"Gleichwertige Lebensverhältnisse" spielen eine wichtige Rolle für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Unter dem Begriff wird im Allgemeinen der Zugang zu bestimmten Infrastrukturen und Angeboten der Daseinsvorsorge verstanden, aber auch darüber hinausreichende Strukturbedingungen von Regionen.
Die aktuelle Debatte konzentriert sich insbesondere auf "abgehängte" ländliche Räume, von denen viele im Osten der Republik liegen, trotz "Aufbau Ost" seit den 1990er Jahren. Strukturschwache Räume gibt es aber auch im Westen, sodass mittlerweile eine "Sanierung West" gefordert wird. Doch was genau heißt "gleichwertig"? Welche (Mindest-)Standards und Indikatoren sollen zugrunde gelegt werden? Und wer soll das beziehungsweise was im deutschen Föderalismus bezahlen?
Inhalt
Anne SeibringEditorial
Jens Kersten/Claudia Neu/Berthold VogelGleichwertige Lebensverhältnisse – für eine Politik des Zusammenhalts
Joachim Ragnitz/Marcel ThumGleichwertig, nicht gleich. Zur Debatte um die "Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse"
Bärbel Winkler-Kühlken/Antonia MilbertZwei Perspektiven aus Raumplanung und Raumbeobachtung
Marcus Böick/Christoph LorkeAufschwung, Abbau, Anpassung? Eine kleine Geschichte des "Aufbau Ost"
Thomas KlieDemokratische Integration. Strukturbedingungen von Regionen und ihr Einfluss auf Wahlbeteiligung und freiwilliges Engagement
Wolfgang Gaiser/Johann de RijkePolitische und soziale Orientierungen in Ost und West. Empirische Befunde in generationaler Perspektive