Im November 2013 begann in Kiew der "Euromajdan": Nachdem der ukrainische Präsident Janukowytsch das Assoziierungsabkommen mit der EU platzen gelassen hatte, strömten Tausende Ukrainer auf den zentralen Platz (majdan) der Unabhängigkeit, um gegen diese Entscheidung zu demonstrieren. Der Konflikt zwischen eher Europa und eher Russland zugeneigten Kräften trat offen zutage, und aus dem zunächst friedlichen Protest entwickelte sich rasch eine breite Fundamentalopposition, die Janukowytsch aus dem Amt zwang.
Das Land ist seitdem nicht zur Ruhe gekommen: Es folgten der völkerrechtlich umstrittene Anschluss der Krim an die Russische Föderation sowie die militärische Eskalation im Osten der Ukraine. Wie könnte es weitergehen?
Inhalt
Johannes Piepenbrink: Editorial
Andrij Portnov: Postsowjetische Hybridität und "Eurorevolution" in der Ukraine – (Essay)
Felix Schnell: Historische Hintergründe ukrainisch-russischer Konflikte
Jutta Scherrer: Russland verstehen? Das postsowjetische Selbstverständnis im Wandel
Hans-Georg Ehrhart: Russlands unkonventioneller Krieg in der Ukraine: Zum Wandel kollektiver Gewalt
Volker von Prittwitz: Politik-Logiken im Ukraine-Konflikt
Christian Hacke: Der Westen und die Ukraine-Krise: Plädoyer für Realismus
Verena Bläser: Zum Russlandbild in den deutschen Medien