Kaiser Wilhelm II. war die zentrale Figur eines Zeitalters voller Widersprüche. Im Deutschen Reich traf der traditionelle Pomp der Monarchie und des Adels auf neue liberale Ideale, verkrustete gesellschaftliche Rollenbilder standen der aufkommenden Frauenbewegung gegenüber. Der Kaiser erwies sich bei alldem als Element der Beharrung. Durch seinen überzogenen politischen Ehrgeiz und das Wettrüsten mit den anderen europäischen Mächten trug er zur Destabilisierung der Lage in Europa bei. Die Katastrophe des Ersten Weltkriegs bedeutete auch das Ende der Herrschaft der Hohenzollern in Deutschland. Wilhelm lebte nach seiner Abdankung im Exil in Holland.
TITELTHEMA:
Eine schwierige Kindheit - Der Weg zum Thron Frank Lorenz Müller S. 16
Spät dran, aber im Aufbruch - Entwicklung des Kaiserreichs Oliver F. R. Haardt S. 22
Szenen des Scheiterns - Die Regierungsjahre von 1888 bis 1914 Norman Domeier S. 30
Eher hineingestolpert - Der Kaiser und der Krieg Christoph Nonn S. 38
Verdammt zum Holzhacken - Ende im Exil Christoph Nonn S. 42
FERNER:
Rubrik "Es geschah vor...35 Jahren": Bauen und klauen - "Neue Heimat" verkauft Felix Melching S. 10
Rubrik "Gesellschaft": Eine Stadt im Rausch - der "Gin Craze" in London Armin Kübler S. 58
Rubrik "Politik": Seine Majestät putscht - Gustav III. von Schweden Ronald D. Gerste S. 64
Rubrik "Museum": Ein Haus voller Buchstaben - Gutenberg-Museum Mainz Winfried Dolderer S. 70
Rubrik "Religion": Ein Weltwunder für Artemis - Das Heiligtum von Ephesos David Neuhäuser S. 72
Rubrik "Unter der Lupe": Sklave auf dem Papstthron - Der Marmorbrunnen im Schloss Tegel Rudolf Gruber S. 77