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Nur ein kurzer Gang in ein Antiquariat, um eine gedruckte Ausgabe in der Hand zu halten: Hitlers Propagandaschrift "Mein Kampf" ist nicht verboten. Der bayerische Freistaat, nach 1945 Rechtsnachfolger des Eher-Verlages, verfügt über die Urheberrechte und kann Neuauflagen untersagen. Doch schon heute ist der Volltext leicht im Internet auffindbar. Und Ende 2015, 70 Jahre nach dem Todesjahr des Autors, wird der Text gemeinfrei.
Anfang 2016 wird eine kommentierte Edition des Instituts für Zeitgeschichte vorliegen, die von der überwiegenden Mehrheit der publizistischen, wissenschaftlichen und politischen Öffentlichkeit im Vorfeld begrüßt worden ist. Dieses Projekt trifft aber auch auf Kritik. Einige argumentieren, das Buch sei es nicht wert, in einem aufwändigen Verfahren ediert zu werden. Andere schrecken grundsätzlich vor der Vorstellung einer Neuveröffentlichung der antisemitischen Hetzschrift in Deutschland zurück.
Inhalt
Anne Seibring, Editorial
Neil Gregor, "Mein Kampf" lesen, 70 Jahre später – Essay
Andreas Wirsching, Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition des Instituts für Zeitgeschichte
Barbara Zehnpfennig, Ein Buch mit Geschichte, ein Buch der Geschichte: Hitlers "Mein Kampf"
Hermann Glaser, Zur Mentalitätsgeschichte des Nationalsozialismus – Ein Weg, um den Erfolg von "Mein Kampf" zu verstehen (Essay)
Gideon Botsch, Christoph Kopke, NS-Propaganda im bundesdeutschen Rechtsextremismus
Thomas Sandkühler, NS-Propaganda und historisches Lernen