Die psychiatrische Versorgungslandschaft in Berlin hat sich in den letzten dreißig Jahren grundlegend verändert. Die großen Anstalten wurden dezentralisiert und durch ambulante Hilfen ergänzt. Unterstützungs- und Selbsthilfeangebote wie Tagesstätten oder betreutes Wohnen sind heute direkt im Kiez angesiedelt. Diesen gemeindepsychiatrischen Angeboten nähern sich die Beiträge aus einer ethnografischen Perspektive. Sie geben Einblicke in die Aushandlungen um Unabhängigkeit, Stabilität und Normalität, die die Alltage von Betroffenen und Institutionen auf vielfältige Weise prägen.
Inhalt
Martina Klausner und Jörg Niewöhner Alltagspraxis in den Institutionen der gemeindepsychiatrischen Versorgung
Tillie Kluthe Zwischen Nähe und Distanz Eine Studie zum Alltag eines Sozialpsychiatrischen Dienstes in Berlin
Simran Sodhi Technologies of Care in a Contact and Information Centre
Julie Mewes Den Stimmen Raum geben | Stimmenhören als ordnungsgebende Praxis in trialogischen Selbsthilfegruppen
Carolin Genz The Space Within | Die Konstitution von Zwischenräumlichkeit in einer gemeindepsychiatrischen Versorgungseinrichtung