Herausgegeben von Gabriella Hauch (Wien), Monika Mommertz (Freiburg) und Claudia Opitz-Belakhal (Basel)
Im Zuge der "kulturgeschichtlichen Wende" ist die Diskussion über größere historische Zusammenhänge und Epocheneinteilungen in den Hintergrund getreten. Die Autorinnen und Autoren dieses Heftes greifen sie wieder auf und gehen unter anderem der Frage nach, wo solche epochenbezogenen Festschreibungen und Grenzziehungen ("Mittelalter und Renaissance", "Zeitgeschichte") speziell aus der Perspektive der Geschlechtergeschichte sinnvoll oder problematisch sind. Nicht zuletzt wird mit Blick auf historische Akteurinnen und Akteure in wichtigen Umbruchszeiten der europäischen Geschichte nach deren jeweiligen Zeit- und Geschichtskonzepten sowie nach Traditionsbildung und -kritik gefragt.
INHALT
Gabriella Hauch, Monika Mommertz und Claudia Opitz-Belakhal Editorial, 7–13
Beiträge
Anna Becker "Antike" und "Mittelalter" in der politischen Philosophie der "Renaissance": Gender als Markierung zwischen Kontinuität und Wandel, 15–32
Annalena Müller Manipulated Memory – The Seventeenth Century Tale of Female Dominion and Male Servitude in Fontevraud, 33–48
Glenda Sluga On the Historical Significance of the Presence, and Absence, of Women at the Congress of Vienna, 1814-1815; 49–62
Judith Szapor The Women's Debating Club of Countess Károlyi. Hungarian Women’s Revolutionary and Counter-Revolutionary Activism in 1918/19; 63–70
Extra
Lisa Malich Die hormonelle Natur und ihre Technologien: Zur Hormonisierung der Schwangerschaft im 20. Jahrhundert, 71–86
Forum
Johanna Gehmacher und Maria Mesner Dis/Kontinuitäten. Geschlechterordnungen und Periodisierungen im langen 20. Jahrhundert, 87–101
Barbara Duden Kontinuität oder Epochenbruch? Zeitenwende oder geschichtliche Schwelle? Zur Zeitgeschichte der Integration der häuslichen Ökonomie von Frauen in die formelle Ökonomie, 103–120
Im Gespräch
Claudia Opitz-Belakhal und Monika Mommertz mit Susanna Burghartz Epochengrenzen – Epochenbilanzen: Brüche und Persistenzen in der Geschlechtergeschichte der Renaissance, 121–128
Aktuelles und Kommentare
Karin Neuwirth Die Väterrechtsbewegung in Österreich – zeitgemäßes Familienleben und pseudoegalitäre Machtdemonstrationen, 129–137
Elisabeth Joris Zum Gedenken an Brigitte Schnegg (1954-2014), 139–141
REZENSIONEN zum Themenschwerpunkt
Carolyn J. Eichner Alice Primi, Femmes de progrès. Françaises et Allemandes engagées dans leur siècle 1848-1870; 143–145
Hannah Lotte Lund Judith Szapor, Andrea Pető, Maura Hametz u. Marina Calloni Hg., Jewish Intellectual Women in Central Europe 1860-2000: Twelve Biographical Essays, 145–149
Francisca Hoyer und Dorothea Nolde Corina Bastian, Eva Kathrin Dade, Hillard von Thiessen u. Christian Windler Hg., Das Geschlecht der Diplomatie. Geschlechterrollen in den Außenbeziehungen vom Spätmittelalter bis zum 20. Jahrhundert, 149–152
Tanja Rietmann Julia Paulus, Eva-Maria Silies u. Kerstin Wolff Hg., Zeitgeschichte als Geschlechtergeschichte. Neue Perspektiven auf die Bundesrepublik, 152–155
WEITERE REZENSIONEN
Gabriela Signori Joni M. Hand, Women, Manuscripts and Identity in Northern Europe, 1350–1550; 157–158
Anke Hufschmidt Katrin Keller, Erzherzogin Maria von Innerösterreich (1551-1608). Zwischen Habsburg und Wittelsbach, 158–161
Georg Tschannett Francisca Loetz, Sexualisierte Gewalt 1500-1850. Plädoyer für eine historische Gewaltforschung, 161–164
Lea Bühlmann Heiko Stoff, Wirkstoffe. Eine Wissenschaftsgeschichte der Hormone, Vitamine und Enzyme 1920-1970; 164–167
Sonja Matter Erna Appelt, Brigitte Aulenbacher u. Angelika Wetterer Hg., Gesellschaft. Feministische Krisendiagnosen, 167–170
Hanna Hacker Gabriele Dietze, Weiße Frauen in Bewegung. Genealogien und Konkurrenzen von Race- und Genderpolitiken, 170–174
Abstracts, 175–177
Anschriften der AutorInnen, 179–180