Jalta 2 (2018), 3

Titel der Ausgabe 
Jalta 2 (2018), 3
Weiterer Titel 
Allianzen

Erschienen
Berlin 2018: Neofelis Verlag
Erscheint 
halbjährlich im Frühjahr und im Herbst
ISBN
978-3-95808-154-3
Anzahl Seiten
164 S.
Preis
16 €

 

Kontakt

Institution
Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart
Land
Deutschland
c/o
Neofelis Verlag, Kuglerstr. 59, 10439 Berlin Kontakt: jalta@neofelis-verlag.de <mailto:jalta@neofelis-verlag.de> Vertrieb / Abo: vertrieb@neofelis-verlag.de <mailto:vertrieb@neofelis-verlag.de>
Von
Annika Ermel

Mit der Bundestagswahl 2017 ist eine Partei mit faschistischen Tendenzen in das deutsche Parlament zurückgekehrt. Dies ist Zeichen einer politischen Entwicklung, die nicht nur in Europa zu beobachten ist und die im Widerspruch zu den erfolgreichen Kämpfen von Minderheiten der vergangenen Jahrzehnte steht. Diese Kämpfe haben – vor allem auf individueller Ebene – zu einer Demokratisierung großer Teile der Gesellschaft geführt. Zeitgleich müssen wir uns aber fragen: Welche Wirkmächtigkeit haben solche Erfolge, wenn die Grundsätze unserer Gesellschaft fundamental in Frage gestellt werden? Wenn sich Debatten so weit verschieben, dass sich Rassismus, Antisemitismus usw. auf der Straße und im deutschen Bundestag ohne Ahndung äußern lassen?

Diesen Fragen sollten wir uns als selbstverständlicher, gestaltender Teil der Gesellschaft stellen. Dabei sind ‚Wir‘ alle, die sich eine Gesellschaft vorstellen wollen, in der wir ohne Angst verschieden sein können und in der die Teilhabe aller möglich wird. In der dritten Ausgabe von Jalta widmen wir uns daher dem Thema Allianzen. Ziel ist es, Fragen der Identität, Selbst- und Fremdbilder zu überwinden. Wir begeben uns auf die Suche nach jüdisch-nichtjüdischen Allianzen und hinter­fragen, welche Rolle jüdische Positionen spielen (können). Wir betrachten, wie die gesellschaft­lichen Verhältnisse Allianzen verhindern oder ermöglichen. Wir erproben unterschiedliche Formate der Kritik, Analyse und des Neudenkens dieser Verhältnisse. Wir setzen uns über die deutschen und die jüdischen Erwartungskontexte hinweg, stehen als Bündnispartner zur Verfügung.

Inhaltsverzeichnis

א/ 1 (NACH) JALTA

„Ich möchte schon ein bisschen der Stachel im Fleisch der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft bleiben.“ Ein Interview mit Mirjam Wenzel
Max Czollek/Hannah Peaceman/Lea Wohl von Haselberg

Weibliche geistliche Weisung im orthodoxen Judentum.
Befürwortung einer persönlichen Masora
Rebecca Blady

Pionierin auf schwierigem Gelände.
Ruth Zeiferts Nicht ganz koscher – Vaterjuden in Deutschland
Sarah Wohl

Jaltas Gefäße
Heidi Eckstein

Jewish Women’s Archive. Ein Archiv für das 21. Jahrhundert
Gail Twersky Reimer

ב/ 2 ALLIANZEN

Bedingt
Friederike Pilz

Wer redet für wen und mit wem? Oder: Herausforderungen des jüdischmuslimischen Dialogs in Deutschland – eine muslimische Perspektive
Yasemin Shooman

Suad’s Stuffed Carrots
Jalil Dabit

„Das Gesetz der Allianz“. Interreligiöse Ehen – eine Herausforderung nicht nur im 19. Jahrhundert
Eva Lezzi

Nahostalgie. Ein neuer Naher Osten aus der Ferne
Lianne Merkur

Whats App Golem
Esther Dischereit

Schwarz-jüdische Allianzen in der Karibik. Zu Sarah Phillips Casteels Calypso Jews
Micha Brumlik

Bilinguale Sätze
Yasmin Birkandan

Allianzen einer Berlinerin. Mein Bund mit Berlin – ein Abschied
Jalda Rebling

Zwischen Konkurrenz und Kooperation. Allianzen zwischen Jüdinnen*Juden
sowie Romnja und Sintezze
Jasmin Dean

„Ausgangspunkt ist nicht das Festland, sondern die Reise“. Mailkorrespondenz zu Identitätspolitiken und Emanzipation
Vincent Bababoutilabo/Hannah Peaceman

ג/ 3 JUDEN UND … *

„I’m a Jew, fuck you!“ Jüdische Identität, der Holocaust und die geheimen Wurzeln des Punks
Peter Waldmann

Eine Adelshochzeit
Micha Brumlik

ד/ 4 VERGESSEN, ÜBERSEHEN, VERDRÄNGT

Familiengebrauchsanweisung
Binswanger Friedman

Der ICE 4 Anne Frank. Oder: Wie kommen Dinge zu ihren Namen?
Anna Schapiro

Das Auslassungszeichen der Erinnerung. Der Fall der Synagoge von Tata. Einleitung zur Arbeit des Künstlerkollektivs Tehnica Schweiz
Lóránt Bódi

The Blue Room
Tehnica Schweiz

ה/ 5 STREITBARES

„Was mir fehlt, ist, dass man einfach zusammen politisch arbeiten kann“. Zwischen Rassismus und Paternalismus: Einstellungen Geflüchteter zu Juden* und Israel in der postmigrantischen Gesellschaft
Sina Arnold/ Jana König

„Ein heikles Thema. […] Sollte man darüber sprechen?“
Jakob Baier

Das Fleisch oder das Herz? Religion, Glaube und die Legitimität männlicher Beschneidung
Karin B. Neutel

Abbildungsverzeichnis
Impressum

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