Der Begriff "Kultur" geht zurück auf das lateinische Wort cultura, das übersetzt Landbau, Bearbeitung oder Pflege bedeutet. In der Tat stand Kulturpolitik bis in die 1970er Jahre primär für "Kulturpflege": etwa für die Unterhaltung von Theatern und Opernhäusern. Die "Neue Kulturpolitik" hatte sich des Elitären zu entledigen – ein erweiterter Kulturbegriff nicht mehr nur für die Kunst und Literatur zu stehen, sondern ebenso für Lebensstile, Werte und Überzeugungen. Mehr Kultur bedeutet entsprechend mehr Kosten. Gleichzeitig lebt Kunst vom Ideal, sich frei von Interessen entfalten zu können; ein Ideal, das durch Bestrebungen infrage gestellt wird, Kultur in den Dienst von "Heimat" und "Nation" zu stellen.
Inhalt
Lorenz Abu Ayyash, Editorial
Shermin Langhoff, „Kulturpolitik kann Räume schaffen“ – ein Gespräch
Tobias J. Knoblich, Kulturförderung zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Volker Kirchberg, Künste, Kultur und Künstler im Verständnis der Stadtentwicklung
Olaf Zimmermann, Kulturwirtschaft und Globalisierung
Bård Kleppe, Kulturpolitik und ihre Folgen für darstellende Künstler
Jens Adam, Wohin treibt die deutsche Auswärtige Kulturpolitik?
Sabine Dengel, Kultur und politische Bildung