Die aktuellen Entwicklungen von Politik und Kultur in Baku, Tbilisi und Yerevan lassen sich nicht länger allein aus ihrer sozialistischen Vergangenheit heraus erklären. Denn die Vorbilder der südkaukasischen Hauptstädte heißen heute Dubai, Singapur oder New York. Auf die zentrale Frage der Stadtforschung, wie Städte in ihrer scheinbar widersprüchlichen Vielfalt und weltweiten Vernetzung zu analysieren und beschreiben sind, sucht dieser Band erste Antworten. Er betont v.a. die analytische Perspektive auf die lokalen „Übersetzungen“ von historischen Materialitäten und Symboliken einerseits und von neuen globalen und kulturellen Einflüssen andererseits.
Inhalt
Wolfgang Kaschuba und Madlen Pilz Laborraum Hauptstadt. Identitätspolitik und Zivilgesellschaft im Südkaukasus
Teil I. Stadtumbau im Alltag
Melanie Krebs Entlang der Nizami. Ein stadt-ethnologischer Transect durch Baku
Ketevan Khutsishvili Bazaar culture in Georgia. The Case of Tbilisi
Teil II. Stadtbilder im Wandel
Tsypylma Darieva Placing a Mosque in Yerevan. Invisible Place, Multiple Names
Sevil Huseynova Touristic Baku. Constructing the Image of an Ancient and Southern City
Teil III. Öffentliche Orte – Städtische Symbole
Judith Rädlein und Christine Schmid Jerewans Kaskade. Die etwas andere Treppe. Deutungen eines urbanen Monumentes
Irakli Pipia Tsminda Sameba – The Cathedral of Holy Trinity. The Construction of a New National Symbol. A Field-Report
Teil IV. Alltag im Wandel
Madlen Pilz Mann – Frau / Verteidiger – Mutter. Postsowjetische Re-Interpretationen der Statue Mutter Georgien
Susanne Fehlings „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ in Jerewan
Interview
“Every Change is an Object of Research”. Interview with Levon Abrahamian
Kommentar
Melanie Krebs Postsowjetisch – Europäisch – Global. Urbane Aushandlungsprozesse im Südkaukasus