Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung 24 (2015), 3

Titel der Ausgabe 
Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung 24 (2015), 3
Weiterer Titel 
Replay – Mediengeschichten des Kriegsfilms

Erschienen
Erscheint 
zweimonatlich
ISBN
978-3-86854-731-3
Anzahl Seiten
136 S.
Preis
9,50

 

Kontakt

Institution
Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung
Land
Deutschland
c/o
Redaktion Zeitschrift »Mittelweg 36« des Hamburger Instituts für Sozialforschung Mittelweg 36 20148 Hamburg Tel.: 040/414 097 84 Fax.: 040/414 097 11 E-Mail: <zeitschrift@mittelweg36.de>
Von
Hälker, Nina

Vieles, was wir über Kriege zu wissen glauben, haben wir im Kino oder im Fernsehen erfahren. Aber was genau wissen wir über die Filme, die wir dort gesehen haben, und welcher Art Geschichte führen sie uns vor Augen? Welche Bilder von vergangenen Realitäten kann – und darf – ein Kunstwerk erzeugen? Diesen sowohl für die Medienwissenschaft als auch für die Zeitgeschichte relevanten Fragen widmet sich das von der Historikerin Monika Dommann herausgegebene neue Heft des "Mittelweg 36".
Simon Rothöhler stellt in "Rückkehr des Verdrängten" mit John Hustons Dokumentarfilm 'Let There Be Light' (1946) über traumatisierte US-Veteranen des Zweiten Weltkriegs einen eindrucksvoll missglückten Propagandafilm vor. Monika Dommann untersucht in "Nach Dien Bien Phu" Pierre Schoendoerffers und Raoul Coutards mediale Auseinandersetzung mit den Indochinakriegen, während Burkhardt Wolf die Techniken analysiert, mit denen Chris Marker und Jean-Luc Godard in dem Filmessay 'Loin du Vietnam' (1967) "Ein Vietnam jenseits der Bilder" freizulegen suchen. Matthias Wittmann beschäftigt sich mit "Krieg und Revolution im Kino des Iran", in dem sich seit den 1980er-Jahren um den 'heiligen Verteidigungskrieg' gegen den Irak ein ganz eigenes Filmgenre gebildet hat. Maria Muhle schließlich diskutiert in "Krieg in Farbe" das Verhältnis von Darstellung und Nachstellung anhand der französischen Dokumentarserie 'Apocalypse. La 2ème guerre mondiale' (2009).
Die Beilage zum 16. Berliner Colloquium zur Zeitgeschichte versammelt Texte von Mischa Gabowitsch, Aleida Assmann und Vera Dubina, die sich mit dem Einsatz digitaler Medien und "Virtuellen Erinnerungsstätten" in Deutschland, Österreich und Russland befassen. Und in der "Protest-Chronik" werden neue Erkenntnisse zum gescheiterten Polizeieinsatz rund um den Terroranschlag während der Olympischen Spiele von 1972 zur Diskussion gestellt, der am 5. und 6. September auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck in einer Tragödie endete.

Inhaltsverzeichnis

INHALT:

Monika Dommann: Editorial (S. 3)

Simon Rothöhler: Rückkehr des Verdrängten. Eine Mediengeschichte zu John Hustons Let There Be Light (S. 4–18)

Monika Dommann: Nach Dien Bien Phu. Pierre Schoendoerffers und Raoul Coutards Indochinakriege (S. 19–40)

Burkhardt Wolf: Ein Vietnam jenseits der Bilder. Chris Marker, Jean-Luc Godard und der Kampf um den hors-champs (S. 41–63)

Matthias Wittmann: Krieg und Revolution im Kino des Iran. Eine Telescopage (S. 64–83)

Maria Muhle: Krieg in Farbe. Darstellung und Nachstellung (S. 84–98)

Berliner Colloquien zur Zeitgeschichte: Virtuelle Erinnerungsstätten

Mischa Gabowitsch: Prekäres Gedenken (S. 99–101)

Aleida Assmann: Der iPod als Denkmal. Zwei Gedenkorte in Gusen (Oberösterreich) und Berlin (S. 102–109)

Vera Dubina: Spuren des GULag im postsowjetischen Russland (S. 110–118)

Aus der Protest-Chronik: 5.–6. September 1972, München/Fürstenfeldbruck (S. 121–130)

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