Franz-Stefan Seitschek, Elisabeth Lobenwein, Josef Löffler (Hg.)
Herrschaftspraktiken und Lebensweisen im Wandel. Die Habsburgermonarchie im 18. Jahrhundert
Mit Beiträgen von Stefan Benz, Hüseyin Onur Ercan, Philipp Ferrara, Ellinor Forster, Andreas Golob, Muriel González Athenas, Daniela Haarmann, Harald Heppner, Gerald Hirtner, Janka Kovács, Julian Lahner, Josef Löffler, Attila Magyar, Nikolaus Reisinger, Stefan Seitschek, Lilijana Urlep, Thomas Wallnig
Administrative und kulturelle Veränderungen im Laufe des 18. Jahrhunderts prägten das Bild der Habsburgermonarchie nachhaltig. Die Machtverhältnisse in Europa lösten eine rege diplomatische Aktivität aus und gingen Hand in Hand mit Neuerungen in den Herrschaftspraktiken, sei es durch Grenzbeschreibungen, mit denen der sich formierende Staat seine Hoheitsgewalt demonstrierte, oder durch das von verschiedenen Herrschaftsträgern etwa im Wege von Visitationen vorangetriebene Sammeln von Information für verschiedene Planungs- und Gestaltungszwecke. Richtet man den Blick auf die Lebensweisen der Untertanen, so ist auf die zunehmende Herausbildung eines Publikums hinzuweisen, das mit in der Zahl wachsenden Druckwerken versorgt wurde, die Eingang in die lokalen Bibliotheken fanden. Auch begann man sich über die Ausbildung der Bevölkerung Gedanken zu machen, da man in der Vermittlung von Grundkenntnissen für alle Vorteile erhoffte.
Inhaltsverzeichnis
Elisabeth Lobenwein, Josef Löffler, Stefan Seitschek Einleitung
Aufsätze
Attila Magyar Grenzen schreiben. Komitatsabgrenzungen in Südungarn zu Beginn des 18. Jahrhunderts
Hüseyin Onur Ercan "Tyrk will frid". Der Friede von Passarowitz aus osmanischer Sicht
Lilijana Urlep Kirchenvisitationen und Visitationsberichte des Lavanter Fürstbischofs Joseph Oswald von Attems (1724-1744)
Julian Lahner Von der symbolischen Herrschaftsübernahme zur Emanzipation regionaler Eliten. Die Reise der Familie Leopolds II. durch Tirol anlässlich des Herrschaftswechsels im Jahr 1790
Ellinor Forster Ein unbekannter Verfassungsentwurf eines unbekannten Fürsten? Toskana, anno 1793
Daniela Haarmann Linguae Patriae usum Civi Hungari esse omnio necessarium. Sprachreformen im Königreich Ungarn (1790-1806)
Miszelle
Josef Löffler Die Erforschung der theresianischen Reformen im ländlichen Raum. Konzeptionelle Überlegungen zu einem Forschungsprojekt über Normimplementation in der Praxis
Tagungsberichte
Philipp Ferrara Kirche in Bedrängnis. Diskurse, Strukturen und Akteure der Reformen in der Habsburgermonarchie 1740-1792
Andreas Golob Perzeption und Konzepte von Zeitgeschehen und Zeit in frühneuzeitlichen Zeitungen
Janka Kovács Sciences between Tradition and Innovation - Historical Perspectives
Rezensionen
Michael Hochedlinger / Petr Mata / Thomas Winkelbauer (Hg.), Verwaltungsgeschichte der Habsburgermonarchie in der Frühen Neuzeit. Band 1/1-2: Hof und Dynastie, Kaiser und Reich, Zentralverwaltungen, Kriegswesen und landesfürstliches Finanzwesen (Stefan Seitschek)
Anton M. Matytsin / Dan Edelstein (Hg.), Let There Be Enlightenment. The Religious and Mystical Sources of Rationality (Thomas Wallnig)
Wolfgang Schmale / Marion Romberg / Josef Köstlbauer (Hg.), The Language of Continent Allegories in Baroque Central Europe (Muriel González Athenas)
Gerhard Ammerer / Christoph Brandhuber (Hg.), Schwert und Galgen. Geschichte der Todesstrafe in Salzburg (Nikolaus Reisinger)
Klaus Graf, Ein politischer Kopf aus Oberschwaben. Johann Gottfried Pahl (1768-1839). Pfarrer und Publizist (Thomas Wallnig)
Karin Feuerstein-Prasser, "Ich bleibe zurück wie eine Gefangene". Elisabeth Christine und Friedrich der Große (Harald Heppner)
Ferdinand Kramer / Ernst Schütz (Bearb.), Bayern im Umbruch. Die Korrespondenz der Salzburger Vertreter in München mit Fürsterzbischof Hieronymus von Colloredo und Hofkanzler Franz Anton von Kürsinger zu Beginn der Bayerischen Erbfolgekrise (Gerald Hirtner)