Das Konzept der »politischen Kultur« ist in der Alten Geschichte seit den 1990er Jahren verstärkt aufgegriffen worden, vor allem im Hinblick auf die politischen Strukturen der römischen Republik, ein Thema, für das es schon früher wesentliche Neuansätze gegeben hatte (Christian Meier, Claude Nicolet). Analysen regelhafter Abläufe in den politischen Institutionen als Ritual, Erschließung von Diskursstrukturen, Handlungsweisen, Reaktionsformen, Erinnerungsräumen und Formen des Wandels stehen heute im Zentrum der internationalen Forschung, vor allem aber der französischen und deutschen, die hier in ihren jeweiligen Besonderheiten vorgestellt werden.
Einleitungen
- Jean-Michel David: Vorbemerkung
- Jean-Michel David und Frédéric Hurlet: Die Geschichtsschreibung der römischen Republik in Frankreich: sechs Jahrzehnte der Forschung (1960–2020)
- Martin Jehne: Die politische Kultur der römischen Republik in der deutschen Forschung
Übersetzungen ins Französische
- Christian Meier: Res publica amissa : retour sur la construction d’un paradigme (Introduction à la nouvelle édition de 1980)
- Martin Jehne: Jovialité et liberté. À propos de la dimension institutionnelle des relations entre strates supérieures et inférieures dans la République romaine
- Karl-Joachim Hölkeskamp: Culture politique – carrière d’un concept. Approches et applications à partir de l’exemple de la République romaine
- Uwe Walter: « Le portrait de son père ». Continuités familiales dans l’historiographie de la République romaine
Übersetzungen ins Deutsche
- Claude Nicolet: Der Beruf des Bürgers. Vorwort
- Jean-Michel David: Die Regeln der Gewalt in den Volksversammlungen der Römischen Republik
- Frédéric Hurlet: Gentilizische Konkurrenz und kaiserliches Urteil. Die politischen Praktiken der augusteischen Aristokratie
- Marianne Bonnefond-Coudry: Verlagerung der Funktionen und ideologischer Wandel: das Kapitol und das Forum des Augustus
- Jean-Pierre Guilhembet: Die domus, Instrument des aristokratischen Prestiges