Nonkonformismus war einst der Schrecken der bürgerlichen Gesellschaft, doch mittlerweile gilt er als positives Gut. Dabei wird Unangepasstheit vielfach mit Individualismus gleichgesetzt.
Wie steht es also gegenwärtig um Nonkonformismus als (politische) Kraft? Sind Aussagen wie jene, dass es ihn mal mehr und mal weniger gibt, zu halten? Oder ist er eine Konstante in Politik, Wirtschaft, Kultur? Schenkt die spektakelsüchtige Mediengesellschaft Künstlerinnen und Künstlern, die Tabubrüche wagen, ihre Aufmerksamkeit in besonders hohem, ja überhöhtem Maße? Damit befasst sich der Schwerpunkt der neuen Ausgabe von INDES. Zeitschrift für Politik und Gesellschaft.
Jöran Klatt / Matthias MicusEditorial
Heinrich Detering»Blumen in einer Wüste leer gewordener Konventionalität« Ein Gespräch mit Heinrich Detering über den Nonkonformismus in Gesellschaft und Literatur
Martin StrickmannWeder rechts noch links Der Philosoph Emmanuel Mounier, die französischen Nonkonformisten der Zwischenkriegszeit und Deutschland
Cornelia KoppetschSoziale Schließung, Nonkonformismus und Protest Die Linke ist konservativ geworden und der Gestus der Revolte wird von rechts inszeniert
Anna SchoberJenseits von progressiv versus konservativ Nicht-konformistische Geschlechterinszenierungen und der neoliberale Zeitgeist
Christina TemplinNonkonformismus auf der Bühne Theater und Sexualmoral um 1900
Michael CorstenGegenkulturen und die Krise des Wir-Sinns Worin sich »PEGIDA« und die »68er« überschneiden und unterscheiden
Carina Jasmin EnglertThe eyes of the world are on … Aufmerksamkeit durch Flash- und Smartmobs
Inga Borchard / Silke BorgstedtIch bin eher so Mainstream Von der Lust am Genauso-Sein
Wolfgang M. SchmittDer undemokratische Nonkonformist Ernst Jüngers Waldgänger
Torben LütjenPartei der Sünder, Partei der Bekehrten Konversionserzählungen im amerikanischen Konservativismus
Susanne MartinNonkonformismus, der keiner ist Anmerkungen zum Medienintellektuellen
Helge PetersRichter sind Interpreten und keine Subsumptionsautomaten Überlegungen zu Begriff und Entstehung abweichenden Verhaltens
Klaus von Beyme / Eckhard JesseVon Fliegenbeinzählern und Märchenonkeln Ein Gespräch zwischen Klaus von Beyme und Eckhard Jesse über Trends in der deutschen Politikwissenschaft, alternative Karrierewege und den Wert der Habilitation
Jöran KlattKonservative Zeit Ästhetik und Kapitalismus in »Downton Abbey«