Die Beiträge beschäftigen sich mit maritimen Häfen als Sozial-, Wirtschafts- und Kulturräume. Dabei nehmen sie den Hafen als Ort in den Blick, der durch seine besondere Transfer- und Transformationsfunktion gekennzeichnet ist. Diese beiden Begriffe sollen zur historisch-anthropologischen Beschreibung unterschiedlicher Häfen von Asien über Europa bis Amerika fungieren, um diese in Bezug auf ihre sozialen Auswirkungen (maritime Gruppen, Gemeinschaften und Gesellschaften) und medialen Bedingungen (Aufzeichnungssysteme, Raumordnungen, etc.) zu diskutieren. Dabei gilt der für den Hafen charakteristischen Verdichtung besondere Aufmerksamkeit, die – so die Stoßrichtung des Schwerpunkheftes – spezifische Formen der Ordnung und des Sozialen hervorbringt.
INHALTSVERZEICHNIS
Editorial(5–7)
Aufsätze
Monika AnkeleIm Dialog. Lesende PatientInnen (8–28)
Themenschwerpunkt: Häfen
Eva Brugger, Isabelle Schürch, Birgit Tremmel-WernerDer Hafen. Praxeologische Perspektiven auf Zirkulation, Transfer und Transformation (29–42)
Benjamin Scheller(Un-)sichere Häfen. Häfen als Hotspots maritimer Risiken und Risikokommunikation im Mittelmeerraum des 15. Jahrhunderts (43–65)
Dorit BrixiusBloß verpackt, verstaut, verschickt? Anlegestellen im Indo-Pazifik als sozio-kulturelle Räume angewandten Wissens im 18. Jahrhundert (66–82)
Felix SchürmannFreiheit auf der schwarzen Burg. Soziale Dynamiken von Zwischenhalten amerikanischer Walfänger in Jamestown (St. Helena), 1776–1907 (83–104)
Lektüren(106–116)
Jan Rüdiger, Der König und seine Frauen. Polygynie und politische Kultur in Europa (9.–13. Jahrhundert) Simona Slanicka(Bern)
Carlo Caduff, Warten auf die Pandemie. Ethnographie einer Katastrophe, die nie stattfand Silvia Berger Ziauddin(Zürich)
Christof Rolker, Das Spiel der Namen. Familie, Verwandtschaft und Geschlecht im spätmittelalterlichen Konstanz Gregor Rohmann(Göttingen)
Hanna Engelmeier, Der Mensch, der Affe. Anthropologie und Darwin-Rezeption in Deutschland 1850–1900 Tanja van Hoorn(Berlin / Hannover)
Matthias Wittig, Identität und Selbstkonzept. Autobiographien japanischer Unternehmer der Nachkriegszeit Robert Kramm(Hongkong)