Religion und Gesellschaft in Ost und West (2012), 10

Titel der Ausgabe 
Religion und Gesellschaft in Ost und West (2012), 10
Weiterer Titel 
Russland – Zentralasien

Erschienen
Zürich 2012: Medienpark
Erscheint 
monatlich
Preis
Jahresabonnement CHF 80.– / EUR 62.–; Abo für Studierende CHF 40.– / EUR 30.–; Einzelheft CHF 10.– / EUR 7.–

 

Kontakt

Institution
Religion und Gesellschaft in Ost und West (RGOW)
Land
Switzerland
c/o
Institut G2W Bederstr. 76 CH-8002 Zürich
Von
Zwahlen, Regula

Neben zwei Beiträgen zu Russland liegt der Schwerpunkt dieser Ausgabe auf Zentralasien. In seinem Beitrag erklärt Uwe Halbach die Interessen Russlands, der USA und Chinas in dieser Weltregion, während Christian Weisflog vor dem explosiven Potential zahlreicher Konflikte warnt. Annette Krämer verschafft einen Überblick über die facettenreiche Renaissance des Islam in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Die letzten beiden Beiträge nehmen das größte zentralasiatische Land in den Fokus – Kasachstan, das seine Geschichte als „Archipel GULag“ aufarbeitet, und in dem sich u.a. auch die katholische Kirche etabliert hat.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt:

Im Fokus: Plädoyer für eine Neufokussierung westlicher Zentralasien-Politik
von Beate Eschment

Carmen Scheide: Zivilgesellschaft in Russland

Nach seiner umstrittenen Wiederwahl zum russischen Präsidenten reagiert Vladimir Putin mit zunehmender Härte gegen jede Form des politischen Protests. Zivilgesellschaftliche initiativen haben mit neuen Auflagen und Repressionen zu kämpfen. In dem Artikel beleuchtet die Autorin die Konfliktlinien zwischen Staat und Gesellschaft in Russland mit Blick auf deren historische Entwicklungen und Strukturen.

Nikolaj Zyrempilov: Buddhismus in Russland

Der Buddhismus ist seit dem 18. Jahrhundert eine anerkannte traditionelle Religion in Russland. Neben den traditionellen ethnisch geschlossenen Gemeinden des Ostens sind in den letzten Jahrzehnten in den größeren Städten neue buddhistische Gemeinden entstanden, die sich meist am tibetischen Buddhismus orientieren. Die wechselseitige Kritik der «traditionellen» und der «progressiven» Buddhisten weicht inzwischen einem gegenseitigen Interesse an Dialog und Annäherung.

Uwe Halbach: Zentralasien als Bühne internationaler Politik

Zentralasien ist in den letzten beiden Jahrzehnten verstärkt in den Fokus internationaler Politik gerückt. Während Russland die ehemals fünf zentralasiatischen Sowjetrepubliken nach wie vor zu seiner Einflusssphäre zählt, ist für die USA die Region besonders im Zusammenhang mit dem Truppenrückzug aus Afghanistan von strategischem Interesse. China entfaltet vor allem sein ökonomisches Gewicht in Zentralasien.

Christian Weisflog: Zentralasien: Auf dem Weg in eine explosive Sackgasse

Die sowjetischen Kolonialherren haben in Zentralasien korrupte Regimes und fragile Staaten hinterlassen. Sie werden durch Armut, ethnisch-religiöse Konflikte und Drogenschmuggel weiter destabilisiert. Das gilt besonders für die ressourcenärmeren Länder wie Tadschikistan, Kirgistan und Usbekistan. Ein Gespenst geht um: Die Angst vor einer «Afghanistanisierung» der Region.

Annette Krämer: Der Islam in Zentralasien

Zu sowjetischen Zeiten entwickelte sich neben dem staatlich kontrollierten «offiziellen Islam» ein gelebter «paralleler» Islam. mit der Perestrojka kam es zu einer Renaissance des Islam. Heute stellt sich die Situation in den einzelnen zentralasiatischen Republiken recht unterschiedlich dar: von einer vergleichsweise liberalen Religionspolitik in Kirgistan bis hin zu staatlicher Kontrolle des Islam z. B. in Usbekistan.

Roland Jaquenoud: Die katholische Kirche in Kasachstan

Die katholische Kirche entwickelte sich in Kasachstan paradoxerweise vor allem aufgrund der Repressionen durch die Sowjetbehörden in den 1930er Jahren, als tausende von Polen und Deutschen in die zentralasiatische Steppe deportiert und/oder in Arbeitslager geschickt wurden. Deren Nachfahren konnten in den 1990er Jahren feste kirchliche Strukturen etablieren, die heute auch anderen Bevölkerungsgruppen offen stehen.

Tatjana Smolkina: KarLag - ein sowjetischer GULag in Kasachstan

An der Universität Karaganda erforscht eine Arbeitsgruppe seit einigen Jahren die Geschichte eines der größten GUlag-Komplexe der Sowjetunion in der kasachischen Steppe. Die Arbeitsgruppe hat bereits zehn Bände veröffentlicht, die umfangreiches Anschauungsmaterial über die Organisation, die Haftbedingungen, die Arbeits- und Lebensweise der Lagerinsassen, darunter auch viele deutsche und japanische Kriegsgefangene, bieten.

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