Medaon 14 (2020), 26

Titel der Ausgabe 
Medaon 14 (2020), 26
Weiterer Titel 

Erschienen
Erscheint 
zweimal jährlich
Anzahl Seiten
120 S.
Preis
open access, Online-Zeitschrift

 

Kontakt

Institution
MEDAON - Magazin für jüdisches Leben in Forschung und Bildung
Land
Deutschland
c/o
Redaktion MEDAON, HATiKVA e. V., Pulsnitzer Str. 10, 01099 Dresden, Tel. 0351/8020489,
Von
Ulbricht, Gunda

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freundinnen und Freunde von Medaon,

die vorliegende Ausgabe entstand, wie so vieles gegenwärtig, unter besonders schwierigen Bedingungen. Zu den der Corona-Krise zuzuschreibenden Belastungen dazu kamen unglückliche Verkettungen, an deren Ende uns mehrere geplante Artikel relativ kurzfristig wegbrachen. Es war leider nicht möglich, Ersatz-Beiträge einzuwerben, ohne dadurch den Erscheinungstermin zu gefährden. Trotz aller Widrigkeiten ist es dank des Engagements aller Beteiligten gelungen, doch noch eine interessante Ausgabe der Öffentlichkeit zu übergeben.

Die beiden Beiträge in der Rubrik der begutachteten Artikel befassen sich mit Lebensberichten deutscher Jüdinnen und Juden aus der Zeit des Nationalsozialismus. Vivien Rönneburg untersucht Memoiren von jüdischen Deutschen, denen es gelang, in die USA zu fliehen, vor allem in Hinsicht auf die verflochtenen Identitätskonstruktionen zwischen deutsch-jüdischen und amerikanischen Selbstverständnissen. Kurt Schilde dagegen beschreibt die Geschichte der Familie Frey und präsentiert Ausschnitte aus einem Bericht der in Auschwitz ermordeten Eltern an die Töchter im Exil.

Ebenfalls mit dem erzwungenen Exil durch die Flucht vor dem – hier österreichischen – Antisemitismus beschäftigt sich Chiara Conterno in ihrer Biographie von Stella Roten-burg. Aus dem frühen 19. Jahrhundert dagegen stammt das Testament der jüdischen Unternehmerin Judyta Jakubowiczowa, das von Cornelia Aust vorgestellt und eingeleitet wird.

Zu unserer großen Freude startet in dieser Ausgabe unter dem Titel „Einblendungen“ eine Serie von Beiträgen zur deutsch-jüdischen Filmgeschichte, die Lea Wohl von Haselberg und Johannes Praetorius-Rhein präsentieren. Die Ausgabe wird weiter bereichert durch eine Vorstellung der Kritischen Hannah-Arendt-Gesamtausgabe, zwei Berichte aus der Arbeit gegen Antisemitismus der Stiftung Erinnerung-Verantwortung-Zukunft und zu den neuen Anne-Frank-Ausstellungen in den gleichnamigen Institutionen in Berlin und Frankfurt/Main sowie wie immer durch eine Reihe von Rezensionen.

Die Fertigstellung dieses Hefts wäre ohne die Unterstützung aller GutachterInnen nicht zustande gekommen. Die Korrekturen bzw. Übersetzungen übernahmen in der gewohnten Gründlichkeit und Zuverlässigkeit Gunther Gebhard von text plus form, Cathleen Bürgelt und Phillip Roth – ihnen allen danken wir herzlich!

Die Redaktion von Medaon im Mai 2020.

Inhaltsverzeichnis

Editorial

Artikel

Vivien Rönneburg: „[We] have shed our European mentality“ – Identitätskonstruktionen in Memoiren aus Deutschland in die USA geflohener Jüdinnen und Juden

Kurt Schilde: „Vielleicht sind wir aber auch nicht mehr am Leben“ – Der Bericht von Erich und Elsbeth Frey von 1942 für ihre Töchter im Exil

Bildung

Andreas Eberhardt, Luisa Maria Schweizer
Counterstrategien gegen Antisemitismus. Ein Blick in die Zukunft des wirkungsvollen Förderns

Marlene Jatsch
Heute Frankfurt morgen Berlin? Zwei interaktive Ausstellungen zu Anne Frank und mit Bezug zur Gegenwart

Miszellen

Chiara Conterno: Biographien jüdischer Frauen: Von Wien nach Leeds – Stella Rotenbergs (1915–2013) britisches Exil

Johannes Praetorius-Rhein, Lea Wohl von Haselberg Einblendungen. Eine deutsch-jüdische Filmgeschichte in fünf Teilen.

Barbara Hahn, Christian Pischel, Thomas Wild: „Gibt es ein Denken, das nicht tyrannisch ist?“ – Hannah Arendt. Kritische Gesamtausgabe. Eine Projektvorstellung

Quellen

Cornelia Aust: „daß ich ganz still auf meinem Kirchhof auf Prag beerdigt werde…“ Das Testament der jüdischen Unternehmerin Judyta Jakubowiczowa (1829)

Rezensionen

Philipp Graf
Jeffrey Herf: Unerklärte Kriege gegen Israel

Hans-Joachim Hahn
Leslie Morris: The Translated Jew. German Jewish Culture outside the Margins

Daniel Hoffmann
Chaim Cohn: Aus meinem Leben

George Y. Kohler
Frederick C. Beiser: Hermann Cohen – An Intellectual Biography

Gregor Pelger
Joshua Teplitsky: Prince of the Press: How One Collector Built History’s Most Enduring and Remarkable Jewish Library

Jan Rybak
Evita Wiecki: ‚Ein Jude spricht Jiddisch‘

Anne-Christin Saß
Petra Ernst: Schtetl – Stadt – Staat.

Kurt Schilde
Anna Hájková/Maria von der Heydt: Die letzten Berliner Veit Simons

Dorothea Warneck
Berger, Natalia: The Jewish Museum. History and Memory, Identity and Art from Vienna to the Bezalel National Museum, Jerusalem

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