Expressionismus 3 (2017), 6

Titel der Ausgabe 
Expressionismus 3 (2017), 6
Zeitschriftentitel 
Weiterer Titel 
Wahnsinn

Erschienen
Berlin 2017: Neofelis Verlag
Erscheint 
zweimal jährlich
ISBN
978-3-95808-138-3
Anzahl Seiten
136 S.
Preis
Einzelheft: € 14,00, Jahresabo: € 24,00

 

Kontakt

Institution
Expressionismus
Land
Deutschland
c/o
Neofelis Verlag, Kuglerstr. 59, 10439 Berlin Kontakt: info@neofelis-verlag.de <mailto:info@neofelis-verlag.de> Vertrieb / Abo: vertrieb@neofelis-verlag.de <mailto:vertrieb@neofelis-verlag.de>
Von
Ermel, Annika

Nicht nur als radikalster Gegenentwurf zur bürgerlichen Kultur, sondern auch als ein Hauptmerkmal expressionistischer Ästhetik an sich kann die Thematisierung von psychischen Extremzuständen und ‚Geisteskrankheit‘ angesehen werden. Nachdem um die Jahrhundertwende die Psychoanalyse Gesellschaft, Individuum und Sexualität unter gänzlich neuen Prämissen dachte, beschäftigte sich der nur wenig später aufkommende Expressionismus in Kunst, Literatur und besonders dem neuen Medium Film mit psychischen Vorgängen, sexueller Motivik, Traum- und Rauschzuständen. Aber auch der ‚Irre‘ und seine scheinbar unverstellte und nicht genormte Wahrnehmung von Welt und Subjekt sowie sein Außenseiterstatus sind besonders häufig vorkommende Bilder und Konzepte.

Von dem bewusst zugespitzten Stichwort ‚Wahnsinn‘ ausgehend möchte die sechste Ausgabe von Expressionismus nicht nur die Darstellung und Funktion psychischer Krankheiten in der expressionistischen Kunst behandeln, sondern auch die Frage stellen, welche Theorien für die Diskussion leitend sind. Die Beiträge analysieren einerseits die Darstellung und Funktion von Wahnsinn und ‚Geisteskrankheit‘ in Literatur, bildender Kunst und Film. Sie werfen andererseits den Blick auf medizindiskursgeschichtliche Aspekte wie Schizophrenie und Psychosomatik und gehen den expressionistischen Spuren in der therapeutischen Kunstproduktion von Laien in psychiatrischen Heilanstalten nach.

Mit Beiträgen von Michael Ansel, Anna Sophie Brasch, Larissa Kikol, Cornelius Mitterer, Carsten Rast, Thomas Röske, Klaus Schenk, Christiane Schmidt, Panagiota Varvitsioti und Sophie Witt.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Editorial*

Psychologische Diskurse in expressionistischer Zeit

Sophie Witt
Psychosomatik. Diskurs und Poetik im Expressionismus

Klaus Schenk
Melancholische Schizophrenie. Dissoziation als Dispositiv in expressionistischer Lyrik

Wahnsinn und Gesellschaft

Anna S. Brasch
Verortungen des ‚Irren‘. Raumkonzeption, Wahnsinnsthematik und Zeitkritik
in Literatur und visuellen Künsten des Expressionismus

Larissa Kikol
Wahnsinn im expressionistischen Film. Psychotherapie statt deutscher Macht-Sehnsucht

Künstler in der Psychiatrie

Thomas Röske
Paul Goesch – ein Expressionist in der Psychiatrie

Christiane Schmidt
Fritz Schaefler – Im Garten der Irrsinnigen

Künstlerischer Ausdruck und poetische Strategien

Cornelius Mitterer/Carsten Rast
Wahnwitz. Poetische Strategie und Auflehnung bei Elsa Asenijeff und Albert Ehrenstein

Michael Ansel
Abnorme Metrik. Zur Versstruktur und Rhythmik von Walter Hasenclevers
Die Verheißung VI und Johannes R. Bechers Die Irren

Panagiota Varvitsioti
Hugo von Hofmannsthals und Richard Strauss’ Klytämnestra. Die gewaltige Steigerung des literarischen Ausdrucks durch die hinzutretende Vertonung

Abbildungsverzeichnis
Call for Papers: Berlin

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