Wir schaffen das, erklären viele und packen an. Wir schaffen das nicht, befürchten andere. Wir wollen das nicht schaffen, sagen manche. "Wir haben so vieles geschafft, wir schaffen das!" Um diesen Satz, den Angela Merkel am 31. August 2015 auf ihrer Sommerpressekonferenz äußerte, dreht sich ein großer Teil des öffentlichen Diskurses zur sogenannten Flüchtlingskrise.
Diese Krise ist auch und vielleicht vor allem eine der Identität. Wer gehört zum "Wir"? Wie hat sich dieses imaginierte Kollektiv in den vergangenen Jahrzehnten verändert? Wie können "Fremde" in diese Gemeinschaft integriert werden? Und welche Vorstellungen von "Nation" liegen den verschiedenen Positionen in der Debatte zugrunde?
Inhalt
Anne Seibring, Editorial
Herfried Münkler, Die Mitte und die Flüchtlingskrise
Christian Jakob, Flüchtlinge verändern Deutschland
Fatima El-Tayeb, Rassismus, Fremdheit und die Mitte der Gesellschaft
Volker Kronenberg, Patriotismus in Krisenzeiten
Sina Arnold, Sebastian Bischoff, Nationale Identität in Krisenzeiten
Priska Daphi, Engagement für Flüchtlinge
Ulrich Bielefeld, Europa: Vergesellschaftung jenseits des Nationalstaates