Von 1916 bis 1925 führte Maximilian Ritter von Hoen (1867–1940) die Direktion des Wiener Kriegsarchivs. Seine Amtszeit war die wohl kritischste Phase in der Geschichte dieses größten Militärarchivs Mitteleuropas. Aus der international angesehenen kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt der k. u. k. Armee wurde im Ersten Weltkrieg ein zentrales Propagandainstitut, das auch als Asyl für zum Militärdienst eingezogene Künstler und Intellektuelle diente. Nach 1918 schien das Kriegsarchiv nur noch ein anachronistisches Überbleibsel der untergegangenen Monarchie, das verzweifelt um um sein institutionelles Überleben und die Bewahrung der Archivbestände kämpfte. Die Amtschronik General Hoens zeichnet diese turbulente Umbruchzeit im Detail nach.