systeme ist oder – einem Seismografen gleich – auf vernachlässigte Probleme hinweist. Es gilt, eine Debattenkultur zu etablieren, in der alle Herausforderungen und Probleme in einer Gesellschaft zwar benannt werden können, dies aber unaufgeregt und differenziert statt diffamierend und verkürzt. Die Grenzen des Diskurses liegen in der Würde des Anderen.
Inhalt
Editorial (Asiye Öztürk)
Wesensmerkmale des Populismus (Karin Priester)
Populismus und der Gestaltwandel des demokratischen Parteienwettbewerbs (Frank Decker)
Populismus und Massenmedien (Paula Diehl)
Populismus als Totengräber oder mögliches Korrektiv der Demokratie? (Florian Hartleb)
Immigrationsfragen: Sprungbrett rechtspopulistischer Parteien (Timo Lochocki)
Tabus in öffentlichen Debatten. Zur Fragwürdigkeit von verschwiegenen Bereichen (Karlies Abmeier)
Tabu, Tabuvorwurf und Tabubruch im politischen Diskurs (Hartmut Schröder / Florian Mildenberger)
Narrative Spiegelung als Interventionsstrategie – Essay (Charlotte Misselwitz)