Blätter für deutsche und internationale Politik 62 (2017), 3

Titel der Ausgabe 
Blätter für deutsche und internationale Politik 62 (2017), 3
Weiterer Titel 

Erschienen
Berlin 2017: Blätter Verlag
Erscheint 
monatlich
Anzahl Seiten
128 S.
Preis
Jahresabo 84,60 Euro, ermäßigt 67,20 Euro, Auslandszuschläge auf Anfrage, Einzelheft 10 Euro.

 

Kontakt

Institution
Blätter für deutsche und internationale Politik
Land
Deutschland
Ort
Berlin
c/o
Blätter-Redaktion Berlin: Anne Britt Arps, Albrecht von Lucke, Annett Mängel, Steffen Vogel Online-Redaktion: Tessa Penzel Torstraße 178 10115 Berlin Tel. 030/3088 3640 Fax 030/3088 3645
Von
Arps, Anne Britt

Liebe Leserinnen und Leser,

die Februar-Ausgabe der „Blätter für deutsche und internationale Politik“ erscheint am 24. Februar 2017.
In der druckfrischen März-Ausgabe analysieren die Journalisten Gwynn Guilford und Nikhil Sonnad die politische Vision des Trumpismus und ihres Chefstrategen, Steve Bannon. Die Journalistin Amanda Hess entdeckt im Feminismus die einende Kraft für den Widerstand gegen Donald Trump. »Blätter«-Redakteurin Anne Britt Arps beleuchtet die Proteste gegen den fatalen Machismo in Lateinamerika. Und »Blätter«-Redakteur Steffen Vogel analysiert das Scheitern – und die Chancen – der europäischen Sozialdemokratie. Der Publizist Michael Lüders schließlich hinterfragt das westliche Narrativ vom Syrienkrieg und die schlichte Aufteilung in „gute“ Freiheitskämpfer und das „böse“ Assad-Regime.

Weitere Themen im März: Glücksfall Martin Schulz?, Die Rechte auf dem Vormarsch, Das Geschäft mit der Wohnungsnot, Geert Wilders: Sieg ohne Macht?, Rumänien: Aufstand wider die Korruption, Lateinamerika: Chinas neuer Hinterhof?, Ägypten vor der Hungerrevolution? Und last but not least: Hundert Jahre Jazz.
Mit freundlichen Grüßen

Ihre „Blätter“-Redaktion

www.blaetter.de/aktuelle-ausgabe

Inhaltsverzeichnis

Kurzgefasst

Michael Lüders
Der Krieg in Syrien und die blinden Flecken des Westens
S. 45–53
„Gut“ und „Böse“ scheinen im Fall Syriens klar verteilt: Das verbrecherische Regime führt Krieg gegen das eigene Volk, und eine „gemäßigte“ Opposition stellt sich der Assad-Herrschaft in einem verzweifelten Freiheitskampf entgegen. Doch diese dominante Erzählung des Westens vom Krieg in Syrien greift zu kurz, so der Publizist Michael Lüders. Um die Komplexität des Konflikts zu verstehen, reicht moralische Empörung nicht aus – an deren Stelle muss endlich die politische Analyse treten.

Gwynn Guilford und Nikhil Sonnad
Der Geist des Trumpismus oder: Was Steve Bannon wirklich will
S. 55–67
US-Präsident Trump agiert vor den Kulissen, doch das Drehbuch schreibt ein anderer – sein Chefstratege Steve Bannon. Die Journalisten Gwynn Guilford und Nikhil Sonnad rekonstruieren anhand von dessen O-Tönen der letzten Jahre die Vision jenes Amerikas, das dieser nun zu verwirklichen hofft. Gemäß Bannons Philosophie braucht Amerika im Kern drei Dinge, um erfolgreich zu sein: Kapitalismus, Nationalismus und „judäo-christliche Werte“.

Amanda Hess
Alle gegen Trump: Amerikas neue Frauenbewegung
S. 69–80
Schon immer gab es in der Frauenbewegung Brüche und Spannungen, vor allem zwischen schwarzen und weißen Frauen. Ausgerechnet Donald Trump eint nun die Bewegung, so die Journalistin Amanda Hess. Beim Women’s March im Januar führten Frauen den Widerstand gegen den US-Präsidenten an. Dank ihrer 150jährigen Erfahrung gelang es ihnen dabei sogar, die gespaltene Linke geeint auf die Straße zu bringen.

Anne Britt Arps
»Machismo tötet!« Der Aufstand der Frauen in Lateinamerika
S. 81–87
In Lateinamerika protestiert derzeit eine breite Bewegung gegen die massive Gewalt an Frauen. Mindestens zwölf Frauen werden hier täglich aufgrund ihres Geschlechts ermordet. Schuld daran sind eine machistische Kultur und tiefgreifende strukturelle Diskriminierung, so „Blätter“-Redakteurin Anne Britt Arps. Um die Gewalt zu beenden, ist ein umfassender Wandel nötig. Die Bewegung hat das Potential, diesen voranzutreiben.

Franziska Schutzbach
Jetzt erst recht: Wider die bequeme Weltuntergangslust
S. 89–94
Trump, Syrien, Erdogan – die gegenwärtigen reaktionären Entwicklungen treiben viele in Pessimismus und Resignation. Diese Haltung ist jedoch so bequem wie falsch, kritisiert die Geschlechterforscherin und Soziologin Franziska Schutzbach. Sie plädiert dafür, handlungsfähig zu bleiben und Freiheitspotentiale nicht aus den Augen zu verlieren. Statt sich in melancholischer Behaglichkeit einzurichten, gelte es, demokratische Strukturen zu verteidigen – denn sie sind die Voraussetzung für Widerstand.

Steffen Vogel
National versus global. Das Dilemma der europäischen Sozialdemokratie
S. 95–102
Dank Martin Schulz erlebt die SPD derzeit einen Höhenflug. Tatsächlich aber sind die Sozialdemokraten so schwach wie lange nicht mehr, und das europaweit. Das ist nicht nur ein Ergebnis ihres neoliberalen Kurses, so „Blätter“-Redakteur Steffen Vogel, sondern verweist auch auf eine Spaltung ihrer Anhängerschaft. Dabei stehen sich national gesinnte und global orientierte Milieus gegenüber. Daher muss die Sozialdemokratie wieder eine verbindende, europäische Erzählung entwickeln.

Lisa Paus und Chris Kühn
Das Geschäft mit der Wohnungsnot
S. 103–108
Der Immobilienhandel boomt, vor allem Großinvestoren verdienen prächtig an Spekulation und Wohnungsnot. Doch die Entwicklung birgt erhebliche Risiken, nämlich das Entstehen einer Immobilienblase, so die Grünen-Politiker Lisa Paus und Chris Kühn. Nur durch steuerrechtliche Reformen und die Förderung von gemeinnützigem Wohnungsbau lässt sich das Anwachsen der Blase noch abwenden und die fehlgeleitete und unsoziale Wohnungspolitik der letzten Jahre korrigieren.

Andreas Müller
Hundert Jahre Jazz: Das Revival des revolutionären Krachs
S. 109–120
Anfangs galt er als „Attentat auf die Melodie“ und „musikalischer Anarchismus“. Das konnte die rasend schnelle Verbreitung des Jazz jedoch nicht aufhalten, resümiert der Musikwissenschaftler Andreas Müller: Vor mehr als 100 Jahren im Schmelztiegel der pulsierenden Hafenmetropole New Orleans entstanden, wird der neue, verrückte Klang bald zur alles überstrahlenden Popmusik des frühen 20. Jahrhunderts: zwischen Schellack-Platte und Transistorradio, leichter Unterhaltung und Kriegspropaganda, schwarzer Emanzipation und von Weißen beherrschtem Musikbusiness.

Inhaltsverzeichnis

KOMMENTARE UND BERICHTE

Glücksfall Martin Schulz?
von Albrecht von Lucke
S. 5

Die Rechte auf dem Vormarsch: Von Reichsbürgern bis AfD
von Frank Jansen
S. 9

Der Ausverkauf der Autobahn
von Laura Valentukeviciute
S. 13

Geert Wilders: Sieg ohne Macht?
von Tobias Müller
S. 17

Rumänien: Aufstand wider die Korruption
von Silviu Mihai
S. 21

Lateinamerika: Chinas neuer Hinterhof?
von Andreas Knobloch
S. 25

Ägypten vor der Hungerrevolution?
von Heiko Flottau
S. 29

Demokratische Republik Kongo: Der ewige Kabila?
von Claudia Simons
S. 33

DEBATTE

Schäubles EU: Austerität und Autoritarismus, von Andreas Fisahn
S. 37

KOLUMNE

Schlachthaus Syrien, von Ed Blanche
S. 41

ANALYSEN UND ALTERNATIVEN

Der Krieg in Syrien und die blinden Flecken des Westens, von Michael Lüders
S. 45

Der Geist des Trumpismus oder: Was Steve Bannon wirklich will, von Gwynn Guilford und Nikhil Sonnad
S. 55

Alle gegen Trump: Amerikas neue Frauenbewegung, von Amanda Hess
S. 69

»Machismo tötet!«. Der Aufstand der Frauen in Lateinamerika, von Anne Britt Arps
S. 81

Jetzt erst recht: Wider die bequeme Weltuntergangslust, von Franziska Schutzbach
S. 89

National versus global. Das Dilemma der europäischen Sozialdemokratie, von Steffen Vogel
S. 95

Das Geschäft mit der Wohnungsnot, von Lisa Paus und Chris Kühn
S. 103

Hundert Jahre Jazz: Das Revival des revolutionären Krachs, von Andreas Müller
S. 109

AUFGESPIEßT

Sexiest Partei Deutschlands, von Jan Kursko
S. 88

BUCH DES MONATS

Agambens Bürgerkrieg, von Tamara Tischendorf
S. 121

EXTRAS

Kurzgefasst
S. 43

Dokumente
S. 124

Chronik des Monats Januar 2017
S. 125

Zurückgeblättert
S. 128

Impressum und Autoren
S. 128

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