Wissen schaffen
Hg. von Claudia Opitz-Belakhal (Basel) und Sophie Ruppel (Basel)
Die Beiträge im vorliegenden Heft knüpfen einerseits an die lange Tradition feministischer Wissenschaftsgeschichte und -kritik an und versuchen andererseits, neue wissens- und wissenschaftsgeschichtliche Impulse zu berücksichtigen. Die Themen reichen vom Generieren, Sammeln und Verbreiten von Wissen über Natur (vor allem Pflanzen), Körper und Medizin in der Frühen Neuzeit bis zur Zeitgeschichte der Genetik und zur Frühphase der Frauenforschung in den Sozialwissenschaften. Dabei werden verschiedene Personen und Personengruppen und deren Praktiken der Wissensproduktion und -nutzung fokussiert, wobei auch das Konzept der »scientific persona« in Hinblick auf weibliche Forschende genauer ausgeleuchtet wird.
INHALT
Claudia Opitz-Belakhal und Sophie RuppelEditorial, 9–14
BEITRÄGE / ARTICLES
Mineke BoschLooking at Laboratory Life, Writing a Scientific Persona: Marianne van Herwerden's travel letters from the United States, 1920; S. 15–33
Elke KleinauAnfänge empirischer Frauen- und Geschlechterforschung in der Sozialen Arbeit zur Zeit der Weimarer Republik, S. 35–50
Sophie RuppelDie "Schätze Florens". Frauenzimmerbotaniken und botanisches Wissen um 1800; S. 51–68
Sarah-Maria SchoberPenis muliebris? Die Sammlung und Systematisierung des frühneuzeitlichen Klitoriswissens im Werk des Basler Anatomen Caspar Bauhin, S. 69–86
EXTRA
Dietlind HüchtkerTraktoristinnen, Rockstars und der polnische James Dean. Die Performativität popkultureller Geschlechterbilder in der Volksrepublik Polen, S. 87–105
FORUM
Patricia FaraFighting on Three Fronts: British Scientific Women in Europe during World War One, S. 107–117
IM GESPRÄCH
Claudia Opitz-Belakhal und Sophie Ruppel im Gespräch mit Londa SchiebingerÜber Geschlecht, Wissen und Wissenschaftskarrieren, S. 119–125
AKTUELLES & KOMMENTARE
Brigitte HallerSexuelle Belästigung von Lehrlingen und jungen ArbeitnehmerInnen, S. 127–131
Margit EckholtNotwendige Klärungsprozesse. Anmerkungen zur Gender-Debatte in der katholischen Kirche und Theologie, S. 133–139
THEMENSPEZIFISCHE REZENSIONEN
Claudia Opitz-BelakhalBrigitte Rauschenbach, Der Geist der Geschlechter, S. 141–143
Barbara DudenChristine von Oertzen, Science, Gender and Internationalism: Women’s Academic Networks 1917–1955; S. 143–151
Sebastian KühnFalko Schnicke, Die männliche Disziplin. Zur Vergeschlechtlichung der deutschen Geschichtswissenschaft 1780–1900; S. 151–153
Monika MommertzErika Lorraine Milam u. Robert Nye (Hg.), Scientific Masculinities, S. 154–157
WEITERE REZENSIONEN
Margareth LanzingerMischa Suter, Rechtstrieb. Schulden und Vollstreckung im liberalen Kapitalismus 1800– 1900; S. 159–162
Corinna OeschCornelia Baddack, Katharina von Kardorff-Oheimb (1879–1962) in der Weimarer Republik, S. 162–165
Stephan ScholzKirsten Möller, Geschlechterbilder im Vertreibungsdiskurs: Auseinandersetzungen in Literatur, Film und Theater nach 1945 in Deutschland und Polen, S. 165–168
Hanna HackerJürgen Martschukat u. Olaf Stieglitz (Hg.), race & sex: Eine Geschichte der Neuzeit. 49 Schlüsseltexte aus vier Jahrhunderten neu gelesen, S. 168–171
ABSTRACTS, S. 173–175
ANSCHRIFTEN der AutorInnen, S. 177–178