"Das Denken besetzen", so hat der Journalist Franz Wördemann in den 1970er Jahren die Strategie von Terroristinnen und Terroristen auf den Punkt gebracht. Die islamistisch motivierten Attentate in Paris und Brüssel 2015 und 2016 haben die Angst vor Terrorismus geschürt. 72 Prozent der Deutschen fürchten, so das Ergebnis einer Umfrage von Infratest Dimap vom Mai 2016, dass es in nächster Zeit terroristische Anschläge in Deutschland geben werde.
Nicht immer wird eine terroristische Bedrohung als solche wahrgenommen, wie der Fall des "Nationalsozialistischen Untergrunds" gezeigt hat. Angesichts der zahlreichen Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte und der (organisierten) Gewalt gegen Geflüchtete und ihre Unterstützer ließe sich auch hier fragen, ob nicht die Kennzeichnung als "terroristisch" angemessen wäre.
Inhalt
Anne Seibring, Editorial
Petra Bernhardt, Terrorbilder
Armin Pfahl-Traughber, Terrorismus – Merkmale, Formen und Abgrenzungsprobleme
Matthias Quent, Vigilantistischer Terrorismus
Miriam M. Müller, Der „Islamische Staat“ zwischen staatstypischer und nichtstaatlicher Gewalt
Jan Sändig, Boko Haram: Lokaler oder transnationaler Terrorismus?
Johannes Buckow, Chinas „Volkskrieg gegen den Terrorismus“
Anna Mühlhausen, Verhandlungen mit terroristischen Gruppen