„Die Welt begehrt auf“, titelte eine deutsche Zeitung im Oktober 2011. Im Fokus standen Schauplätze der Occupy-Bewegung, des „Arabischen Frühlings“ und anderer weltweiter sozialer Proteste. Proteste sind Ausdruck für die Unzufriedenheit mit politischen Institutionen, ihren Entscheidungen sowie gesellschaftlichen und sozialen Missständen. Entsprechend richtet sich die Wut vieler Protestierender gegen politische und ökonomische „Eliten“.
Erfolg und Misserfolg von Protesten hängen von politischen, gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen und organisatorischen Rahmenbedingungen ab. Neben der Frage, wie durchlässig und aufnahmefähig politische Instanzen für gesellschaftliche Kritik sind, spielt hierbei auch die Präsenz, Stärke und Gestaltungsfähigkeit von Zivilgesellschaften eine Rolle.
Inhalt
Asiye Öztürk, Editorial
Dieter Rucht, Massen mobilisieren
Swen Hutter/Simon Teune, Politik auf der Straße: Deutschlands Protestprofil im Wandel
Knut Bergmann, Zum Verhältnis von Parlamentarismus und Protest
Andrea Pabst, Ziviler Ungehorsam: Annäherung an einen umkämpften Begriff
Thomas Kern/Sang-hui Nam, Werte, kollektive Identität und Protest: Die Mobilisierung der Occupy-Bewegung in den USA
Roland Roth, Occupy und Acampada: Vorboten einer neuen Protestgeneration?
Priska Daphi, Zur Identität transnationaler Bewegungen
Sabine Kurtenbach, Jugendproteste – blockierte Statuspassagen als einigendes Band