Man ist, was man isst – das gilt nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für historische Gesellschaften und Kulturräume. Essen ist immer mehr als nur Ernährung: Essenstabus verknüpfen Kulinarisches mit Religiösem, Nahrungsmittel werden symbolisch aufgeladen und befeuern gesellschaftliche Konflikte, exotisches Essen konfrontiert mit Fremdheit. Die Beiträge dieser Ausgabe der HA thematisieren Essen als historische Frage von, innerhalb und zwischen Kulturen.
INHALTSVERZEICHNIS
Editorial(5–8)
Aufsätze
Falko SchnickeKranke Historiker. Körperwahrnehmungen und Wissenschaft im 19. Jahrhundert (11–31)
Themenschwerpunkt: Esskulturen
Annika RaapkeLiebes-Sirup und Trost-Makkaroni. Essen und emotionale Zugehörigkeiten in Briefen aus der französischen Karibik des 18. Jahrhunderts (32–48)
Maren MöhringKulinarische Reisen vor Ort. Frühe Erlebnisgastronomie auf Kolonial- und Weltausstellungen (49–74)
Silke Hackenesch,These Black Americans Appear to Be the Color of Chocolate or Walnut or Caramel‘. Zu Schokolade als racial signifier und Konstruktionen von Schwarzsein in den USA des 20. Jahrhunderts (75–93)
Monica RüthersDie Madeleine, das Eis und die Gurke. Nostalgisches Essen im postsowjetischen Russland (94–114)
Debatte
Giovanni LeviGlobale Mikrogeschichte als „Renaissance“? Ein Kommentar zu Hans Medick (115–119)
Forum
Die Petersilienwurzel im Truthahn. Ein Gespräch mit Elisabeth Bronfen über Kochen als Kulturtechnik (120–129)
Lektüren(130–138)
Kurt Flasch, Der Teufel und seine Engel. Die neue Biographie Gabriela Signori(Konstanz)
Pierre Chastang, La ville, le gouvernement et l’écrit à Montpellier (XIIe–XIVe siècle) Tobias Hodel(Zürich)
Franziska Rehlinghaus, Die Semantik des Schicksals. Zur Relevanz des Unverfügbaren zwischen Aufklärung und Erstem Weltkrieg Andreas Bähr(Berlin)
Gary Wilder, Freedom Time. Negritude, Decolonization, and the Future of the World Gesine Krüger(Zürich)
Christoph Nübel, Durchhalten und Überleben an der Westfront. Raum und Körper im Ersten Weltkrieg Oliver Kann(Gotha)
Abstracts(139–140)