Unversöhnlich prallen in den Evangelien Christusnachfolge und Familieninteressen aufeinander. Nachfolgende Generationen – in Kloster und Welt – taten sich mit der missionarischen Kompromisslosigkeit der Evangelien teilweise schwer. Dies wirft die Frage nach den Wechselbeziehungen zwischen dem biblischen Erbe und den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen seiner Auslegung und Aneignung auf.
Inhalt
Thema: „Kinless Worlds“
Steffen Diefenbach/Gabriela Signori ‚Kinless Worlds?‘ Familienlosigkeit und asketische Milieus von der Spätantike bis zum Spätmittelalter 201
Daniel Weisser Ehe- und Familienlosigkeit als einziger Weg zum Heil: (Sexuelle) Askese als exklusives christliches Ideal im 4. Jahrhundert 213
Geoffrey Nathan The Jovinianist Controversy and Mary Aeiparthenos: Questioning Mary’s Virginity and the Question of Motherhood 225
Barbara Feichtinger Familiale Aspekte asketischer Familienfeindlichkeit bei Hieronymus 237
Susanna Elm The Sponsa and the Sponsa Christi: Variations of the Late Roman Marriage Plot 261
Anne-Marie Helvétius Servir Dieu, le roi ou la famille ? Les significations de l’engagement monastique d’après l’hagiographie mérovingienne 281
Claudia Zey Ohne Frauen und Kinder. Askese, Familienlosigkeit und Zölibat in den Streitschriften des 11. und 12. Jahrhunderts 303
Cristina Andenna Familiäre Nähe und Distanz in der franziskanischen Welt des 13. Jahrhunderts 321
Gabriela Signori Gesellschaftsmodelle im Widerstreit: Die Zölibatsdiskussion im Kontext der Konzile von Konstanz und Basel 343
Volker Leppin Martin Luther: vom Mönch zum Familienvater 361
Resümees 379
Adressen der Autorinnen und Autoren 385